Der versierte Genre-Grenzgänger Jun Miyake fülllt sein "Lost Memory Theatre zum zweiten Mal mit fantastischen Klängen. Aufgenommen vornehmlich in Tokyo & Paris, sowie gemastert vom alten Mitstreiter Seigen Ono, gehen erneut Thankyous an Pina Bausch, Wim Wenders & Art Director Jean-Paul Goude, doch ist die Riege der Beteiligten diesmal japanischer und weniger prominent ausgefallen als beim Vorgängeralbum "Act 1", auch wenn Oud-Spieler Dhafer Youssef oder Vinicius Cantuaria (als Percussionst) je einmal auftauchen. Sängerin Lisa Papineau steuert Texte, Spoken Word, Passagen & Vocals zu Miyakes Soundkosmos aus Satie-Hommage-Pianotupfern, Orient- & Pop-Versatzstücken und cinematischem Ambient bei, in dem nicht einmal das (von Chie Umezawa intonierte) mit deutlichem "Twin Peaks"-Touch versehene "Que Sera Sera" deplatziert wirkt. Eine so blühende Klangphantasie kontinenteübergreifend auf hohem Niveau umzusetzen, fordert offenbar auch energetischen Tribut. Miyake, der auf dem Foto im Booklet etwas mitgenommen dreinschaut, möchte man die Kreativpower wünschen, noch viele solcher Alben zu konzipieren. www.junmiyake.com
|