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„Was geits, was wuist?“ „I bin da Boandlkramer.“ Mit dem für jedermann unausweichlichen Tod folgt das nächste große Thema der den Nahtstellen zwischen Populärem und bayrischen Wurzeln nachspürenden "Stimmen"-Edition, eingeleitet von einem ´fieldwork´-Leichenzug aus der großartigen „Dead & Gone“-Kompilation des Labels. Auch weniger subtile Einblendungen von Trikont-eigenen Künstlern nimmt man anhand des Großen Ganzen nicht weiter krumm, es bleibt auch im Umgang mit dem „staden Hund Doad“ stimmig – selten „modrig & dumpf“, sondern heiterer als beim sensiblen, oft bedrückenden, tabuisierten Thema vielleicht zu vermuten. Neben einigen der oben genannten, auch in Sachen Liebe eingesetzten Stimmen kommen Größen wie Dr. Georg Ringsgwandl, „Meister Eder“ Gustl Bayrhammer (mit „Hund samma scho´“), Gerhard Polt mit seiner derbe-komischen „Fleischfliang“ oder der zähe Söllner Hans dazu. Auch eine Szene aus Herbert Achternbuschs Film „Das Gespenst“ darf nicht fehlen. „Aufi g´stiegn, obi´gfalln, hi-gwesn“ - so schnell kann es gehen und wir alle können „nix mitnehma“...Aber vorerst kann man sich noch auf weitere CDs der Reihe freuen, wie man hört u.a. `Die Freiheit´, `Der Rauch´ oder `Das Verbrechen´.
Django - Alice Im Wunderland - Old Firehand I & II
alle: Europa / Sony
Der Ausflug der Europa-Klassiker-Serie ins Italowestern-Genre kann nicht als gelungen bezeichnet werden. Schon der Gutmensch Helmut Lange - als Lederstrumpf noch audiovisionelle Traumbesetzung - funktioniert als Django irgendwie nicht. Auch die übrigen durchaus versierten Sprecher wie Horst Beck, Claus Wagener und Werner Hinz tun sich in dem so brutalen wie überraschungsarmen Hörspiel schwer. Hans Paetsch und Konrad Halver tauchen in für ihr sonstiges Profil ungewohnten Nebenrollen auf. Für Genrefans und Sammler mag auch das hier versammelte Scheitern noch versteckten Reiz besitzen, zudem bekommt man einen seltenen Song als musikalische Klammer serviert.
Ähnlich untypisch für die Serie ist die Nummer 62, ein echter Klassiker der (Kinder-Literatur: Alice im Wunderland. In nur knapp 35 Minuten wird die ursprüngliche Handlung doch arg beschnitten, vor allem um lohnende Charaktere. Die Besetzung und Umsetzung des ersten Teils der Story nehmen dennoch für diese Version ein. Reinhilt Schneider als Alice überzeugt auf fröhlichen, aber selbstbewusste Art, die Lachkatze von Rudolf H. Herget ist eine kleine, aber feine Nebenrolle und die Frauenrollen von Katharina Brauren, Sylvia Anders und Ingeborg Kallweit dürfen sich hier geradezu austoben, auch wenn gegen Ende hin ein wenig viel von Kopf abschlagen die Rede ist. Hans Paetsch gibt einmal mehr den routinierten Märchenonkel als Erzähler.
Auch bei beiden nun auf einer Cd zusammengefassten Old Firehand-Hörspielen der Reihe weckt Paetsch Kindheitserinnerungen. Doch die beiden Versionen sind innerhalb der zahlreichen Karl May-Geschichten der Serie eindeutig zu den schwächsten zu rechnen - trotz Franz-Josef Steffens in der titelgebenden Rolle und des bewährten Konrad Halver in seinem Paradepart als Winnetou und einem Kurzauftritt von Wolfgang Kieling (!). Über 70 Minuten zuwenig angesichts einer mauen Spannungslinie der diesmal schwächelnden Regie von Heikedine Körting.
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