Photobook Triple - 03-2020
`Everyday moments´ aus dem Leben der Familie McCartney in den 70er & 80er Jahren. Intime Tagebücher in Polaroid-Form. 234 Seiten, 10inch-Format, carbon footprint: zero. Für Fans gibt es das Ganze auch als Collector’s Edition oder als limitierte Art-Ausgabe (mit einem von Paul McCartney signierten Print). |
„Sie hatte einfach das Auge. Viele ihrer Fotos entstanden spontan. Du brauchst diesen Blick für die besondere Situation, um dann genau den richtigen Moment einzufangen." Paul McCartney über die aus alltäglichen Augenblicken erwachsenen Fotografien seiner 1998 verstorbenen Frau Linda, Mutter der gemeinsamen Kinder Mary (* 1969), Stella (* 1971) und James (* 1977). (Die aus Lindas erster Ehe stammende Heather (*1962) wurde von Paul adoptiert). Linda McCartneys Life in Photographs avancierte beim Taschen Verlag zu einem Bestseller, so dass dort nun auch die in The Polaroid Diaries zu Tage tretende, intimere & persönlichere Seite ihres fotografischen Werkes veröffentlicht wird. Mehr als 200 bislang unveröffentlichte Polaroids aus den 1970ern & 80ern enthält das vom Londoner Kunstkritiker & Kurator Ekow Eshun herausgegebene Buch, komplettiert von seinem Essay Every Moment Counts und einem Vorwort von Lindas Freundlin Chrissie Hynde (Pretenders). Für Beatles-Fans sind die privaten, auch mal skurrilen Momente der McCartneys mit ihren Kindern eh eine Fundgrube: Macca in Kilt & Travolta-Pose, mit Bobby-Helm, im Schneegestöber oder beim Zeichnen in der Karibik. Eingestreut in die authentischen Familienszenen zwischen Halloween, Ponyhof & Schaumbad, auf ihrer Farm in Südengland oder auf Reisen, sind Tierfotografien & Landschaftsaufnahmen, Bilder mit anderen Celebrities (Adam Ant, Ronny Wood, Denny Laine, Ringo Starr, Steve McQueen, Ali McGraw) sind hier die Ausnahme. Gelegentliche Unschärfen, Überblendungen und Lichteinstreuungen addieren eine charmant-experimentelle Note zum Gesamteindruck dieser erstaunlich farbintensiv erhaltenen Sofortbilder. |
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underground portraits
Wolfgang Strassl - Kerber |
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Wie genau die gut ausgeleuchteten Fotografien in der Enge der Tube entstanden, geht aus dem Vorwort der Expertin Zelda Cheatle allerdings nicht hervor - so beiläufig, wie das Foto auf S.79 suggiert, dürfte es meist kaum möglich gewesen sein. |
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In den Underground Portraits des Münchner Fotografen Wolfgang Strassl (*1956, Homeland - East Jerusalem) sitzen dem Betrachter U-Bahn-Passagiere der Londoner Jubilee Line gegenüber. Die Gesichter sieht man nicht - Grassl befasst sich nur mit der sonstigen äußeren Erscheinung: Körperhaltung, Outfit, Accessoires und überlasst der Fantasie der Betrachter den Rest. “London is probably the world’s most cosmopolitan city and the underground its most democratic social space” meint Grassl, der dem (Brit-)Volk zwischen Stanmore, Waterloo & East End aufs (Bein-)Kleid geschaut hat. |
animalsSteve McCurry - Taschen |
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"You can see his appreciation for each creature's beauty in every image." Myanmar / Indien * www.taschen.com * https://stevemccurry.com * |
TIPP |
Steve McCurry (Afghanistan) von einer anderen Seite. In Animals widmet sich der preisgekrönte Fotograf aus Philadelphia den komplexen Beziehungen zwischen Mensch und Tier. Seit Studienzeiten von Fotografen wie Elliott Erwitt inspiriert, schoss McCurry in den vier Jahrzehnten seiner Karriere weltweit auch Tausende Tierbilder. Über 200 der einprägsamsten davon sind im vorliegenden Band versammelt, die überwiegende Anzahl aus dem globalen Süden - etwa aus Äthiopien, Indien, Bangladesh, Afghanistan, aus Tibet, Sri Lanka, Uganda, Nepal, oder Kambodscha. Die in ihre Burka gehüllte Tauben fütternde Frau aus Mazar-i-Sharif - die Schlange, die unter der mit ihrem Kind in einer Hängematte schlafenden Ladenbesitzerin in Tonlé Sap über den Boden kriecht - der Affe, der zusieht, wie ein nepalesischer buddhistischer Mönch einen Stein mit Mantras bemalt... Doch auch die Bilder ohne zweibeinige Protagonisten erzählen von der Prägung einer Welt der Tiere - durch den Menschen. Die Fotos der im ersten Golfkrieg 1991 umherirrenden Tiere, aus zusammengebombten Zoos entflohen oder inmitten der Rauchwolken der brennenden Ölfelder von Kuwait ausgesetzt, hinterlassen einen starken Eindruck. Die kaleidoskopische Sammlung streut nur ganz vereinzelt Bilder aus den USA (Weimaraner-Afficionado William Wegman) oder Europa (ein Hund in den Cinecitta-Filmstudios von Rom) ein, die stärksten Motive aber liefert hier die sogenannte Dritte Welt. 252 Seiten, carbon footprint: zero. |
© cinesoundz 2020