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Luther und die Hexen - Rothenburg o.d.Tauber

2 Kriminalmuseum

Der hexengläubige Reformator. "Mit Hexen und Zäuberinnen soll man keine Barmherzigkeit haben. Ich wolte sie selber verprennen."
(Martin Luther)


Die zunächst noch bis Ende 2018 laufende Sonderausstellung des Kriminalmuseums widmet sich der Geschichte des Hexenglaubens und der angeblichen Hexereidelikte, von den frühen Anfängen bis zum Ende der großen Hexenverfolgungen im 17. Jahrhundert - mit speziellem Fokus auf der Person Martin Luther, die Reformation streifend. Von Luther sind irritierenderweise viele Stellungnahmen für und gegen die Hexenverfolgung überliefert. Ein Widerspruch? Für den Theologen seiner Zeit waren Hexen & Zauberei real, Luther wetterte als Tischredner & Prediger selbst gegen Aberglauben, diabolisierte andererseits und spitzte das Hexenbild auf Frauen zu, etwa 1526: "Die Zauberinnen sollen getötet werden. Gegen sie ist mit dem Schwert oder festem Glauben vorzugehen." Auch für eigene gesundheitliche Probleme machte er Teufel & Hexen verantwortlich.

Der vorliegende, reich bebilderte, an die 230 Seiten dicke Katalog zur Ausstellung beleuchtet das Thema mit sieben wissenschaftlichen, aber gut lesbaren Beiträgen, von frühen Hexenschriften über die Einordnung von Luthers Hexenbild bis zu einer tiefenpsychologischen Annäherung an den Reformator, die diesen zuguterletzt selbst als `Sprach-Zauberer´ einordnet.


Ausstellungs-Website * Ausstellungs-Teaser

Bilder © Mittelalterliches Kriminalmuseum in Rothenburg o. d. Tauber

3 Kriminalmuseum

 
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books 06 18 Luther die HexenDr. Markus Hirte (Hg.) - MKM Rothenburg / WBG - Theiss-Verlag 2017


LUTHER UND DIE HEXEN

Bereits im Mai 2016 war man im Mittelalterlichen Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber soweit, eine neue Sonderausstellung zu einer speziellen Facette des großen Reformators Martin Luther zu eröffnen. Als prominente Stimme seiner Zeit äußerte sich Luther zu vielen Themen, also auch zur im 16. Jahrhundert in Europa einer Endzeitstimmung entspringenden, grassierenden Hexenangst. "Sollte man dem Hexenwerk keine Beachtung schenken, ihm mit Gottvertrauen begegnen oder gar mit aller Schärfe der Justiz ?" (Hirte) Die Menschen fürchteten Hexensabbate, Schadenszauberei, Teufelspakte und `Hexenhammer´. Auch in Franken (mehr) und Rothenburg (weniger) kam es zu inquisitorischen Folterungen und Verfolgungen.

Hexerei als `Superverbrechen´ des 15.-17. Jahrhunderts - und Luther mittendrin. Herausgeber & Rechtswissenschaftler Dr. Markus Hirte, seit 2013 Direktor des Mittelalterlichen Kriminalmuseums in Rothenburg o.d.T., präsentiert Exponate in der aktuellen Sonderausstellung.

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