reviews 2-09 pop-rock

     

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    Circlesquare - Songs About Dancing And Drugs

    K7! / Alive
     
     
     
    Jeremy Shaw, die One-Man-Show hinter Circlesquare, stammt aus Vancouver und lebt mittlerweile in Berlin. Ab 1999 (bis 2006) releaste er auf Trevor Jacksons Label Output Recordings und hat seit dem vielbeachteten Albumdebüt "Pre-Earthquake Anthem" einen ganz eigenen Sound entwickelt, der sich auf dem vorliegenden, jahrelang zusammengepuzzelten Album erstmals voll entfalten kann. Es gibt (Titel)referenzen in Richtung Talking Heads, musikalische eher In Richtung Gang of Four (Track 2), Angelo Badalamenti oder Brian Eno (Track 3), The Clash (Track 6,7).- Trotz der Electroanleihen mehr eine Songwriting-basierte Platte, ein ausgereiftes, fast altmodisches Album, bei dem noch jeder Song seinen wohlüberlegten Platz einnimmt. "Songs About Dancing And Drugs" - ein Werk, wie es nur alle paar Jahre erscheint und das mit dem hypnotischen 13-Minuten-Track "All Live But The Ending" das Beste erst ganz am Schluß bereithält. Wollen wir auch live hören! www.songsaboutdancinganddrugs.com

    Sophie Hunger - Monday's Ghost

    Universal Jazz France Universal

    Immerhin Nr. 1 der Verkaufscharts in der Schweiz, das kann man ja auch mal hierzulande majorseitig lancieren... Die junge (1983 geborene) Frau aus Bern hat auf ihrem zweiten Album Romantik ein paar atmosphärisch starke, meist langsame, meist englisch gesungene Songs zwischen Folk und Soul im Gepäck, die hin und wieder an die derzeit ebenfalls erfolgreiche Kanadierin Leslie Feist erinnern. Sophie Hunger selber spielt Piano und Gitarre (nach eigener Aussage nicht mal besonders gut) und hat die ückendeckung eines eingespielten Teams von Musikern, denen sie im Studio sowie live vertraut. Das Album fällt nach der ersten Hälfte allerdings ab. Play Tracks 2, 3, 6, 7, 8,
    www.sophiehunger.com
     

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     Dear Reader - Dear Reader  
     City Slang / Universal  
     
     
    Dear Reader stammen aus Johannesburg und kamen dennoch bereits im vergangenen November für eine Tour nach Europa, wobei Deutschland immerhin sechs Daten abbekam. Das weisse südafrikanische Duo, Sängerin Cheri MacNeil und Kreativpartner Darryl Torr, spielt vordergründig unbekümmerten, sehr melodischen Indiepop. Lyrisch geht es aber durchaus um traurige Geschichten und düstere Gefühlswelten, kein Wunder eigentlich, wenn man den Alltag im heimischen Jo´burg wie die gesamte verbliebene weisse Mittel- und Oberschicht hinter Mauern und Stacheldraht verbringen muss. Aufgenommen in den dortigen SABC-Studios, ebenfalls einem Bunker aus Apartheid-Zeiten. "Replace Why With Funny", das Ergebnis lohnt genaueres Zuhören.

    www.dearreadermusic.com/
    www.myspace.com/dearreadermusic
     

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     Tovah - The Escapologist  
     Lola Lou  
     
     
    Die zwischen London und Berlin pendelnde Musikerin kommt ursprünglich aus dem Schwarzwald, wo sie schon Ende der 70er-Jahre zu komponieren begann und 1993 einen ersten Anlauf nahm - „Escapologist“ ist ihr zweiter und bereits vielschichtiger ausgefallen. Leben und Sterben sind die Themen ihrer Songs, da sich während der Aufnahmen zu „Escapologist“ die Todesfälle in ihrem privaten Umfeld häuften. Vielleicht wird hier etwas zu viel gewollt. Der Innsbrucker Ambientkünstler Markus Reuter war damit betraut Tovahs am Klavier entstandenen Kompositionen auseinanderbauen und mit anderen Elementen zu mischen, mit einer Jazztrompete, einem Dudelsack und vielen elektronischen Spielereien zum Beispiel. Dabei klingen Japan bzw David Sylvian, oder auch Fripp & Konsorten mehr als einmal an. Das mit einem aufwendigen Digipak ausgestattete Album verdient also zumindest mehrere Hördurchläufe.  

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     Vonda Shepard - From The Sun  
     Galilieo Music  
     
     
    Mit "From The Sun, ihrem ersten Studioalbum seit immerhin fünf Jahren, meldet sich Vonda Shepard, eine der bekanntesten amerikanischen Singer-Songwriterinnen zurück. Ihr neues Album ist stark von Soul und R´ n´ B´ inspiriert und beinhaltet 10 Songs, mal gefühlvoll, mal energiegeladen und immer mit einer Stimme, die Liebhaber des Genres mitten ins Herz treffen dürfte. Interessanterweise versiert produziert vom früheren Suzanne Vega-Ehemann und Produzenten Mitchell Froom. Sehr bald live in Deutschland unterwegs, die Europa-Tour beginnt in Deutschland - schade, daß wir nicht dabei sein können. Check it out !

    www.vondashepard.com/shop/
    LIvedaten!
     

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     Ayo - Gravity At Last  
     MCA / Universal  
     
     


    Joy Olasunmibo Ogunmakin aka Ayo (rumänische Mutter, nigerianischer Vater, teils in Deutschland aufgewachsen) mit ihrem zweiten Album, das nach dem Platin-Erfolg ihres Debütalbums "Joyful" in Frankreich nun auch in deutschen Landen reüssieren soll. "Gravity At Last" wurde in den legendären Compass Point Studios, bei Nassau, Bahamas aufgenommen. Dennoch ist hier außer den Reggaebeats (auf ca. einem Drittel der Tracks) insgesamt wenig sonnig-karibisches Feeling eingeflossen. Ayo hat eher den Blues und nimmt auch textlich kein Blatt vor den Mund, ihre Stücke handeln von der korrupten Welt und der Politik, aber auch von Familiärem. Leider gibt es hier ein paar starke Songs zuwenig. Play Tracks 3, 4, 5, 9.
    www.ayo.de

     

     

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     Francoiz Breut - À l'aveuglette
    Coralie Clement – Toystore
     
     Le Pop / Groove Attack - EMI  
     
     
    „Toystore“ - voilà - eine Art Konzeptalbum, denn alle Kompositionen bis auf „Reine des pommes" stammen von Benjamin Biolay stammen, der auch alle Instrumente spielt. Und deren ungewöhnliche Auswahl macht den besonderen Flair des Werks aus. Alle 22 frein säuberlich im Booklet aufgelisteten Instrumente stammen aus dem Spielzeugladen und scheinen frisch vom Kindergeburtstag um die Ecke ausgeliehen: Von Ukulele, Melodica über Taschentrompete und Baby-Farfisa bis hin zu Triangel und Xylophon. Das Ganze passt natürlich zu Coralies lieblich sanfter Stimme und wird Nouveau-Chanson-Fans weltweit sicher zufriedenstellen. CC wird von BB einmal mehr inszeniert als Mädchen aus Villefranche-sur-Saone. Mit einem Track folgerichtig auch auf dem bereits gewürdigten Le Pop-Sampler, der bald live zu uns kommt (s.u.).

    'Alle lieben Françoiz' nicht nur ihre musizierenden Kollegen, sondern eben ein Publikum, dass ihr sofort erlegen ist, sobald sie ihre Stimme erhebt. Françoiz Breut trat schon in England, den USA, Brasilien, Japan und Australien auf, bevor man dort Alben von Camille, Coralie Clément oder Rose überhaupt kaufen konnte. Ihre letzte Deutschland-Tournee unter dem Banner Le Pop war eine Erfolgsgeschichte, die bald ihre Fortsetzung findet. Auf ihrem neuen, vierten Album "À l'aveuglette"; geht Françoiz Breut nun einen Schritt weiter: Sie textete alle Stücke selbst und die Musik stammt nicht mehr von verschiedenen Komponisten, sondern ist das Gemeinschaftswerk ihrer jahrelang eingespielten Live-Band. Empfehlenswert und wie erwähnt, bald hierzulande live unterwegs, mit Marianne Dissard und dem Le Pop DJ-Team: Tourdaten : www.lepop.de/cms/?live

    The Great Bertholinis - Planting A Tree Next To A Book

    Hazelwood / Indigo

    Alle zehn (!) Bandmitglieder hören angeblich auf denselbigen Namen , nämlich Bertholini, sollen aus einem ungarischen Dorf stammen, allesamt Nachfahren des berühmten Zirkus-Clans Bertholini sein (wer´s glaubt, wird selig). Der aktuelle Pressetext macht einen dann endgültig wuschig, aber sei´s drum: die Great Bertholinis vermengen ganz vertretbar Bluegrass mit Pop, Walzer mit Polka, Manege und Ballsaal und werden vom Stoiker-Label aus Frankfurt derzeit auf große Tournee geschickt.
    Was hiermit pflichschuldigst vermeldet wäre.
    Aktuelle Tourdaten:
    www.bertholini.de
    www.hazelwood.de
     

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