crossover 04-2014

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 Nils Petter Molvaer - Switch  
 Okeh / Sony LIVE-TIPP  
 
 

Nils Petter Molvaer erweitert seinen für den Grenzbereich zwischen Elektronik & Jazz (u.a. das stilprägende "Khmer", "Baboon Moon" von 2011 oder die kürzliche Zusammenarbeit mit Moritz von Oswald "1/1") bekannten Klangkanon - um Slide-Gitarrenklänge! Auf der stetigen Suche nach neuen synthetischen und organischen Ausdrucksmöglichkeiten wurde NP Molvaer beim seinem norwegischen Landsmann Geir Sundstol fündig, dessen Pedal Steel nun mit Morten Qvenilds Piano und Erland Dahlen bewährten Drums Molvaers Trompeten-Exkursionen ummmantelt. Wer meint, dass das nun wirklich nicht zusammengehen könne, leihe den entspannten Klängen von "Switch" sein Ohr. Die Titel der zehn Tracks nehmen im Übrigen Bezug auf - Joni Mitchell. Auch darauf wäre wohl kaum jemand gekommen. Anfang April und dann im Mai (zweimal, am 8. & 9.5. im Berliner Bi Nuu) sowie am 31.5. im Bonner Telekom Forum) stehen vereinzelte Live-Auftritte von Molvaers neuer norwegischer Band ins Haus.

 

Boozoo Bajou - 4

Apollo Records / Alive

Peter Heider und Florian Seyberth aus Nürnberg sind nun auch schon 12 Jahre als Boozoo Bajou unterwegs. "4" geht im Vergleich zu ihren bisherigen Releases weg von den bisher bekannten Downbeat meets Blues-Schemata und ein deutliches Stück in Richtung Ambient Sounds. Konsequenterweise sprachen die beiden R&S/Apollo an - und das Label war interessiert. Nun lassen also Vorbilder wie Brian Eno und John Hasell grüßen, Dub gibt es nur noch als Spurenelement Als Gast-Musiker dabei: Frank Zeidler (Gitarre), Stefan Pötzsch (Violine, Viola, Daumenklavier Mbira), Markus Stockhausen (Flügelhorn), Frank Freitag (armenischer Duduk) und Max Loderbauer. Keine Gast-Vocals - ein Instrumentalalbum, das am experimentellsten ganz am Ende wird - mit Track 10, "Tiefdruck - Hochdruck". www.boozoobajou.com P.S. Das Cover: eines der Acrylbilder von Werner Knaupp (www.wernerknaupp.de)

 


 

 

 

 

 

 

 
 
 Kuniko - Cantus  
 Linn / Naxos TIPP  
 
 

 

Zunächst erfüllt die hochgelobte Percussionistin Kuniko Kato nur mit dem zweiten, 11-minütigen für Marimba arrangierten Stück "New York Counterpoint" die an ihr zweites Album gestellten Erwartungen. Es stammt vom gleichen Komponisten, dem die Japanerin ihr auch an dieser Stelle vorgestelltes Debüt gewidmet hatte. Steve Reich selbst sparte danach nicht mit Lob für die Arrangements Katos, die sich erst nach diversen Live-Performances nun auch an die Einspielung eines weiteren ihrer Lieblingsstücke aus Reichs Oeuvre wagte. Aktuell wendet sich Kato jedoch noch intensiver einem weiterem zeitgenössischen Komponisten zu: gleich vier Ersteinspielungen von neuen Arrangements bekannter Werke Arvo Pärts (für Vibraphon & Marimba, in wechselnden Anteilen) bilden den Schwerpunkt von "Cantus". Das mag überraschen, ist Pärts Musik doch nicht gerade für ihre percussiven Effekte bekannt. Das über 11-minütige "Purl Ground" des Londoner Klangkünstlers Hywel Davies ergänzt das Repertoire des Albums als einziges Stück, das bereits im Original für Solo Marimba geschrieben wurde.

 

 
 
 Pacifica Quartet - String Quartets by Shostakovich - The Soviet Experience IV  
 Hardly Art / Cargo  
 
 

Immer wieder zu Gast in dieser Rubrik, der russische Komponist Dmitri Shostakovich, der auch eine Reihe Filmmusiken verfasste. Auf die (bislang vierteilige) "Soviet Experience"-Serie des Chicagoer Audiophil-Labels Cedille mit Einspielungen seiner Streichquartette wurde an dieser Stelle ebenfalls bereits anhand der ersten Folge einmal hingewiesen. Auf der vorliegenden vierten (Doppel-)CD werden Shostakovichs Streichquartette Nr. 13 bis 15 mit dem dritten Quartett aus der Feder von Alfred Schnittke (1919-1996) kombiniert. Das mehrfach ausgezeichnete Pacifica Quartet aus Bloomington, Indiana war u.a. von 2009-2012 als Resident Ensemble im New Yorker Metropolitan Museum of Art unter Vertrag - ihre Einspielungen des `Shostakovich´-Zyklus werden von der US-Kritik in schöner Regelmäßigkeit als `definitiv´ gelobt - "even in a field stocked with formidable Russian contenders"...(The Classical Review). Lobend erwähnt sei auch die Covergestaltung. http://cedillerecords.org www.pacificaquartet.com

 
 
 
 Martin Müller Guitar - The Rhapsody in Blue  
 Xolo / Galileo MC  
 
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"Rhapsody in Blue", dieser Meilenstein zwischen Klassik & Jazz, entstand 1924 unter recht abenteuerlichen Umständen - für eine öffentliche Aufführung in New York, bei der die gesamte Kritikerelite und Komponisten wie Strawinsky, Rachmaninov, Stokowski & Kreisler zugegen waren. George Gershwin schrieb unter Zeitdruck für zwei Klaviere, gleichwohl ging vor allem die vom Arrangeur Ferde Grofé orchestrierte symphonische Fassung (insbesondere eine zweite Version von 1942) in das Orchesterrepertoire weltweit ein. Da spielt Gitarrist Martin Müller, eigentlich Spezialist für Brasilianisches, mit der für sein Ensemble (git, dr, b, sax) arrangierten Version schon gegen erheblich zementierte Hörgewohnheiten an. Zusätzlich performt er das Stück hier auch solo - ein interessanter Vergleich allemal. Und für Gershwins Song-Klassiker ist (beim Trio) auch noch Luft: "It Ain´t Necessarily So", "Summertime" oder "The Man I Love". Konzerte: Check out www.brazilguitar.de

 
 
 
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