• FILMz
  • Queer - Guadagnino verfilmt Burroughs mit Daniel Craig

Queer - Guadagnino verfilmt Burroughs mit Daniel Craig

queer

A24 - Mubi - Kinostart: 02.01.25

1 beatles get back FILMIn den USA bereits Ende November 2024 im Kino, hierzulande mit Previews kurz nach Weihnachten & regulär erst zum Start ins neue Jahr.


Aus der Unmöglichkeit heraus, sein einmal mehr homoerotisch schwingendes Filmprojekt einigermaßen reibungslos im gebeutelten Mexiko zu realisieren, entschied sich Luca Guadagnino (wie Jaques Audiard bei Emilia Perez) für einen europäischen Produktions-Standort.

So wurde in Rom gedreht: inmitten der vom Film-Debütanten Stefano Baisi in den Filmstudios von Cinecittà beeindruckend gezimmerten Kulissen, die sich an Orson Welles´ Meisterwerk Touch of Evil (1958) ebenso anlehnen, wie an Rainer Werner Fassbinders knalliges Gay-Melodram Querelle aus den Achtzigern.


filmz the bikeriders 1 couple


In diesem dritten, surreal-halluzinogenen Teil des Films darf sich insbesondere der thailändische Kameramann Sayombhu Mukdeeprom austoben - nach Call Me by Your Name & Challengers ein weiterer üblicher Verdächtiger im Guadagnino-Tross).

Auch der Score des (ebenfalls bereits für Challengers tätigen) Oscar-Preisträger-Duos Trent Reznor & Atticus Ross, die sich hier für einen eigenen Song mit keinem Geringeren als Tropicalismo-Meister Caetano Veloso zusammentun, verdient eine Erwähnung - natürlich neben gewohnt prominent eingesetzten, eklektisch ausgewählten Sourcetracks (u.a. Nirvana, New Order, Sinhead O´Connor, Benny Goodman).

Craigs Performance lässt nicht allzuviel Raum für die Entfaltung der Nebenrollen, ist allerdings - neben Kamera, Szenenbild & Musik auch auf ein kompetent agierendes Ensemble (etwa Omar Apollo, Lesley Manville, Henry Zaga, Jason Schwartzman) komfortabel gebettet.

 

In Queer,Luca Guadagninos im September´24 in Venedig präsentierter Adaption von William S. Burroughs gleichnamigem, halbautobiografischen Roman spielt Daniel Craig das Alter Ego der schwulen Beat Generation-Ikone. Burroughs schrieb Queer bereits (ebenso wie den Vorgänger Junkie, aus dem ebenfalls Elemente in den Film einflossen) Anfang der Fifties, nachdem Burroughs in Mexico City seine Frau im Drogenrausch erschossen und sich nach skandalös kurzer Haft Richtung Südamerika abgesetzt hatte.


filmz 01 25 Craig 1


Veröffentlicht wurde der Roman erst 1985, weitere knapp 40 Jahre dauerte es, bis sich jemand an eine Verfilmung wagte. Challengers-Autor Justin Kuritzkes´ Screenplay gibt Craig nun die Gelegenheit, als alternder Lebemann William Lee zu brillieren. Der Amerikaner grast alkoholisiert, in speckigem Leinenanzug & Fedora-Hut die Cantinas einer fiebrigen Fifties-Phantasie von Mexico City nach Bettbekanntschaften ab, wenn er sich nicht gerade zusätzlich Opiate in die Blutbahn spritzt.


filmz 01 25 Craig 2


Lee verfällt dem jungen Ex-G.I. Eugene (Drew Starkey) und überredet seinen Loverboy nach einigem Hin & Her, ihn auf Reisen bis in den Dschungel Ecuadors zu begleiten, und eine nur dort heimische Planze als Sud zu konsumieren, um auf eine höhere spirituelle Ebene zu gelangen (was scheitert, soviel sei gespoilert).


filmz 01 25 Queer engl

* Mubi-Film-Website * Original-Script * * D-Trailer *

this page: texts © sr- cinesoundz 01-2025 - pics © A24 / MUBI