Reviews Crossover 8-9 - 2014

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 Glenn Kotche - Adventureland 
 Cantaloupe / Naxos  
 
 

Der Job am Schlagzeug einer Alternative Band prädestiniert wohl nicht unbedingt für die parallele Laufbahn als Komponist moderner experimenteller Musik. Bei Wilco-Drummer Glenn Kotche schließen sich beide Betätigungsfelder aber offenbar keineswegs aus. Als David Herrington vom Kronos Quartet einige von Kotches Kompositionen hörte, bat er den "Quereinsteiger" umgehend, doch Musik für sein berühmtes Ensemble zu schreiben - Ritterschlag & Durchbruch für Kotche, von dem nun bereits sein viertes E-Solo-Album vorliegt: "Adventureland". Kotches Spielwiese sind naheliegenderweise perkussive Klänge - ob für (sein) Schlagzeug oder Gamelan-Orchester geschrieben. Beim Streichquartett schließlich agieren die Musiker als rhythmisches Äquivalent der vier dem Drummer am Kit dienenden Gliedmaßen stehen. Neben dem Kronos Quartet und Gamelan Galak Tika unter Evan Ziporyn ist das Ensemble eigth blackbird um Pianistin Lisa Kaplan zu hören. http://glennkotche.com

 



 
 
 Philip Glass - Low Symphony 
 Music on Vinyl / Cargo VINYL-TIPP 
 
 
Ein Crossover-Klassiker - nach Jahren wiederveröffentlicht - und zum ersten Mal auf 180g-Vinyl. Die Symphonie No.1. ist maßgeblich inspiriert durch David Bowie's 1977´er Album "Low", an dem auch Brian Eno als Co-Autor mitwirkte. Glass´ dreigeteiltes Werk entstand offenbar auf Basis einer späteren Cd-Fassung (Rykodisc, 1991), einer der dem Original neu beigefügten Tracks war von zentraler Bedeutung für den mittleren Satz "Some Are". 1993 vom Brooklyn Philharmonic Orchestra unter Dennis Russell Davies aufgeführt (vorliegende Aufnahme), gilt Glass´ "Erste" mithin als seine zugänglichste Symphonie. Auch der Komponist schien vom Erfolg des Werks angetan - vier Jahre später interpretierte er ein weiteres Bowie/Eno-Album aus deren Berliner Phase neu: "Heroes" von 1977. Vielleicht kommt "Lodger" (1979) ja auch noch an die Reihe... 

 
 
 Ralph Vaughan Williams - Symphonies 
 Various Artists - Melodija / Naxos  
 
 

"There is nothing in the local catologue even remotely like it." meint ganz aktuell Kritiker Rob Cowan vom `Gramophone´. Gerade aus dem UK kommt so Einiges an Lob für die vorliegenden 89´er Interpretationen des State Symphony Orchestra der UdSSR unter dem Dirigat von Gennady Rozhdestvensky. Nicht gerade selbstverständlich, handelt es sich bei Ralph Vaughan Williams´ Oeuvre doch um eine Art britisches Nationalheiligtum. Der außerordentlich beliebte Williams (1872 - 1958) verfasste neben seinen Symphonien, unter anderem die Musik zur Krönung von Queen Elisabeth II., sowie diverse Filmmusiken (u.a. "Scotts Letzte Fahrt"). Die Box des ehemaligen Sowjet-Monopol-Labels Melodija vereint auf ihren sechs CDs die Symphonien Nr. 1-3,5,6,8 und 9 (letztere beide zusammen auf Disc Nr. 6).Melodija übrigens ist weiterhin im russsischen Staatsbesitz und feiert just in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen.
http://www.melody.su/en/

 

 
 
 
 
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