Reviews Catalog 07-12

* soundtrack * crossover * pop/rock * catalog * jazz * electro * world * audiobook *

 The Beatles - Yellow Submarine Songtrack
 
 EMI TIPP
 
 
 
Landscapes painted with Beatles songs... Nur die größte Band des Planeten konnte sich Anno 1968 einen aufwendigen eigenen Zeichentrickfilm leisten, in dem sie - animiert- persönlich auftrat. Hunderte von Animatoren, Künstlern und Helferlein bastelten aus dem bildhaft angelegten Singalong-Song über das gelbe Unterseeboot eine krude-psychedelische Popart-Story über den Kampf zwischen Fab-Four-Gut und Böse. Jetzt gibt es endlich eine sorgsam restaurierte Dolby-Fassung in Dolby des Films, die auch den vorliegenden "Songtrack" incl. in den Abbey Road Studios minutiös remixten Klassikern wie "Sgt. Pepper", "Lucy In The Sky With Diamonds", "Eleanor Rigby", "When I´m Sixty Four", "Nowhere Man" und "All You Need Is Love" im schicken bunten Digipak incl. Foldout-Booklet (Design: Fiona Andreanelli für Apple) möglich machte - der "zugehörige" DVD-Release (auch als Blue Ray) wird im nächsten Update noch gebührend gewürdigt.
 

 
 
 The Supremes At The Copa
 
 Motown / Universal TIPP!
 
 
 
Fast wie damals an einem der begehrten Tische im Club in der 10 East 60th Street in NYC. So klingen die exzellent aufbereiteten Aufnahmen der Limited Expanded Edition-Doppel-CD des einzigen Live-Albums der Supremes in der Originalbesetzung mit Florence Ballard. Das hat sowohl die 15 Stücke der (remasterten) Original-LP, 10 alternative Mono-Mix-Tracks, sowie auf der zweiten Scheibe weitere 21 bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus der Copa-Show von 1965 (die jeweils besten, unbearbeiteten Tracks aus sechs verschiedenen Auftritten) sowie zwei zusätzlichen Titel zu bieten:: Cole Porters "From This Moment On" (das ursprüngliche Show-Intro) und "Tonight/The Way You Look Tonight" (von Leonard Bernstein bzw Jerome Kern). Im Booklet & Digipak dann zusätzlich zu den Original-Liner-Notes von keinem Geringeren als Sammy Davis Jr. ein ausführlicher neuer Essay des Motown-Produzenten George Solomon plus Fotos, Cover-Ansicht der deutschen LP und Veranstaltungsplakte. Hier stellvertretend für die verdienstvolle Aufarbeitung des Supremes-Kataloges im House Motown. www.Hip-O-Select.com
 

 
 
 Subway Salsa
 
 Various Artists - Vampisoul / Cargo TIPP!
 
 
 
Vampisoul geht in den Untergrund. Und erzählt die Montuno Records Story :
Der `Rekord Mart´ war in den 70ern Teil der U-Bahn Station Times Square in Manhattan, neben Tabakshops oder Bagelständen. Der winzige Plattenladen war auch die Home Base von Montuno Records, dem kleinen Independent-Label von Inhaber Jesse Moskowitz, das sich mit feinen Releases, einem gewissen gallischen Dorf nicht unähnlich, gegen die Übermacht der Latin-Veröffentlichungen des New Yorker Salsa-Giganten Fania Records stemmte. Tropicalia, Afro-Antillen-Sounds, Nuyorican Salsa, haitianische Fusion, brasilianischer Jazz und kubanische Klänge aller Art hatten hier, im Untergrund des US-Schmelztiegels eine Heimat. Die gefeaturten Künstler auf den drei Cds auch nur anzureißen, würde hier den Rahmen sprengen - doch allein das reich mit Plattencovern bebilderte Booklet ist die Anschaffung dieser zudem genial betitelten Vorzeige-Compilation wert. www.vampisoul.com
 

 
 
 Snowboy presents New Vintage
 
 Various Artists - Bbe / Alive
 
 
 
Snowboy alias Mark Cotgrove, Kurator von 40-er Jahre-Festivals und Auskenner in Sachen `New Vintage´ liefert die Expertise für diese eklektische neue Bbe-Kopplung. Unter dem NV-Begriff lassen sich offenbar Swing, R & B, Funk, (Northern) Soul, Rockabilly, Mambo, Blues und Rock'n'Roll versammeln. Mit den Genre-KIlassikern früherer Zeiten beschäftigen sich wieder vermehrt auch auf diesen Seiten hin und wieder auftauchende stilvolle junge (oder nicht mehr ganz so junge) Menschen wie Kitty, Daisy and Lewis, Imelda May, Sharon Jones & The Dap KIngs oder das James Taylor Quartett. Neben diesen bekannten Namen kommen hier allerdings auch bisher noch weniger prominente Acts wie Si Cranstoun, Ondrej Havelka & his Melody Makers, Kings Go Forth oder Rich Clifford & The Saddows um Zuge. Umso besser - Platz für Entdeckungen.
 


 
 
 Mo´Horizons - Coming Home
 
 Various Artists - Stereo Deluxe/ Indigo TIPP
 
 
 
Die Stereo de Luxe-Serie `Coming Home´ wird aktuell vom ehemals besten Pferd im Label-Stall, dem Hannoveraner Duo Mo Horizons fortgesetzt, deren "Banana Soundsystem" aus dem letzten Jahr auch noch in guter Erinnerung ist. Für ihren Feierabend haben Ralf Drösemeyer und Mark Wetzler u.a. (Northern) Soul von Clay Hammond, Betty Everett oder Donny Hathaway, Latin von Omara Portuondo und dem Una Mas Trio oder Jazz von und Hidden Jazz Orchestra ausgesucht. Remixe von Mo´ Horizons eigenen Stücken wie „Yes Baby Yes und „Cowboy Bossa“ werden ebenso integriert wie ein „Wild Wood“ von Mod-Altmeister Paul Weller und das programmatische "Baby I´m Coming Home" von Mack Rice (in der remasterten Single-Version von 2007). Ein `Mixtape´, das man schon wegen Phyllis Dillons seltener Rocksteady-Version von "Perfidia" ganz gern einlegt.
 

 
 
 Richard Sen presents This Ain´t Chicago
 
 Various Artists - Strut / Alive  
 
 
Strut festigt den Ruf als verdientes Compilation-Label und dringt in weitere Genrenischen vor. Padded Cell-DJ & -Produzent Richard Sen präsentiert hier auf zwei Cds eine Zusammenstellung früher UK-House- & Acid Tracks von Mitte bis Ende der 80er Jahre - zumeist Favoriten aus der aktiven Zeit als Partygast. Chicago House war gerde hier und da über den Atlantik geschwappt, temporäre Untergrund-Clubs etablierten sich, die frühe Rave-Szene zog in London ein. "This Ain´t Chicago" illustriert die Besonderheiten der damaligen Insel-Szene anhand von Tracks solcher Acts wie A Guy Called Gerald, Baby Ford, Jail Break oder Sly And Lovechild.

www.residentadvisor.net/dj/richardsen soundcloud.com/senrichard
 

 
 
 Spandau Ballet - The Albums 1980-84
 
 EMI Catalogue  
 
 

4-Cardbox-CD Set mit den ersten vier 80er Jahre-Alben des ehemals zum Kreis der britischen New Romantics zählenden Spandau Ballet-Kollektivs um die Kemp-Brüder und Sänger Tony Hadley. Auf "Journeys To Glory" von 1981 und teils auf "Diamond" von 1982 ist noch eine New Wave-Energie im Spiel, a la "To Cut A Long Story Short" oder "Chant No.1", die sich über "True" (1983) und "Parade" (1984) bekanntermaßen zugunsten gelackterem Stoff wie "Gold" und "I´ll Fly For You" kommerziell höchst erfolgreich abgeschliffen hatte.

www.spandauballet.com
 

 
 
 Blank & Jones present So 80s 7 Ibiza
 
 Various Artists - Soundcolors (Soulfood)  
 
 
Auf Folge 7 ziehen sich die So 80´s-Wiederholungstäter Blank & Jones einigermaßen elegant aus der Affäre. Die Klammer ´Ibiza´ liefert noch einmal genügend Maxi-Stoff für eine gut befüllte Dreierpackung. Bevor in den 90er Jahren die Clubkultur-Raupe Ibiza einnahm, vergnügten sich bereits in den 80ern die Schönen, Reichen und Berühmten jeden Sommer neu auf dem goldenen Balearen-Eiland. Der von exotischen Aussteigern und DJs in Clubs wie dem legendären KU (heute Privilege) kreiierte Sound zog seinerseits britische Bands wie Duran Duran und Spandau Ballet an, die es bald im Amnesia oder im Es Paradis, bei Pacha & Co krachen ließen. Neben Whams "Club Tropicana", dessen Video im Hotel "Pikes" gedreht wurde, ist hier natürlich auch Sandy Martons Hymne "People From Ibiza" enthalten (mti dem KU auf dem Cover). Die Italo-Disco-Vertreter wie Kano, Gazebo oder Fox The Fox dürfen ebenfalls nicht fehlen. Die 80er Wurzeln des späteren "Balearic Sound" und auch des Phänomens Café del Mar (in San Antonio). Schlüssig. www.blankandjones.com www.soeighties.de
 

 
 
 The Best of Kylie Minogue / Grand Prix Clubhits  
 Various Artists - Emm / beide: EMI
 
 

Nach der opulenten The Albums-Box aus dem letzten Jahr gibt es erstaunlich schnell Nachschub aus den EMI-Archiven. "The Best Of Kylie Minogue" enthält die 21 durch Umfrage unter Fans ermittelten wohl bekanntesten Songs aus ihrer tatsächlich unglaublichen 25 Jahre währenden Karriere. Die Special Edition -mit DVD- wartet außerdem mit den dazugehörigen 21 Musikvideos und den entsprechenden Schauwerten auf! Die erste Single "Locomotion" von 1987, die Stock-Aitken-Waterman-Brecher a la "I Should Be So Lucky", der omnipräsente Überhit "I Can´t Get You Out Of My Head" von 2001 - alles, was das Fanherz begehrt - als Duettpartner offenbar eher Robbie Williams als Nick Cave. Das wiedergenesene Phänomen Kylie ist übrigens gerade beim Jubiläumskonzert der Krönung von Queen Elizabeth II. vor dem Buckingham Palace und bei den Proms In The Park im Einsatz.

Von Show-Floh Kylie zum Grand Prix, bzw zum heutigen Eurovision Song Contest ist es nur ein kleiner Schritt (über die EMI-Flure). Bei der vorliegenden, selbstredend TV-beworbenen Kopplung auf drei Cds haben die DJ-Kompilatoren Douze Points & Ohrmeister (www.prinz-esc.de) nur auf den ersten Blick aus dem Vollen schöpfen können. Plattenfirmen aus dem Süden & Osten Europas haben offenbar weniger, die aus Mitteleuropa und Skandinavien schon eher bei den Freigaben mitgespielt. Doch letztendlich hätte wohl jede Zusammenstellung sich die Kritik einiger verprellter Fans zugezogen. 66 Tracks aus der Abteilung "tanzbar" sind es geworden, wobei jeweils eine Cd mit Remixen und Vorentscheidungs-Tracks Verwendung fanden, wie auch MIA´s "Hungriges Herz" von 2004, einer der wenigen Songs, die hier im Ohr zu bleiben vermögen.
 





 
 
 Fußballsommer 2012 / Halbzeit EM-Hits 2012 / Fetenhits EM Sommer 2012
 
 Various Artists - Emm / EMI * Edel * Polystar / Universal
 
 
 Nun geht es aslo bald los mit der EM-Fußball-Sause in Polen & der Ukraine. Diesmal hat das musikalische Umfeld kein Special hergegeben. Vorherrschend allein die mediokren Alt meets Neu meets Indiskutabel-Party-Kopplungen der Majors zum Thema, von denen hier drei genannt seien. Deren erste hat den offiziellem DFB-Segen rausgehandelt. Alles mehr oder weniger traurige Veranstaltungen - wir empfehlen einmal mehr It´s Only A Game , auch weil die Engländer diesmal wieder dabei sind...
 
 
 
   

 
 Previous Issue: 4/5 - 2012 © cinesoundz 2012

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