reviews 1-09 pop-rock

 

 * soundtrack * filmmusic * pop/rock * catalog * jazz * electro * world * x-mas *

Grace Jones - Hurricane

Wall of Sound / Rough Trade TIP!
 
 
 

Was für ein Intro. "This is my voice, my weapon of choice..." und ein mächtiger Groove Marke Dunbar & Shakespeare rollt über den Track. Grace Jones ist zurück und macht keine Gefangenen. "Pleased to have you on my plate". Dass ihr Comeback nach 20 Jahren praktischer Abwesenheit derart furios ausfallen wurde, war nicht unbedingt zu erwarten. Anyway - abseits der alterslosen Erscheinung des Gesamtkunstwerks Grace Jones ist das an "Warm Leatherette" und "Nightclubbing" anschließende Hurricane" tatsächlich nicht nur erstklassig produziert, sondern auch durchweg hörenswert. Selbst einen selbstironischen "Amazing Grace"-Ausflug verkraftet dieses Flechtwerk von Riddim Twin-Fundament, verzerrten Rockgitarren, Streicherkaskaden, sich überlagernden Chören und dunkel brodelnden Kannibalenklängen. In "Corporate Cannibal" sagt sie - auch mit einem sensationellen Video- dem globalisierten Kapitalismus auf höchst bedrohliche Weise den Kampf an. Grace Jones treibt auch als 60-Jährige noch genügend Männern den Angstschweiß aus sämtlichen Poren. Wow.

 

 

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Amp Fiddler / Sly & Robbie - Inspiration Information

Strut / K7! / Alive

Die Riddim Twins lassen sich nicht lumpen und versorgen eben auch noch den Detroiter Soulbrother Joseph "Amp" Fiddler, einst bei Funkadelic & Parliament, nicht nur mit dem nötigen Rhythmusfundament, sondern schrieben auch kräftig an den Stücken des neuen Albums "Inspiration Information" mit. Aufgenommen wurde in den Anchor Studios in Kingston, Jamaica. Sly & Robbie zeigten sich zurückhaltend but funky, Amps purer Soul dominiert meist. Wenn dann doch ein sanfter Reggaegroove übernimmt, macht Amp Fiddler auch keine schlechte Figur - kann er doch fast wie ein Gregory Isaacs ganz groß den "verlassenen Liebhaber" markieren.

Play Tracks 4,5,7,9,10 - mindestens.
 

 

 


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 ABC - Traffic  
 Vibrant Records / Rough Trade TIP  
 
 
Dass Martin Fry noch einmal zurückkehren würde auf die Bühne relevanter Pop-Musik war nicht unbedingt zu erwarten. Es gab wenig schmeichelhafte Live-Auftritte in 80s-Packages, sogar im deutschen TV. Ein substanzielles Comeback-Album wie "Traffic" mit einer tollen Single wie "The Very First Time" ist also eine veritable Überraschung. 25 Jahre nach seinem Pop-Klassiker "Lexicon Of Love" (mit den Hits "Look Of Love" & "Poison Arrow") sowie 10 Jahre nach dem letzten Werk ist der begnadete Sänger & Songschreiber Martin Fry mit nichts weniger als einem Konzeptalbum zum Thema 'Reisen' zurück: Traveling, Internetverkehr, zwischenmenschlicher Verkehr, Zeitreisen aus der Vergangenheit in die Gegenwart, Reisen in die Zukunft. Alles gekonnt verpackt in Widescreen-Pop mit smarten Melodien jubilierenden Streichern und anderen netten Arrangementideen - Fry hat das Album bereits (wie stets bei Release) wieder zu seinem besten erklärt.
www.abcmartinfry.com
 

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 Brian Wilson - That Lucky Old Sun  
 Capitol / EMI

 
 

Ob "God Only Knows" der beste Song aller Zeiten ist, wie Paul McCartney mal geäussert hat, wird hier nicht entschieden. Der Autor dieses Kleinods jedenfalls geniesst bei seinen Fans und in der Popwelt allgemein eine fast bedingungslose Verehrung, nachdem er nach jahrelanger Selbstzerstörung und endlosen Therapien wie ein Phönix genesen aus der Asche stieg, um wieder Musik aufzunehmen. Die Comeback-Suite "Smile", ein Weihnachtsalbum (siehe x-mas) und nun, mit 66 Jahren "That Lucky Old Sun" sind die bisherigen Resultate der wundersamen Heilung des Brian Wilson, Ex-Chef der Beach Boys. Die meisten Texte des neuen Albums stammen von Gitarrist Scott Bennett, die Sprechpassagen über Los Angeles von Wilsons Weggefährtem Van Dyke Parks. Und die Musik? Den titelgebenden Louis Armstrong Track hatte er schon lange auf der Liste. Auf der Habenseite: "Forever She´ll Be My Surfer Girl" lässt nochmal alte Beach Boys Magie aufleben, „California Role“, ein Randy Newman-ähnliches nostalgisches Tribut an Hollywood und die autobiografische Ballade „Southern California“. Bei "Midnight´s Another Day" bricht Wilson allerdings in der für ihn zu tiefen Lage die Stimme komplett weg (hohe Lagen meistert er besser), da hätte ein fürsorglicher Produzent eingreifen müssen. Es folgt ein überflüssiger Rock´n Roller an der Grenze zur Parodie. Auch das "Mexican Girl" wirkt in seiner Version eher wie direkt für die Muppet-Show eingespielt. Insgesamt sicher kein Geniestreich, eher ein durchwachsenes Alterswerk. Muß da erst wieder ein Herr Rubin ran?

 
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Ron Sexsmith - Exit Strategy of the Soul

V2 / Universal

Wieder so ein Musician´s Musician und ewiger Kritikerfavorit, dieser Ron Sexsmith, der als "unbekanntester bester Songschreiber der Welt" gehandelt wird und gerade wieder fast unbemerkt einige Auftritte in Deutschland absolvieren konnte, soll hier mit seinem trotz gelegentlich limitierter Vocals erneut gelungenen Album "Exit Stategy Soul" kurz gewürdigt werden. Letzterer spielt in der Tat eine verstärkte Rolle, wird mit mehr Bläsern als von Sexsmith gewohnt an den Mann gebracht. Als Ausstiegs-Strategie dürfte die Extra-Prise Soul für den professionellen Trauerkloß nicht funktionieren, denn nach und nach werden immer ein paar mehr Hörer bemerken, dass dieser Ronald Eldon Sexsmith von der schüchternen Gestalt es drauf hat, die Sache mit den Songs.
www.ronsexsmith.de
 

 

 

 


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 Nithin Sawhney - London Undersound  
 Cooking Vinyl / Indigo TIP  
 
 
Wenige Musiker verfügen wohl über größere Möglichkeiten als der Inder Nitin Sawhney, wenn es darum geht, mit hochwertiger Musik auch Inhalte zu transportieren. Sein Konzeptalbum zu den Veränderungen, die London, seine Einwohner, seine Migranten seit den Anschlägen vom Juli 2005 durchgemacht haben, gewinnt durch die Terrorakte in Mumbai Ende November erneut trauige Aktualität. Der Club-DJ, Komponist & Produzent ist ebenso klassisch geschulter Pianist wie Flamenco-Gitarrist. Zahllose Symphonien und Soundtracks gehen auf sein Konto, selbst aus der Sony Playstation 3 erklingt seine Musik. Auf "London Undersound" sind u.a. Imogen Heap, Reena Bhardwaj, Ojos de Brujo, Anoushka Shankar und ein Sir Paul McCartney mit brüchiger Stimme als Gäste dabei. Scheinbar mühelos finden unter Sawhneys Produktion u. a. Pop, Trip-Hop, Soul, Dubstep und indischer Gesang zusammen. Explizite Empfehlung.  

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 Stee Downes - All In A Day  
 Sonar Kollektiv / Rough Trade TIP  
 

Der irische Soulboy Stee Downes kommt uns -nach einem ersten Jazzanova-Samplerbeitrag- gleich mit einem ganzen Album, das seine Vorlieben und Stärken ausweist: "All In A Day". Musikalisch sozialisiert durch die Plattensammlung der Eltern, entdeckte Stee schon früh seine Liebe zu Soul und Funk. Der junge Multi-Instrumentalist, Produzent und DJ kann bereits nahezu perfekt funktionierende Stilmischungen aus den ihn faszinierenden Ingredenzien kreieren. So ist der Steely Dan-Einfluß bei Tracks wie "What´s Wrong With Groovin´" (eigentlich eine Rare Groove-Coverversion) überdeutlich. Das groovige "Disciples" macht sich ausnehmend gut im Autoradio. "Obviously" verführt zum Mitsingen. We could go on & on. Sehr relaxt & klasse, ein großes Talent.
www.myspace.com/steedownesmusic
 

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 Tok Tok Tok - She And He  
 Boutique – Universal  
 

Tok Tok Toks nun also bei Universal, mit Jazzanova in bester Gesellschaft. Das Duo aus Freiburg im Breisgau, Saxofonist und Produzent Morten Klein aus Norwegen und die deutsch-nigerianische Sängerin Tokunbo Akinro werden behutsam moderner und binden Groove- und Modern Soul stärker ein. Dennoch kein sehr schnelles Album, bis auf die Single "Living Hell", "The Game Is Over" und "Vertigo", die beiden Groover des Albums. Ansonsten wird für unsere Begriffe etwas zu sehr gedrosselt. Wieder einmal ist Akinros Stimme die Show: sexy, ohne billig zu wirken, sehr weiblich, weich und dennoch sehr prägnant. Die grossen Songs für sie sind hier leider nicht dabei.

www.toktoktok.net
 

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 Peter Fox - Stadtaffe  
 Downbeat – Warner TIP !  
 

Peter Fox aka Pierre Baigorry, einer der Köpfe von Seeed, hatte nach exzessiven Touren quer durch Europa, drei erfolgreichen Top Ten – Alben, Gold- und Platin dringliche Lust auf ein Soloalbum. Das nun fertig -und erstaunlich ausgefallen- ist. Sein "Stadtaffe" sitzt dem dicken B kräftig trommelnd im Nacken. Die Filmorchester Babelsberg ist sinnvoll eingebunden, es gibt Melodien zuhauf, clevere & witzige Texte, erstklassige Produktion, Sexy Background-Mädels, Groove. Fox hat sich sein Haus am See gebaut. Man kann nur gratulieren.
Play Tracks 1-3, 5-7, 9, 12 & die Bonus-Tracks (Score-Ambitionen?)
www.peterfox.de
 

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 Yoav - Charmed & Strange  
 Island – Universal  
 

Pop-Ohrwürmer, bei denen die Gitarre auch als Beatbox dient. Jeder einzelne Ton auf 'Charmed & Strange' stammt von Yoavs Gitarre, gespielt, gekratzt, geklopft oder gehämmert. Das Album beginnt mit dem hypnotischen 'Adore Adore', gefolgt von 'Club Thing', einer eingängigen Geschichte über Clubland-Exzesse. Dieser Yoav, der sich irgendwann für diese Reduktion im Sound entschied, um mehr Gehör für sein Songwriting zu bekommen ist durch eine Kette von Zufällen in Tateinheit mit Beharrlichkeit und Talent zu seinem internationalen Debüt gekommen. Aufgewachsen in Cape Town, später in London und New York, kam die Initialzündung wieder über Südafrika, wo ein Radiosender einen seiner Songs nonstop spielte. Aufgenommen wurde das Album dann in Oxford und Montreal, ein Tour Support für Tori Amos tat das Übrige. w ww.yoavmusic.com
 

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The Stills - Oceans Will Rise
 
 Arts & Crafts / Alive  
 


Die bodenständigen Kanadier aus Montreal mit ihrem dritten Album "Oceans will Rise", wohl ihrem bisherigen Meisterwerk. Mit "Don´t Talk Down" und "Snow in California" gelingt ein sensationell eingängiger Einstieg, "Snakecharming The Masses" nimmt kurz das Tempo heraus, um umso nachjhaltiger zu glänzen, bis bei "Being Here" auf einmal Stadionrock-Gitsrrenwände aus dem Boden wachsen. Danach wird es erstmal ein wenig unspektakulärer, um später wieder anzuziehen - wäre ja auch kaum zum Aushalten gewesen sonst. Dennoch erstaunliches Album. Wie meint der englische Waschzettel? "Hearing it once will not be an option..." Play Tracks 1,2,3,4,10-12.
www.thestills.net

 

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Jeremy Warmsley - How We Became

Transgressive Records / Rough Trade

Für sein zweites Album hatte sich der vielseitige Songwriter Jeremy Warmsley vorgenommen, ein Album voll bei ersten Hören einschlagender Tracks mit eingängigen Hooklines einzuspielen. Zumindest fünf davon schüttelt er dann auch am Stück scheinbar aus dem Ärmel. Daran arbeiten sich andere doch etwas länger ab. Warmsley hat aber zweifelsohne ein Händchen für Melodien, und beatleskes Songwriting, kombiniert mit gelegentlichen Elektroniksounds und etwas (überflüssigem) Drama der Marke Rufus Wainwright (als dessen Londoner Pendant er auch schon beschrieben wurde). Co-produziert wurde das in der Mitte etwas durchhängende Album von Warmsley selbst und Markus Dravs (Arcade Fire, Brian Eno, Björk und ..äh, Coldplay).
www.myspace.com/jeremywarmsley
 

 

 

 
 
 Son of Dave- O3  
 Pias UK / Rough Trade

Nick Woodland

Enja / Soulfood LIVE-TIP !
 
 

Son Of Dave, das hier zum CD-Release sträflich übergangene Enfant Terrible der vollakustischen Solo-Instrumentierung, kommt im Dezember live nach Deutschland! Seit nun 22 Jahren steht Benjamin Darvill aka Son Of Dave bereits im Musikgeschäft, 12 davon verbrachte er als Teil der Crash Test Dummies. Dave sein Sohn steht quasi nonstop mit der Grundausstattung Mundharmonika, Beatbox, Tambourin auf der Bühne, mit den Themen Alkohol, Schlägereien und Frauen. Grace Jones (s.o.) fragte ihn daraufhin bewiesenermaßen nach seiner Telefonnummer. Wie gesagt, im Dezember auf Tour - unbedingt ansehen. Daten: www.ass-concerts.de/band.php?band=337
http://sod.ward404.com/ 



Nick Woodland, die alte Münchner Bluessocke, hat schon bei so unterschiedlichen Formationen wie Amon Düül II, Donna Summer, Boney M., Herbie Mann oder Marius Müller-Westernhagen auf Tournee ausgeholfen, bevor er -seit den 90ern- mit Dr. Georg Ringsgwandl zu spielen begann. 1992 schrieb er u.a. die Musik für den Kinofilm "Wir Enkelkinder" des Kabarettisten Bruno Jonas. Seit 2006 spielt er auch bei der wiedervereinigten deutschen Prog-Rock-Band Sahara. Dieser vielseitige weiße Bluesfinger hat nun für die "Authentic Heads"-Reihe der Kultfabrik eine coole Platte mit lockerem Skiffle, Country- und Bluesrock eingespielt. Woodland spielt alles, was Seiten hat und singt hier auch passabel. Produziert von Woodland & Manfred Mildenberger. Gebt diesem Mann einen Pub. Lokal-Tip !
www.nickwoodland.de
 

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Rogall & The Electric Circus Sideshow
 
 Perfect Toy / OUR Distribution  
 


Indie-Electronic-Producer Rogall hat für sein "Electric Sideshow Circus"-Projekt so illustre Gäste wie Rob Gallagher aka Earl Zinger, Farda P (Rockers HiFi) Henry Rollins, Saxophonist Steve Moss, Sängerin Bev Lee Harling und Hugo Race (u.a. The Bad Seeds) versammelt. Nach einem tollen Einstieg gibt es in der Electric Circus Sideshow über Albenlänge spannenden Downbeat-Blues, Rockabilly, Soul, Hörner und Mundharmonikas, Roots-Rock, Doo Wop, Dub, Tango und Folk, alles in jahrelanger Detail-Arbeit liebevoll zusammengeschraubt, was die Live-Chancen für diese Labour of Love wohl sinken lässt. Schade, diesen elektrischen Zirkus hätten wir uns gern angesehen.
www.yspace.com/rogallthe electriccircussideshow 

The Real Tuesday Weld - London Book Of The Dead

Six Degrees / Exil / Indigo

Zuweilen in seiner Versponnenheit an die Flaming Lips erinnerndes, bereits 1999 gegründetes Projekt des Briten Stephen Coates. Sein angebliches Totenbuch ist eine munter durch die Zeiten und Stile springendes Unikum: Country, Klezmer, Balkan, Swing, Elektronik, Oldtimejazz, Chöre, Pianowalzer, Polka, Cabaret, Pop und Lounge finden als leicht angeschrullte Song-Miniaturen statt - insgesamt komprimiert auf 49 Minuten. Und all das stammt - mit Ausnahme eines Teils von Cole Porters "I get a kick out of you", der für ein nostalgisch angehauchtes "Kix" herhalten muß - aus Coates Feder!
Zwangsläufig beschäftigt sich Nostalgiepopper Coates auch ausführlich mit seinen Videos - mehr dazu auf myspace oder: www.tuesdayweld.com

Late of the Pier - Fantasy Black Channel

Parlophone / EMI

Selten eine Platte gehört, deren Opener zunächst derart nervt - um dann mit dem zweiten Track gehörig abzugehen. Assoziationen wie (aus der Gruft) Gary Numan, A Certain Ratio oder (von der aktuellen Konkurrenz) Franz Ferdinand, MGMT, Klaxons oder The Whip tauchen auf bei dieser Band aus Nottingham. Meist schnell, verrückt melodisch und voller schräger Vocals und Keyboardsounds. Vor Breaks und Tempiwechseln ist man bei diesen Jungs nie sicher. Ein Album wie ein irrer Spuk, mit dem diese Adrenalin-Briten ihr Pulver eventuell schon verschossen haben ?
www.lateofthepier.com
 

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 Peter Bruntnell - Peter & the Murder of Crows TIP
Blitzen Trapper - Furr TIP
Chad Vangaalen - Soft Airplane
 
 Loose Music / Rough Trade – Subpop / Cargo - Subpop / Cargo  
 
 "Peter And The Murder Of Crows" ist das siebte Studioalbum von Peter Bruntnell, dem man in Gedanken immer noch gern seine "Combination" anhängt, obwohl das derart betitelte Debütalbum auch schon über 10 Jahre zurückliegt. Der Musician´s Musician (stetig gelobt von Kollegen wie Kurt Wagner (Lambchop), Peter Buck (REM) oder Mark Eitzel (American Music Club) hat in der Tat wieder eine beeindruckende (thematisch herbstlich-winterliche) Songsammlung im Gepäck. Bruntnell, laut Rolling Stone "one of England´s best kept musical secrets", macht dabei nicht den Fehler, das Album unnötig aufzublähen - 10 Songs, that´s it. Well done.//
Blitzen Trapper, die Sub Pop- Band aus Portland, Oregon um Songschreiber Produzent Eric Earley mit ihrem vierten Album, für das sie im Oktober auch zu zwei ersten Daten in Köln und Berlin vorbeischauten. Mehrstimmiger Gesang, zuweilen nostalgisch anmutendes, nicht zu dreckiges Gitarrenspiel, mal sparsamen Keyboards, mal einer Mundharmonika und durchweg feines Songwriting (einzig Track 9 wirkt wie ein outtake) lassen diverse Assoziationen, u.a. zu den Byrds oder Neil Young aufkommen. Das hier zunächst zugegebenermaßen etwas vernachlässigte Album mit seinen unprätentiösen Songs arbeitet sich mit jedem Hördurchgang weiter in der Hörergunst vor (bis auf Track 9), bis der Nachfolger des in den Staaten kritikerseitig bereits hochgelobte Vorgängeralbum "Wild Mountain Nation" auch auf dem weihnachtlichen Wunschzettel auftaucht. //
Chad Van Gaalens kultiviert in seiner Stimme (und einigen Songs) geradezu eine gewisse Ähnlichkeit zum großen alten Neil Young - möglicherweise verschafft ihm dies im Meer der US-Bands einen Wettbewerbsvorteil, der Plagiatsvorwürfe locker ausgleicht. Auch dieser Sub Pop-Release weiß auf lange Sicht zu gefallen, anchdem die Kinderkliererei über 6 Digipakseiten erst etwas zu sehr "Indie!" geschrien hatte. Dabei hat Vangaalen ja ein neues Spielzeug entdeckt und seinen Folkminiaturen jetzt per Computer zuweilen schrottige Beats und schräge Keyboardsounds untergemischt. Sparsam genug, um "Soft Airplane" gegenüber den vorausgegangenen Alben ein paar Glanzlichter aufzusetzen,ohne die eigene Linie zu verlassen. www.chadvangaalen.com //
 
 
 

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