REVIEWS COMIC 08-18
micky - der verlorene ozean
Denis-Pierre Filippi & Silvio Camboni / Egmont Comic Collection
Disney-Hommage-Band Numero Vier. Der langjährige Disney-Zeichner Silvio Camboni und Szenarist Denis-Pierre Filippi schicken Micky, Minnie und Goofy mitsamt Steampunk-Ausrüstung in ein retro-futuristisch-ozeanisches Abenteuer. Zunächst mit dem alten Opponenten Kater Karlo per Cyber-Robots um die Ausschlachtung alter Kriegs-Wracks konkurrierend, tun sich die Entenhausener später sogar gegen die Machenschaften ihrer ehemaligen Auftraggeber vom Typ verrückte Wissenschaftler zusammen. Auch wenn der Story gegen Ende ein wenig die Luft ausgeht - feine zeichnerische Details wie der die legendäre Mickymaus-Physiognomie aufnehmende Taucheranzug (S.7ff.) sorgen für ausreichend Unterhaltung. Sobald man sich auf die "Depolarisierung des Wassers" und damit auf schwerelos herumwabernde Ozeane, Flüsse und Seen einlässt, kann die Leserin das prächtige, von Caspard Yvan unter Mithilfe von Jessica Boulard colorierte Artwork geniessen. Allein die furiose Transformation vom die Doppelseite 28/29 einnehmenden Ohnmachtsstrudel über die disney-typischen tanzenden Noten bis zum eine Seite weiter schon von "Wolken mit Haifischen darin?!" gefluteten Baumhaus ist atemberaubend. Der edle Halbleinen-Einband mit metallischem Spotgloss-Rahmen-Cover rundet ein weiteres Highlight der Serie ab. www.egmont-comic-collection.de |
TIPP |
Micky und Der Verlorene Ozean |
IKON
Simon Schwartz / Avant-Verlag
Bei besonders populären Themen aufzusatteln, diesem Verdacht setzt sich Simon Schwartz mit seinem jüngsten Werk IKON kaum aus. Trotz 100-jährigem Jubiläum der Oktoberrevolution 1918 - die auf der Leipziger Buchmesse präsentierte, auf wahren Begebenheiten beruhende Graphic Novel um den unbekannten Ikonenmaler Gleb Botkin, Sohn des Leibarztes des Zaren, und eine sich als (bewiesenermaßen hingerichtete) Zarentochter Anastasia ausgebende Geisteskranke, scheint zunächst kein Hitmaterial darzustellen. Der frühere Mosaik-Zeichner aus Erfurt hat indes nicht erst seit der Ausstellung seiner Comic-Biographien deutscher Parlamentarier im Bundestag, sondern auch mit seinen vorangegangenen Werken drüben! und (dem Max und Moritz-prämierten) Packeis (2012) einen Status erreicht, der es ihm ermöglicht, auch sehr speziell anmutende Projekte zu verwirklichen. Immerhin befassten sich bereits mehrere Spiel- und Trickfilme mit der Anastasia-Story und der Frage: `Lebte sie vielleicht doch noch?´. Bei Schwartz wird von Anfang an nicht spekuliert - die Anastasia Nikolajewna Romanowa der historischen Rückblenden und die Hochstaplerin Franziska Czenstkowski sind sich nicht einmal ähnlich. Dennoch folgt der Künstler den (im Anhang mit Fotos & Hintergrundinfos belegten) Irrungen & Wirrungen um diese spezielle, frühe Medien-`Ikone´, springt in strengem Schwarzweiß nonlinear durch Raum & Zeit und flicht zwischendurch noch Exkurse zum Stones-Songtext Sympathy for the Devil ("Anastasia screamed in vain...") und zur Ikonenmalerei ein. Wie eng Höllenfahrt und Auferstehung (altgriechisch: anastasis!) doch beieinanderliegen. Wirklichkeit auf der einen, Einbildung, Lüge oder Selbsttäuschung auf der anderen Seite - alternative Fakten sozusagen. Und damit ist der Band hochaktuell. www.avant-verlag.de |
LIVE |
Parallel auch als auf 500 Stück limitierte, nummerierte & signierte IKON Deluxe-Fassung im Leineneinband mit Goldprägung erhältlich. Noch bis zum 09.09. läuft im Erfurter Angermuseum die Werkschau Simon Schwartz - Geschichtsbilder. |
katanga Band 1 - diamanten
Fabien Nury & Sylvain Vallée / Splitter
Der erste Band von Katanga, Diamanten führt die Angouleme-Preisträger (für die vierte Folge ihrer WWII-Serie Il était une fois en France) Fabien Nury & Sylvain Vallée erneut als Team zusammen. Und der Beginn der in der instabilen, postkolonialen Realität des Kongo angesiedelten Serie ist vielversprechend. Schon Vallées effektvolles Cover zieht den Betrachter in seinen Bann und nach einem Exkurs zur (blutigen) Historie der vom Kongo abgespaltenen Provinz Katanga geht es auf einen furiosen Ritt durch die 1960er Revolutionswirren, an dessen vorläufigem Ende ein Koffer voll Diamanten den Besitzer wechselt. Die in diesen so frei interpretierten historischen Kontext gesetzte wie spannend inszenierte und meisterhaft gezeichnete Story voller Schauwerte mischt verflochtene politische Intrigen, diverse Scharmützel von Blauhelmen, kongolesischer Armee, Rebellen und anderen Gesetzlosen mit einen Schuß Erotik. Der Leser ist nach 72 Seiten am Ende von Band 1 zumindest sehr gespannt, wie es dem westernkundigen schwarzen Antihelden Charlie auf diesem Spiel- & Schlachtfeld weiter ergehen wird. www.splitter-verlag.de |
TIPP |
Catamount Band 1 & 2 / Fulgur Band 1 - am boden des abgrunds
Benjamin Blasco-Martinez nach Albert Bonneau * Christophe Bec & Dejan Nenadov / alle: Splitter
Ebenfalls bei Splitter: Benjamin Blasco Martinez´ Newcomer-Western-Doppel Catamount, nach zwei Erzählungen des französischen Abenteuer-Schriftstellers Albert Bonneau. Bevor aus dem "Wildkatze" getauften Findelkind, dessen Eltern bei einem Cheyenne-Überfall ums Leben kamen, ein jugendlicher Westernheld werden kann, bedarf es der Fürsorge von Catamounts neuer Familie, den Osbornes, die das Baby auf ihrem Weg nach Westen aufnehmen und ihn wie ihren eigenen Sohn aufziehen. Jahre später kreuzen sich die Wege des Jungen erneut mit dem selbst von Rache angetriebenen Cheyenne-Kriegshäuptling Black Possum, der nicht nur Catamounts Familie auf dem Gewissen hat, sondern auch dessen Stiefschwester Ethel entführt… Nach der recht einfach gestrickten ersten Rachegeschichte werden einige Fäden im zweiten Band wiederaufgenommen. Mag erzählerisch wie stellenweise auch zeichnerisch noch Luft nach oben sein, ein Talent für dynamische Inszenierung beliebter Genreklischees hat Blasko Martinez allemal. Im zweiten Band erregt vor allem eine Nebenfigur Aufsehen - der Klaus Kinskis Loco aus Sergio Corbuccis legendär-stilbildendem Winterwestern Il Grande Silencio (Leichen pflastern seinen Weg) nachempfundene namenlose Schurke mit der Mauser-C96-Pistole. Anders als bei Corbucci büßt der Böse den Mord an Catamounts Stiefschwester Ethel und deren Familie umgehend. Da lässt Martinez nichts anbrennen. Ob es weitere Folgen geben wird? www.splitter-verlag.de |
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Nicht nur Cambonis & Filippis Micky-Hommage taucht aktuell ab, auch der französische Szenarist Christophe Bec (u.a. Carthago) & der serbische Zeichner Dejan Nenadov schicken ihre Protagonisten in die Tiefsee, auf der Suche nach einem 1907 in der Yucátanstraße gesunkenen Goldtransport. Das Unternehmen wird nur möglich durch den genialen Wissenschaftler Dr. Claudian, der ein von `Radiofulgurit´ angetriebenes, für die Zeit revolutionäres U-Boot, die Fulgur, entwickelt hat, das dem Wasserdruck in 4.000 Metern Tiefe standhalten kann. Auf der Reise zum Grund des Meeres hat die Crew um Claudian und den Extrem-Abenteurer Maraval in schönster Jules Verne-Manier unvorstellbaren Gefahren zu trotzen. Durch ein Seebeben gerät man mitsamt Tauchboot in einen unterirdischen See, in dem auch ein Riesenkalmar-artiges Monster, ein urzeitlicher Riesenhai und ein Mosa-Saurier lauern. Mitunter arg wortreich, aber atmosphärisch & zeichnerisch dicht und spannend erzähltes, auf zwei weitere Bände angelegtes Science- & Fantasy-Abenteuer mit reichlich Steampunk-Atmosphäre. Widmungen des Kreativteams gehen an die abenteuerlustigen Literaten William Hope Hodgson & Paul de Sémant. www.splitter-verlag.de |
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German Calendar No December
Sylvia Ofili & Birgit Weyhe / Avant-Verlag
Zwei Welten - und erneut eine afrikanisch-deutsche Story: Im German Calendar No December erzählen die nigerianische Autorin Sylvia Ofili und die Hamburger Zeichnerin Birgit Weyhe Ofilis eigene Geschichte zwischen Lagos und dem Hamburger Hauptbahnhof - für Sylvia ein ernüchterndes „europäisches Abenteuer". Die in München geborene, aber in Ostafrika aufgewachsene Illustratorin Weyhe bleibt sich treu und arbeitet auch im Rahmen ihrer zweiten, bei Avant publizierten interkulturellen Comic-Erzählung weiter an ihrer Fusion afrikanischer und westlicher, phantastischer und realer Elemente. Im nach einem Running Gag zwischen Ofili und deren Vater, einem DJ, benannten German Calendar fallen immer wieder die detaillierten Zeichnungen nach Vorlagen aus dessen Plattensammlung auf - mit Vinyl-Coverbildern nigerianischer Jùjú- & Highlife-Popmusiker, die Birgit Weyhe offensichtlich besonders fasziniert haben. Die Max und Moritz-Preisträgerin (2016 für Madgermanes) war auch in diesem Jahr mit der vorliegenden Arbeit nominiert und untermauert ihre Ausnahmestellung hierzulande. www.avant-verlag.de * http://birgit-weyhe.de |
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Gaston - Galerie der Katastrophen
André Franquin / Carlsen
Rogntüdüüü!! Nachdem man bei Carlsen auf das eigene (50.) Verlags-Jubiläum mit Glückwunsch, Gaston! unlängst auch seinen beliebtesten Büroboten zum 60ten mit einer Auswahl der besten Original-Seiten hochleben ließ, wird die kultige, 1957 erstmals von Altmeister André Franquin auf die Redaktion losgelassene Figur im grünen Pullover (für die der zunehmend überarbeitete Franquin ab 1963 auch auf Spirou & Fantasio verzichtete) nun mit einer weiteren Veröffentlichung gefeiert. Die vorliegende Galerie der Katastrophen wurde von über 60 Zeichner(inne)n gestaltet, von denen hier stellvertretend nur eine Handvoll gelungener, meist einseitiger Beiträge wie die von Vehlmann & Yoann, Fabcaro, Renaud Collin, Obion, Dab´s, Daniel Goossens, Alain Dodier, José Luis Munuera oder Frank Pé genannt seien. Auch die Nebenfiguren wie Redakteur Demel, Fräulein Trudel, sowie natürlich Vertragsfetischist Bruchmüller und sogar die tierischen Begleiter Katze & Möwe werden liebevoll neu inszeniert (allein, das sich diesmal keiner auf Polizist Knüsel eingeschossen hat, fällt am Rande auf). Einige Gratulanten nähern sich dabei Franquins Zeichenstil weitestmöglich an, andere setzen auf den eigenen Strich - die Mischung machts - eine vergnügliche Gag-Parade. www.carlsen.de |
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Werner - Wat Nu?
Rötger Feldmann / Bröseline
Werner zieht noch mächtig - die längsten Signier-Schlangen beim diesjährigen Comic Salon Erlangen generierte eindeutig |
LIVELIVELIVE |
<-- WAT NU !?-VERLOSUNG... |
THE LONG AND WINDING ROAD
/ Salleck Publications
In The Long And Winding Road schicken Szenarist Christopher Longé & Zeichner Ruben Pellejero ihren französischen Protagonisten Ulysse auf eine besondere Reise. Der letzte Wille seines ihm entfremdeten verstorbenen Vaters weist diesen Ulysse an, des Altvorderen Asche auf der Isle of Wight zu verstreuen. 1970 war Ulysses Erzeuger zum dortigen Rock-Festival gefahren - ein Trip, der sein Leben verändern sollte. Ulysse nimmt sich widerstrebend frei, schwingt sich in den alten VW-Bus und füttert den antiken Kassettenplayer mit Musik-Tapes der ausklingenden 60er. Auf dem Road-Trip wird er von wechselnden Mitreisenden begleitet, am längsten durch drei mehr oder weniger verrückte Jugendfreunde seines von ihm lange als Spießer verkannten Vaters. Auch durch das Lesen in dessen Aufzeichnungen entdeckt Ulysse nach und nach selbst das Abenteuer, auf der langen, kurvenreichen Straße des Lebens unterwegs zu sein. Das titelgebende Beatles-Stück bleibt im Übrigen nicht allein - alle 45 Rock- & Pop-Titel der den dicken Band unterteilenden `Hinweis´-Zeilen sind auf der letzten Seite in einer Setlist aufgeführt (deren Aufnahmen der geneigte Leser aber selbst zusammentragen muss): von den Stones über Cat Stevens, Jethro Tull, Steppenwolf, Neil Young, Can, The Doors, Grateful Dead, Bob Dylan, Jimi Hendrix bis hin zu The Who, Simon & Garfunkel, Led Zeppelin oder Pink Floyd. Ob das nicht enthaltene On The Road Again von Canned Heat (1967) eine zu offensichtliche Wahl gewesen wäre? |
Die Expedition - band 3 - Die Heiligen Tränen von Nyabarongo
/ Panini
Nach der furios inszenierten ersten Folge Der Löwe Nubiens ging der zweite Teil von Richard Marazanos & Marcelo Frusins Die Expedition, Der Aufstand Niangaras, leider an der Redaktion vorbei. Der nun nach einer Kunstpause von zwei Jahren erscheinende dritte Band Die heiligen Tränen von Nybaraongo kehrt ins Herz Afrikas zurück - zu den Überlebenden aus Marcus Livius´ Legionärstruppe. Die Männer haben ihre Gefangenschaft in Nyabarongo, dem Stadtstaat der von ihren Untertanen als Gottheit verehrten schwarzen Königin Galliela, unterschiedlich verarbeitet, einige sind dem Wahnsinn nah. Ihr Anführer Marcus muß sich, frisch vom Krankenlager erhoben, den grausamen königlichen Regeln unterwerfen und in der Arena einen Löwen mit bloßen Händen besiegen, um sich und seine Männer zu retten. Frusins Zeichnungen wirken - gerade bei diesem ebenfalls auf dem Cover dargestellten zentralen Kampf - oft wie unfertig, setzen aber bewusst unterschiedliche Akzente. Einem in anderen Antiken-Serien eher gepflegten, geschärften Detailreichtum wird die Konzentration auf für die Dynamik & emotionale Wucht einer Szene bedeutsamen Elemente vorgezogen - die aufgerissenen Augen und Münder vermitteln Verzweiflung & Wahnsinn von Bestie und Mensch im Todeskampf. Marcus´ dem nur um Haaresbreite errungenen Sieg folgende Zeit an der Seite der kurvigen Herrscherin ist noch nicht das Ende der Serie - ob die Fortsetzung weitere zwei Jahre in Anspruch nehmen wird? www.panini.de |
Elvis
/ Salleck Publications
Über 10 Jahre nach dem zum 30. Todestag des Kings 2007 erschienenen Gemeinschaftswerk mehrerer Zeichner & Autoren um Reinhard Kleist beschert ein hierzulande kaum bekanntes französisches Kreativduo (sowie Salleck-Chef Eckart Schott als Übersetzer) dem deutschsprachigen Publikum erneut eine illustrierte Elvis-Biographie: Autor Phillippe Chanoinat sowie Zeichner & Kolorist Fabrice Le Hénanff. Die beiden gehen streng chronologisch vor und rekapitulieren Elvis Aaron Presleys Leben von der Geburt 1935 in Tupelo, Mississippi bis zum Ableben 1977 in Memphis, Tennessee. Offenbar waren hier Fans vor allem des jungen Elvis am Werk, denn der Löwenanteil der rund 80 Farbseiten liegt dabei klar auf den 1950er Jahren. Die Doppelseite zum 68´er Comeback TV-Special deutet an, was auch für die späteren Karrierejahre noch drin gewesen wäre - doch die Las Vegas-Phase wird nur angerissen. Eine Seite weiter ist bereits Schluß. Eine künstlerische oder kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Elvis sucht man hier vergeblich. Passend zum neutral heruntergebeteten Fakten-Text beschränkt sich der zeichnerische Part darauf, relativ bekannte Fotografien (vereinzelt auch Plattencover, Filmplakate & Eintrittskarten) abzupausen und mit Wasserfarben und Schraffuren zu `veredeln´. Ein 14-seitiger Anhang beinhaltet abschließend neben einer Sun Records-Collage noch Skizzen, Postkarten und ein Storyboard. Ein Fan-Produkt, wie gemacht für den Verkaufstresen in Graceland. |
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Tanguy & Laverdure - Gefahr für Mirage F1 Band 1 / Die Fliegerin Band 2
Matthieu Durand * Etienne Borgers, Bruno Di Sano & François Walthéry/ beide: Salleck Publications
Zwei weitere Bände aus dem Hause Salleck Publications, der Adresse für den gepflegten Fliegercomic hierzulande... 1 Früheren ZACK-(1972-80)-Lesern natürlich noch ein Begriff: der perfekte Jet-Pilot Mick Tangy (& sein kindsköpfiger Kompagnon `René Dupont´) - das zu dieser Zeit bereits von Jijé übernommene langlebige Fliegerduo, ursprünglich von Uderzo für Szenarist Jean-Michel Charlier gezeichnet, firmierte in der französischen Heimat unter ihren Originalnamen Tanguy und Laverdure. Auf die nimmt Mathieu Durands nun auch auf deutsch erschienene, auf zwei Bände angelegte Klassik-Hommage Bezug, die damit in die Fußstapfen von Charliers erstem `klassischen´ Fliegerhelden, USAF-Pilot Buck Danny, tritt. Auf Charliers Roman L´Avion qui tuait ses pilotes basierend, schildert der erste Band Gefahr für Mirage F1 die von Unfällen überschattete 1971er Testserie für den französischen Kampfjet, bei der Hauptmann Michel Tanguy & Assistent Laverdure die ausländischen Piloten betreuen. Sind hier nicht allein Pech und technische Probleme, sondern auch Wirtschaftsinteressen und Sabotage im Spiel? Im Uderzo-Stil gehalten, wortreich aber spannend inszeniert und sogar mit einem komödiantischen Schlenker zu Laverdures amourösen Fehlgriffen garniert, endet Band 1 mit einem massiven Cliffhanger - als einer der prachtvollen Mirage-Jets unvermittelt ins Wasser stürzt... https://salleckpublications.de * www.jmcharlier.com |
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2 Die Fliegerin Nora Stallé erlebt im zweiten, ihren Langtreckenflug von Paris nach Shanghai Anno 1935 beschreibenden Band Abenteuer im Orient. In Kasachstan wird das Unternehmen massiv gefährdet, als Pilotin Nora und ihr Mechaniker Theo Norville kurzzeitig von Aufständischen entführt werden. Mit sowjetischer Hilfe wird die Caudron Simoun unserer Helden wieder flottgemacht und kann weiteren Wetter- und Geheimdienst-Turbulenzen in Fernost entgegenfliegen. Die Zusammenarbeit von Etienne Borgers & Bruno Di Sano mit dem belgischen Zeichner François Walthéry gerät unterhaltsam. Weniger ausgeprägt als bei dessen "tollen Abenteuern einer Stewardeß" (Natascha) oder Romain Hugaults Angel Wings geht es neben den feinen Flugzeug-Bildern und den exotischen Schauplätzen dabei auch um die weiblichen Reize der Protagonistin - auf einem den Band abschließenden Beiblatt gibt es für Genrefans als Bonus daher noch einige aparte Modell-Posen (50% Simoun, 50% Stallé). https://salleckpublications.de * |
Witze für Deutschland
Achim Greser & Heribert Lenz / Kunstverlag Josef Fink
Für Greser & Lenz- Novizen: Das nach dem Wahljahr 2017 erschienene Werk Witze für Deutschland ist bereits der dreizehnte Band der gesammelten Werke des F.A.Z-Karikaturisten-Duos, Träger des Geflügelten Bleistifts des Deutschen Karikaturenpreises (in Gold bitteschön). Hier enthalten: Zeichnungen, die von Dezember 2016 bis November 2017 im Blatt veröffentlicht wurden, einige davon gar auf der Titelseite. In Zusammenarbeit mit Jasper von Altenbockum, seines Zeichens Innenpolitikchef der F.A.Z., haben Achim Greser (* 1961) und Heribert Lenz (*1958), die schon gemeinsam bei der Titanic die Satireschulbank gedrückt und auch für Stern & Focus gezeichnet hatten, nicht nur im Jahresrückblick denkwürdige Ereignisse aufgespießt, das Buch dient auch als Katalog zur gleichnamigen Werkschau Witze für Deutschland im Kunstmuseum Erlangen, das im Kontext des Internationalen Comic Salon 2018, über 200 ausgesuchte Greser & Lenz-Karikaturen ausstellt. Da bekommen Trump, Erdogan, Kim Jong-Un & Konsorten., der Ku Klux Klan, AFD und CSU(-Außenstelle Damaskus) ihr Fett weg - und Onkel Dagobert bekommt Vogelgrippe. Da passt es, dass Donaldist, Comic-Experte & Redaktionskollege Andreas Platthaus, seit 1997 Redakteur im Feuilleton, in seinem 30-seitigen, bebilderten Intro & Rückblick auf 20 Jahre G&L-Schaffen die Hofnarren oder Genie?-Frage stellt. www.kunstverlag-fink.de |
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