jazz 06-2013

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 Gregor Schwellenbach spielt 20 Jahre Kompakt  
 Kompakt / Rough Trade CD-GEWINNSPIEL !  
 
 
"Schaffelfieber". Ein Label aus Köln zwischen allen Genrestühlen - und das seit 20 Jahren. Anlässlich dieses doch recht beeindruckenden Jubiläums gönnt man sich am Rhein ein ganz besonderes Album. Der kölsche Multiinstrumentalist & Komponist Gregor Schwellenbach, firm in der Theater-, Film-, Funk- & TV-Landschaft unterwegs, hat 20 Labelklassiker aus dem `Bassdrum geradeaus´-Dance-Kontext herausgelöst und mit einigen Gastmusiker(inne)n an Flöte, Harfe oder Gitarre ein klavierbasiertes Synthesealbum fabriziert, das nun eine ganz neue Sicht auf die Originale ermöglicht - unter Zuhilfenahme von Xylophon, Glockenspiel, einem aus dem Rautenstrauch-Joest-Museums entliehenen Gamelan-Ensemble oder dem Blasorchester der Musikschule Frechen - gerne "in punktierten 8teln gebrochenen Mollseptakkorden". Auch wer vom musiktheoretischen Überbau, den der Künstler im aufwendigen Booklet (incl. Noten!) in den zweisprachigen Liner Notes mitliefert, überfordert ist, kann sich intuitiv dem Flow der durchweg zugänglichen Variationen im "rheinischen Groove" hingeben. "Schaffelfieber" eben. Für den Gewinn eines der hochwertigen Digipack-Alben flugs eine Mail mit drei persönlichen Kompakt-Favoriten plus Begründung an: info AT cinesoundz.com... www.kompakt.fm 

 
 
 The Hi-Fly Orchestra - Get Ready  
 

Agogo / Alive LIVE-TIPP!

 
 

Unterhaltsamer Soul-, Jazz- und Brasil-Retro-Cocktail vom seit 2005 bestehenden, umtriebigen Sextett aus München, das sich nach Bedarf und für ihr jetzt erst frisch realisiertes CD-Debüt die passende Stimme vors Mikro holt. Auf "Get Ready" sind das Karl Frierson (of De-Phazz fame), die Brasilianerin Paula Morelenbaum, die von Jerker Kluges Deep Jazz bekannte Julia Fehenberger oder Alexander Krampe. "Wir möchten nicht als pseudo-hippe Newcomer-Band missverstanden werden", sagt Florian Riedl, neben Kluge einer der maßgeblichen Stimmen im hochfliegenden Orchester, das sich alle Mühe gibt, wie ein 60´s-US-Ensemble zu kilngen. Original-Equipment und analoges Aufnahmeverfahren auf Tonband sind da Ehrensache. Live-Tipp: Das Releasekonzert im Münchner Strom am 14.6. ist der Auftakt zu weiteren Touraktivitäten im Herbst, für die per Crowdfunding noch Supporter gesucht werden. Heraus zum Hi-Fly! www.startnext.de/hi-fly-orchestra-tour

 


 
 The David Liebman Trio - Lieb Plays The Beatles 
 Daybreak - Challenge / Codaex
 
 
 

Mit wem hat der nicht alles gespielt: Miles Davis, Chick Corea, John McLaughlin, McCoy Tyner...Mit David Liebman widmet sich hier immerhin einer der anerkanntesten Saxophonisten dem Repertoire der Fab Four. 17 Beatles-Songs werden in Jazz transformiert (darunter sieben als Teil von drei Medleys). Als Begleiter sind mit dem Bassisten Marius Beets, Schlagzeuger Eric Ineke und dem gelegentlich dazustoßenden Saxophonisten & Klarinettisten John Roucco lauter Vertraute an Bord. Liebman & Co. spielen hier keine Coverversionen, man verändert vielmehr oft die Tempi, und verwendet die Melodien nur als losen Ausgangspunkt für Liebmans ausgedehnte Improvisationen. Dennoch, dem vom Pop Kommenden fehlt hier der Flow, vieles wirkt sperrig & akademisch, insbesondere die Tracks der Medleys wirken manchmal beliebig aneinandergereiht. Irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch.

 
 
 
 Knut Bjornar Asphol - Wilderness Exit 
 India / Rough Trade  
 
 

Für den Nachfolger zu "Mnemonic" hat der norwegische Genrewanderer zwischen Jazz & Ambient, Electro & World Music zunächst eine ganze Reihe Gastmusiker verpflichtet: seinen Landsmann, den Jazzpianisten Helge Lien, Stian Carstensen von der norwegischen Ethno-Jazz-Formation Farmers Market, zwei indische Musikerinnen: die Tabla-Spielerin Sanskriti Shreshta und die Violinistin Harpreet Bansal, sowie Nils Petter Molvær, im Grenzbereich von Jazz & Electro nachgerade kein Unbekannter. Viel Wohlklang auf hohem Instrumentalniveau aus dem Rainbow Studio. Die eine oder andere Kante hätte vielleicht aber gutgetan, damit Asphols "Wilderness Exit" nicht allzu schnell, vom Zahn der Zeit malträtiert, versandet - ein Thema, das im Digipak-Booklet-Artwork von Michal Karcz in einigen Variationen durchgespielt wird. www.asphol.com

 


 
 
 Malene Mortensen - You Go To My Head 
 Calibrated Music / Codaex 
 
 
Noch eine Jazz-Chanteuse aus Skandinavien? Die dänische Sängerin Malene Mortensen veröffentlicht allerdings mit "You Go To My Head" bereits ihr 6., mittlerweile auch selbstproduziertes Album. Auf den Vorgängern bot sie sowohl Acoustic Jazz als auch gewagtere Ausflüge in rockigere Gefilde. Aktuell gibt es auch kein reines Standard-Album, wie der Titel zunächst vermuten ließe. Neben dem Klassiker von Coots/Gillespie gibt es lediglich die Arlen/Mercer-Nummer "My Shining Hour" und "Misty" von Garner/Burke - die restlichen sieben Titel sind Eigenkompositionen, öfters im Team mit Co-Producer & Gitarrist Carl Mörner Ringström. Mit Mortensens heller, zuweilen wenig beeindruckender Stimme muß sich der Hörer allerdings arrangieren. www.malenemortensen.dk/
 

 
 
 Lia Pale - Gone Too Far  
 EmArcy/ Universal  
 
 
Eine jazzige Interpretation von Franz Schuberts Liederzyklus "Winterreise", bzw. von 12 der 24 Originalstücke - mit englischen Texten. Der Mastermind & Arrangeur sitzt am Klavier: Mathias Rüegg vom Vienna Art Orchestra. Gleichzeitig ist "Gone Too Far" auch das CD-Debüt einer jungen Sängerin. Lia Pale aus Österreich kaut Süßholz zur Stimmpflege, kennt keinerlei Berührungsängste mit jazzfremden Genres und wurde schon vom Heimatsender Ö1 & dem Standard ("...Schubert klingt, als hätte er Jazzstandards geschrieben.") mit dem begehrten "Pasticcio"-Preis ausgezeichnet. In den letzten anderthalb Jahren hat sie sich künstlerisch rein diesem Projekt gewidmet, das während eines Auslandsjahres in Schweden realisiert wurde.
www.liapale.net/
 
 
 
 Vogelperspektive Vol.5 - Solo, Duo, Trio 
 Various Artists - Boomslang  
 

Und noch einmal "Bezau Beats": Vorläufiger Abschluss der Vogelperspektiven-Reihe des Vorarlberger Schlagwerkers Alfred Vogel, die in der Fachpresse geradezu enthusiastisch aufgenommen wurde. Diesmal ist der Musiker & Boomslang-Labelchef im Duo mit dem Poeten Norbert Mayer oder dem New Yorker Saxophonisten Jon Irabagon und im Trio mit dem Pianisten Peter Madsen und dem Trompeter Herbert Walser (beim "Kaffeekränzchen) zu vernehmen. Vogel agiert, befreit auch durch die Möglichkeiten des digitalen Daten-Austauschs, aus seinem Homestudio in der Provinz (Bregenzer Wald) heraus, aber integriert auf höchst urbane Weise verschiedene Elemente in seinen freien Jazz. www.traps.at

 

 
 
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