Zwei spezielle Tipps für Genre-Spätzünder und Kuba-Afficionados:
Reinhard Kleists (u.a. "Cash") bestechend bebilderte Reise nach Havanna von 2008 wurde noch im gleichen Jahr vom Carlsen Verlag in Buchform veröffentlicht. Kleists vielfältige Begegnungen mit den Bewohnern der pittoresk zerfallenden Karibik-Metropole sind hier in stimmungsvollen, rotbraun dominierten Bildern sowie schwarz-weißen Skizzen eingefangen und vom Autoren mit kurzen, persönlichen Texten ergänzt - ein einmalig gelungenes Reisejournal zwischen Mercado Negro, Granma-Lektüre, allgegenwärtigen revolutionären Wandgemälden und den alten Buicks und Dodge-Oldtimern auf den lärmigen Straßen. RKs Affäre mit der größten Karibikinsel war mit "Havanna" jedoch noch lange nicht ausgestanden: der nächste große Wurf folgte 2010.
Für die schwarz-weiß-gehaltene Graphic Novel "Castro" sicherte sich Kleist die Mitarbeit des preisgekrönten Journalisten und Castro-Biografen Volker Skierka (Vorwort und inhaltliche Beratung). Dem legendären "Maximo Lider" der Revolution rückte RK dann mit der Erfahrung seines oben beschriebenen Atmosphäre-Beutezugs in Havanna und Skierkas Expertise im Rücken zu Leibe. Mit bekannt-kraftvollem "Cash"-Strich näherte sich der Autor dem weltweit umstrittenen Revolutionär an und versuchte dessen bewegtes Leben, seine politischen Ideen und Ideale, aber auch manche kritische Folgen für die kubanische Gesellschaft auf knapp 300 Seiten zu bannen. RKs erklärter Traum ist es, eine Ausstellung seiner kubanischen Szenerien nach diversen Stationen in Deutschland endlich auch auf der Insel selbst zu präsentieren - noch zu Lebzeiten der hochbetagten & schwerkranken Ikone Castro. Auch wenn es derzeit für dieses Vorhaben nicht allzu gut aussieht, schmälert das nicht den großartigen Gesamteindruck des ambitionierten Doppelpacks. www.carlsen.de/blog/reinhard-kleist
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