REVIEWS ELECTRO 12-19 Pet Shop Boys, DJ-Kicks
pet shop boys - hotspot / Yung
X2 - Kobalt / Rough Trade * Original Soundtrack - Various Artists - The DJ Hell Experience / Alive
Cover: Farrow/PSB. Auch als Doppel-CD mit Instrumental-Bonus Disc. Start in Berlin: Am |
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"Weiblich, jung & wild" - auf dieser Schiene reitet dieser ins heutige Berlin gefilmte Schulmädchenreport-Update ganz offensichtlich - und die Presse macht gerne mit: "Yung ist ein Tabubrecher." und: "Für Väter ein Horrorfilm." (SZ). Vier gerade noch minderjährige Abi-Aspirantinnen lassen die Kamera von Regie-Debütant Henning Gronkowski (*1988) bei `clubbing, drugging, sex-chatting & fucking´ mitlaufen. Was davon inszeniert ist, offenzulassen: natürlich auch Kalkül. Inwieweit sich der frühere Nebendarsteller bei Klaus Lemke sich damit von dessen hedonistischen DIY-Kino emanzipiert, mögen Andere entscheiden, hier soll der (wie eine Modelinie) ins Yung-Merchandising eingereihte Soundtrack Erwähnung finden. Der wurde vom Music Supervisor des Projekts, dem 57-jährigen Helmut Josef Geier, zusammengestellt, co-produziert und auf dessen neuem Label The DJ Hell Experience veröffentlicht (obwohl in den Filmcredits auf der Rückseite noch Hells Trademark Gigolo Records genannt ist). Als (immer mal wieder auch von Berlin aus operierender) DJ mit dem aktuellen Club-Vibe der Hauptstadt-Kids vertraut, platziert Geier nicht nur geschäftstüchtig diverse Kraftwerk-Reminiszenzen aus seinem letzten Album Zukunftsmusik, sondern als Opener auch The Last Dance mit Yung-Performer- & Darsteller Tyrell: "I understand why people would take so many drugs in a city like this. It´s just a game, a cycle, always the same shit." |
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Trailer * http://yungfilm.com * www.djhell.de * Hell live dates Ferner: Heterogene Tracks des Berliner Underground-Techno- Nachwuchs-DJ-Producers MCNZI ("klingt auf Cold World wie Velvet Underground in Andy Wahrhols´ Factory im NYC der 80er") & Pop von Vegas by Night (ebenfalls Nico-affin) aus der Berghain Kantine. |
Hot Chip - A Bathful of Ecstasy / cassius - dreems
Domino / Rough Trade * Caroline / Universal
Album Artwork verantworten: Jeremy Deller and Fraser Muggeridge Studio. Bis auf weiteres sind Hot Chip nur fern von Europa on Tour - Indien, Australien, USofA... www.hotchip.co.uk * Play Tracks 1-5. |
TIPP |
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Owlle (letztere gleich dreimal, u.a. auf dem videounterstützen Don´t Let Me Be), hier das Salz in der höchst tanzbaren Frenchhouse-Suppe. Dazwischen auch etwas instrumentaler Leerlauf. Der Slogan “Cassius, rockin’ nonstop since 1999” hat sich nach 20 Jahren mit Zdars Ableben eh erledigt. Ob sein Partner Boom Bass als Cassius weitermachen wird, ist zu bezweifeln. Ed Banger-Pfeiler Philippe „Zdar“ Cerboneschi erlebte dergestalt auch - denkbar knapp - den Release seines mit Cassius-Partner Hubert „Boom Bass“ Blanc-Francard im Motorbass-Studio eingespielten fünften Studioalbums Dreems nicht mehr. Dabei sollten hier, drei Jahre nach Ibifornia, Spontanität & Spaß wieder im Mittelpunkt stehen, eine Rückbesinnung auf die Anfänge des groovenden Duos. Für Cassius-Verhältnisse in drei Monaten geradezu gehetzt eingespielt, sind illustre Feature-Gäste am Mikro, etwa Portugal The Man (Nothing About You), Beastie Boy Mike D (Cause Oui) oder die französische KünstlerinPlay Tracks 2,5,9,12. |
DJ Kicks Triple: Peggy Gou / Laurel Halo / Kamaal Williams
alle: !K7 / Indigo
Karriereziel accomplished: Erste südkoreanische `DJane´ im Berghain. |
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www.dj-kicks.com/peggy-gou-dj-kicks https://peggygou.bandcamp.com |
Red Axes, Parris, Rrose, Geoffrey Landers, Griffit Vigo, Dario Zenker oder Final Cut mit neuen, teils ebenfalls allein hier zu hörenden Stücken an den Start. Das Finale gehört dann den umtriebigen Soundforschern der Whitefield Brothers, Jan & Max Weissenfeldt mit einem etwas älteren Track. |
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Dritter im Bunde für die jüngste, Ende 2019 erschienene Numero 70 der Serie ist Multiinstrumentalist Henry `Kamaal´ Williams. Der väterlicherseits jazzig vorbelastete, später beim Hip Hop gelandete junge Fusion-Spezialist aus dem Londoner Underground hat für `seine´ DJ Kicks vier eigene exklusive Tracks (darunter eine Live in Atlanta-Version seiner Miles Davis-Reminiszenz Snitches Brew) mit für seine musikalischen Einflüsse typischen Nummern anderer Künstler zusammengebracht. House, Broken Beat, Soul, Williams speziell kreierter `Wu´-Funk oder Grime haben beim Jazz FM Breakthrough Artist 2017 ebenfalls ihr Plätzchen, nebst Beiträgen von Southern Freeze, K15, Dego und Tenderlonius, Kaidi Tatham, Peven Everett oder Steve Julien. |
High Tone - time has come / Highasakite - Uranium Heart
Jarring Effects / Broken Silence * Propeller Recordings / Rough Trade
1 Das französische Dub-Quintett High Tone ist, in wechselnden Besetzungen, bereits seit 1997 hemdsärmelig im Spannungsfeld zwischen Rave, Drum & Bass, Trance, Hip Hop, Downbeat und Dub Step unterwegs. Das Kollektiv verkriecht sich dabei allerdings nicht hinter der Studio-Konsole, sein D.I.Y.-Approach setzt auch auf handgespielte Instrumente und energetische Live-Performance. Bald (und nun bereits seit 20 Jahren ) bei Jarring Effects im Stall, entwickelten sie ihre verhallte Reggae-Basis stark in Richtung technoider anmutender Klänge weiter. Der jüngste Longplayer Time Has Come liefert die aktuelle Momentaufnahme, in der der Dub teilweise schon recht weit zugunsten verschiedener Electro-Elemente zurückgedrängt erscheint. Doch nun fehlt etwas der rote Faden. www.hightone.org * Play Tracks 2,7. |
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2 Es folgt das in seiner Heimat mehrfach ausgezeichnete norwegische Indie-Electropop-Quintett Highasakite um Sängerin & Drummer Trond Bersu, das mit Uranium Heart sein mittlerweile viertes Album vorlegt. Auf dem Nachfolger von Silent Treatment (2014) und Camp Echo (2016) sticht aus dem zumeist langsamen, insbesondere von s Vocals geprägten Material der einprägsame dritte Track I Call Bullshit heraus, wo Einflüsse wie Florence & The Machine sachte anklingen. Der Rest der 10 Stücke ist weniger zwingend - für den Durchbruch außerhalb Skandinaviens müsste wohl aber noch eine Schippe Songwriting draufgelegt werden. www.highasakite.no |
Crazy p - age of the ego / R + - Last Summer
Walk Don´t Walk - !K7 / Indigo * Bmg Rights Management / Warner
Das britische Quintett Crazy P veröffentlichte im Frühsommer 2019 mit Age of the Ego bereits sein achtes Studioalbum. Im Uni-Umfeld von Nottingham Mitte der 90er Jahre gegründet, fand das Ensemble bald seine Labelheimat bei Paper Records in Manchester (und ist seit mittlerweile 12 Jahren auch schon nicht mehr als Crazy Penis unterwegs). Live hat man bereits im Vorprogramm von Chic oder Chaka Khan gespielt, im aktuellen Studio-Programm finden sich Elektro-, Disco- und Soul-Anleihen. Beim besten Track The Witness lässt Grace Jones überdeutlich grüßen, und auch vor seiner Hoheit Prince verneigen sich diese Groove-Verrückten gelegentlich. Mangels einer vergleichbar einprägsamem Lead-Stimme jedenfalls wird öfter auch mal mehrstimmig gesungen. Play Tracks 1,4,11. www.fbook.com/crazypmusic |
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Play Tracks 1,3,5,10. |
HÆLOS - any random kindness / M 83 - Digital Shades Vol.2 (DSVII)
BMG Rights Management / Warner * Naive / Believe
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Dem seit dem Sommer 2019 vorliegenden zweiten Album der britischen Electronica-Formation HÆLOS war der vorab im Winter 2018 veröffentlichte Track Buried In The Sand vorausgegangen, mitsamt des schnell folgenden Remixes der norwegischen Disko-Koryphäen Prins Thomas & Lindstrøm. Eine solch veritable Tanzflur-Nummer gibt es dann nicht mehr auf Any Random Kindness, was verschiedentlich für Enttäuschung gesorgt haben dürfte. Das Quartett, bestehend aus Lotti Benardout, Arthur Delaney, Dom Goldsmith & Daniel Vildósola segelt hier eher weiter in ihren TripHop & Sad Pop-Breiten, Uptempo-Material wie End of World Party ist leider die Ausnahme. |
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Auch unter der erklecklichen M83-Gefolgschaft wird der Nachfolger des 2007er Ambient-Albums Digtal Shades Vol.1 nicht auf ungeteilte Begeisterung stoßen. Zu intensiv und - kompromisslos unkommerziell frönt Mastermind Anthony Gonzalez auf DSV II seinen Vorlieben für 80s-Video-Games, Progrock, Shoegaze, Klaus Schulze-Gedächtnis Synthi-Schwaden und John Carpenter-Soundtracks, Billitis-Atmo | A transdimensional semi-divine fantasy erotica writer is humbled when his heroine discovers the pen is mightier than the sword.´ und
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Stephen Malkmus - groove denied
Domino / Rough Trade
Ein ganz unerwarteter Gast in der Electro-Sektion. Pavement-Mastermind Stephen Malmus veröffentlichte nur ein Jahr nach Sparkle Hard das vorliegende Groove Denied, das ursprünglich von seinem Label abgelehnt wurde. Wohl deswegen, weil sich insbesondere auf der ersten Hälfte des Albums elektronisch dominierte statt der gewohnten gitarrengetriebenen Indie-Klänge versammeln. Der Ableton Live Sequencer hat es Malkmus auf dem für seine 10 Tracks mit 35 Minuten recht kurz ausgefallenen Werk hörbar angetan. Als One Man Band bringt der üblicherweise für Stratocaster- & Gibson-Klänge bekannte Kalifornier hier des weiteren Drum Machine und (simulierte) Analog-Synthies zum Einsatz, seine Jicks haben Sendepause. "It´s fun to mess with things that you´re not supposed to" bringt es Malkmus auf den Punkt. |
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dominik eulberg - mannigfaltig
!K7 / Indigo
www.dominik-eulberg.de Wer Kontakt zum Künstler aufnehmen möchte, macht das am besten mit einer Anfrage bzgl. einer heimischen Tier- oder Pflanzenart: Eulbergs Bestimmungsservice |
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le café abstrait - volume 13 / Kontor Sunset Chill 2020 Winter Edition
beide: Various Artists - Stereo Deluxe / Tonpool * Kontor / Edel
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In Erfüllung der Chronistenpflicht auch noch der Hinweis auf den neuesten gut vierstündigen Mix aus 60 (!) Deep House & Chillout-Tracks, den das Kontor-Label in schöner Regelmäßigkeit sommers wie winters unter das tanzwillige, aber danach auch immer wieder relativer Ruhe bedürftige Volk streut - Marke "Alltagsstress vergessen und auch im Winter entspanntes Urlaubsfeeling auf dem heimischen Sofa". Die Menge macht es einmal mehr für Fans der Serie - mit dabei auf den drei Cds diesmal eine erklärtermaßen eher winterliche Mischung von Routiniers und Newcomern im Tanzflur-Biz: Ben Böhmer & Fritz Kalkbrenner, Lane 8 & Tinlicker, Yotto, Joris Voorn, Sebjak, Eelke Kleijn, Nora En Pure, Super Flu, Andhim, Kevin Yost, Kollektiv Turmstrasse, Budakid, Jan Blomqvist, Agoria oder Maya Jane Coles (u.v.a.)., meist in
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fliederkind - zeitgestalt
Motor Entertainment / Edel
Das ist dann doch ein bissl arg Rückwärts Durch Die Zeit, was die befreundeten Immer-mal-wieder-Musiker Egbert Schark & Maximilian Schäfer "nach langer Schaffenspause zwischen Schülerband und Fliederkind" für ihr 2019er Projekt ausbaldowert haben. Mehr soll aus dem kruden Waschzettel gar nicht zitiert werden, doch auf Zeitgestalt präsentiert das Hamburg-Wiesbadener Elektronik-Duo eben einen unausgegorenen, so offensichtlich wie wenig gekonnt Kraftwerk oder Depeche Mode zitierenden 80´s Aufguss. Fatalerweise wird es, nach dem mit etwas gutem Willen noch durchhörbaren Opener auf Albumlänge dann auch noch im Tempo stetig langsamer, so dass auch die Texte immer mehr Nervpotential entfalten: "Licht ist, was wir öfter bräuchten in dem fahlen Seinsgeviert..." Nicht umsonst (aber fast) wird dieser Fehlschuss mit dem Schreckenscover im Internet mittlerweile für Cent-Beträge verramscht. |
Flop |