Old White Men - Viererpack
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Elvis Costello - Hey Clockface
Concord / Universal
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TIPP |
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Dan Penn - Living On Mercy
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TIPP
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Edwyn Collins - Badbea
AED Records / Rough Trade
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TIPP |
Mehr als die Zahl seine Lebensjahre limitieren die Folgen eines zweifachen Schlaganfalls im Jahr 2005 die musikalischen Aktivitäten des Mittfünfzigers Edwyn Collins. Der schottische Singer/Songwriter, seit dem Ende seiner Band Orange Juice schon ab 1985 solo unterwegs, hatte sich insbesondere mit seinem Top 5-Hit A Girl Like You 1995 in die Pop-Annalen eingetragen. Seit sich Collins in bewundernswerter Manier wieder auf die Bühne und ins Studio zurückgekämpft hat, ist Badbea schon sein viertes reguläres Album. Und das erste, das im eigenen Clashnarrow Studio in Helmsdale im Nordosten Schottlands aufgenommen wurde - mit Co-Producer Sean Read (Dexys) und langjährigen Mitstreitern wie Carwyn Ellis (Colorama) oder James Walbourne (The Pretenders). Den Albumtitel liefert das wie der Studiobau auf einer Klippe gelegene, verlassene Dorf Badbea (ausgesprochen Badbay). Mit den aufeinanderfolgenden Gassenhauern It´s All About You und In The Morning hängt Collins die Latte sehr hoch, der Rest ist dann `nur´ solide. Ganz am Ende hat Edwyn aber noch einen eingängigen hidden track für die treue Fangemeinde in petto: You Rescued Me. * Play Tracks 1-3, 9-11. * |
Baxter Dury - The Night Chancers
Pias - Le Label / Rough Trade
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TIPP |
Und das Beste zum Schluss: Cockney-in-your-face-Conferencier Baxter Dury gibt einmal mehr den Slumlord und verkürzt mitThe Night Chancers seinen Abstand auf den einzigartigen Papa Ian. Auf dem von Craig Silvey (Arcade Fire) produzierten The Night Chancers optimiert BD zunächst weiter sein wichtigstes Markenzeichen: Im Clinch mit dem weiblichen, zwischen Fore- & Background changierenden Chor (Madelaine Hart, Rose Elinor Dougall & Delilah Holliday), einst ähnlich vorgeführt bei Leonard Cohen, Serge Gainsbourg oder auch The Human League, läuft der sprechsingend deklamierende Baxter zur Hochform auf. Weitere Zutaten neben Dury senior-Spirit & -Mikro-Manierismen: 80´s-ZTT-Synthies Marke Propaganda, Dub Poetry à la Linton Kwesi Johnson, Giorgio Moroder-Geplucker, funky Nile Rodgers-Bassfiguren & Fly Robin Fly - Munich-Disco-Gedächtnisstreicher - sowie zuweilen derbes Geschimpfe: "scary people saying silly shit." Dury beschäftigen weiter die verkrachten, negierten Randexistenzen der modernen, neoliberal aufgezäumten Gesellschaft. Am Ende des leider nur 30 Minuten währenden Albums gleicht Dury das an Publikumsbeschimpfung grenzende Intro mit dem versöhnlichen letzten Chor der Ladies aus: "Baxter Loves You." Play all tracks. |