Spannung auf der Leinwand: Drop - Blood & Sinners - Warfare
drop - tödliches date
UPI - D-Kinostart 17.04. 2025
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TIPP
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Regisseur Christopher Landons Handythriller Drop (für den deutschsprachigen Markt noch mit dem Zusatztitel Tödliches Date versehen) feierte seine Weltpremiere im März auf dem texanischen SXSW Film Festival. Ein attraktives Pärchen versichert sich beim ersten Date im Skyscraper-Nobelrestaurant der gegenseitigen Nervosität. Die verwitwete Single Mom Violet (Meghann Fahy, The White Lotus) hat ihren kleinen Sohn in der Obhut der Schwester zu Hause gelassen, Fotograf Henry Brandon Sklenar, Nur noch ein einziges Mal) reagiert ausdauernd verständnisvoll, obwohl sich sein Gegenüber im Laufe des Abends immer merkwürdiger benimmt. Grund dafür sind die bedrohlichen Textnachrichten eines Unbekannten auf Violets Smartphone. Der Erpresser hat einen deren Familie bedrohenden Killer ins Zuhause eingeschleust und will sie zwingen, ihr Date zu vergiften - das Publikum bleibt über die Posts mittels knalliger Lettern auf der Leinwand stets im Bilde - die Spannung ergibt sich aus den Versuchen der jungen Frau, sich aus dem Dilemma zu befreien, wobei dem Personal & Publikum des Restaurants Nebenrollen als potentielle Helfer oder Verdächtige zukommen: dem debütierenden Kellner etwa, der neugierigen Bardame, dem hilfsbereiten Pianisten oder dem dubiosen Gast ein paar Tische weiter... Bis wir erfahren, wer Violet drangsaliert, jongliert das Drehbuch des Autorenduos Jillian Jacobs & Chris Roachz recht geschickt mit seinen Möglichkeiten und erzählt in Rückblenden etwas mehr aus der Vorgeschichte der Alleinerziehenden - Warum wurde gerade sie ausgewählt und hat sie einst selbst jemanden umgebracht? Bis auf einen kurzen, soapigen Hänger am Tisch der Dating-Partner funktioniert das kammerspielartige Script recht gut -solange der Schauplatz nicht wechselt (ähnlich wie dazumal in Hitchcocks Rope - Cocktail für eine Leiche), eskaliert dann zunächst, indem das Restaurant verwüstet wird und Violet sehr tief zu fallen droht...
Danach biegen Autoren, Regie & Kameramann Mark Spicer leider unnötigerweise falsch ab - durch eine komplett unglaubwürdige Fahrt in die vom Killer okkupierte Wohnung, wo alles wenig originell happy-endet. - sr ♦ ♦ Trailer ♦ ♦ UPI-Film-Website ♦ |
blood & sinners
Warner - D-Kinostart 17.04. 2025
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TIPP
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"Es gibt Legenden über Menschen, die die Gabe besitzen, Musik so wahrhaftig zu machen, dass sie Geister aus der Vergangenheit und der Zukunft heraufbeschwören können. Diese Gabe kann Ruhm und Reichtum bringen, aber auch den Schleier zwischen Leben und Tod lüften." So geheimnisvoll wie vielversprechend lässt Regisseur Ryan Coogler (Black Panther, Creed: Rocky’s Legacy) Blood & Sinners beginnen – einen Mix aus Historien-Epos, Blues-Hommage und Horror-Movie. Kann das funktionieren? Es kann – und sogar außerordentlich gut, wenn man als Zuschauer bereit ist, nach etwa zwei Dritteln des Films den Switch vom atmosphärischen Gesellschaftsdrama zum blutgetränkten Vampir-Schocker mitzumachen. Dank einer großartigen Besetzung und viel Musik, die die Seele berührt, lässt man sich bereitwillig auf Cooglers Angebot ein, dem Blutsauger-Genre eine weitere Facette hinzuzufügen, diesmal angesiedelt in den Südstaaten zur Zeit der Großen Depression, der Rassentrennung - und des Blues. Jener Musikstil, der so tief verwurzelt ist mit der afroamerikanischen Geschichte und Kultur, spielt im Film eine Hauptrolle – außergewöhnlich inszeniert, etwa mit einer mehrere Minuten langen Sequenz, die musikalisch den Bogen schlägt von den Rhythmen afrikanischer Stämme zum Hip-Hop von heute. Mississippi, im Jahr 1932: Die Zwillinge Smoke und Stack (Doppelrolle für Michael B. Jordan – Black Panther, Creed: Rocky’s Legacy) haben in Chicago ein dubioses Vermögen gemacht und wollen nun in ihrer von Baumwollplantagen umgebenen und von schwarzen Feldarbeitern bevölkerten Heimatstadt Clarksdale trotz Prohibition einen Juke Joint-Tanzschuppen für ihresgleichen aufmachen – Black folks only. Zu diesem Zweck haben sie eine Ladung irisches Bier und italienischen Wein auf ihrem Lastkraftwagen hergeschmuggelt und dem lokalen Ku-Klux-Klan-Anführer eine alte Sägemühle abgekauft. Die Eröffnung soll noch am selben Abend stattfinden. Damit die Party gelingt, heuern sie Bluesmusiker an, darunter auch Sammie (Miles Caton – Sherri, The View), der die Gitarre spielt wie kein anderer. „Wenn du ständig mit dem Teufel tanzt, folgt er dir irgendwann nach Hause.“ Diese Warnung seines Vaters, des Priesters der Gemeinde, schlägt der junge Mann in den Wind, nicht wissend, welches schreckliche Übel an diesem Abend über die Feiernden kommen wird... - gb ♦ ♦ Youtube Trailer ♦ Imdb Filmsite ♦ |
warfare
A24 - Leonine - D-Kinostart 17.04.2025
Die Darsteller mussten vor Beginn der Dreharbeiten und der Rekonstruktion der Ereignisse zunächst ein dreiwöchiges Bootcamp durchlaufen - eingespielte Einsatzroutinen, die entstandene Kameradschaft wirken glaubwürdig - bis hin zum spielerischen Beckenschwung aus Call on me auf Patrouille... - sr ♦ |
TIPP
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November 2006, Ramadi, Irak. Dieser Platoon von Navy Seals soll nächtens zur Observation in von Al-Qaida dominiertes Wohngebiet vordringen und ihre Stellung im Haus einer einheimischen Familie halten. Man igelt sich also im zweistöckigen Gebäude ein, allerdings nicht unbemerkt. Bald gerät die Gruppe unter Beschuß, dann explodiert eine Bombe, die einen irakischen Hilfsrekruten in Stücke reisst und zwei weitere Soldaten schwer verletzt. Den Rest des Films besteht aus den Bemühungen des Platoons, die beiden wie am Spieß Schreienden am Leben zu halten, Entsatz anzufordern und unter schwerstem Feuer am Leben zu bleiben, bis der geordnete Rückzug gelingt. In Echtzeit inszeniert der bereits bei Civil War in der packenden letzten halben Stunde Combat ums Weiße Haus federführende Ex-G.I. Ray Mendoza im Team mit Alex Garland einen mit Hilfe am früheren Einsatz beteiligten Navy Seals sorgfältig bis ins Detail rekonstruierten und dabei hochspannenden (Anti-)Kriegsfilm voll roher Intensität. Gedreht wurde nicht etwa im Nahen Osten, sondern auf einem alten Flugplatz außerhalb von London, wo Produktionsdesigner Mark Digby den umkämpften Straßenzug mit 13 Gebäuden anhand von Einsatzkarten & Satellitenaufnahmen nachgebildet hat. |
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