Weisse Witwe - Muslim Queen - Klischee-Tour de Force @ Radikal Jung

weisse Witwe - So, 04.05.25 - 19.30 volkstheater

Am Sonntag ging im Münchner Volkstheater das Festival für Junge Regie zu Ende - mit zwei ausverkauften Vorstellungen von Calle Fuhrs´ Solo Aufstieg & Fall des René Benko, dem späteren Publikumspreisträger von Lulu Obermayer, Rachel und Ich, sowie Autorenfilmerin Kurdwin Ayubs Theaterdebüt, der toxisch-grellen Slang-Farce Weiße Witwe...

Matri- vs. Patriarchat: Wie ein monströser Kronleuchter senkt sich die mechanische Riesenspinne in den orientalischen Palast. Ihrem Hinterteil entsteigt die muslimische Herrscherin Aliah, Siegerin über die `Neue Rechte´ und - in einem umgekehrten Sheherazade-Szenario - gewöhnt an einen hernach zu Tode kommenden Liebhaber (männlich, weiß, bzw.: bleich) pro Nacht. Die Neuköllner Hardcore-Rapperin addeN ist wohl die Idealbesetzung dieser derbsten Streetslang rauspolternden Sexkillerin, gegen die sich Georg Friedrichs Turbanträger und Benny Claessens nerviger Eunuch kaum behaupten können, Aliah nebst moderat-wokem Töchterlein Caesaria (Samirah Breuer) im Finale dennoch enthaupten werden. Fazit: der alte weisse `Westen´ überlebt den migrantischen Doppel-Umsturz & schreibt am Ende mal wieder die Geschichte um... Nach ihrem Film-Doppel Sonne und Mond durfte man auf Kurdwin Ayubs erste Theaterarbeit, zumal inszeniert an der Volksbühne Berlin, gespannt sein. Schau- sowie Unterhaltungswerte liefern ja Nina von Mechows Bühnen- & Kostümideen, das Tanzensemble, wie auch der anfängliche Krass-Sprech-Dialogwitz, der sich über die vollen zwei Stunden aber leider in ermüdenden Wiederholungen ergeht.

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