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Robert Smith sieht schwarz. The Cure - Songs of a lost World.

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the cure - songs of a lost world

Capitol / Universal
 
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The Cure verbreiten Weltuntergangsstimmung. Verloren gedehnte Songs in steingrau und Slo-Mo. Für Smith "möglichweise das beste Werk, dass die Band je geschaffen hat." Und deren erste (nicht nur) deutsche Nr.1 in den Charts. Also ist die Entfremdung gegenüber dem Cure-Entwurf der 2000er Jahre wohl Einzelschicksal - doch der mit Boys Don´t Cry, Jumping Someone Else´s Train Play For Today oder The Forest sozialisierte, Tracks wie The Walk, Lullaby, Why Can´t I Be You oder Inbetween Days schätzende Autor ist - raus.


Formate: CD, Limited Deluxe Edition mit 2 Cds & 1 Blu-ray Audio, Black Bio-Vinyl (leider liegt keines dieser Formate vor), digital. 


Fansite: https://the-cure-party.de * Official Website: * www.thecure.com *


* Play Tracks 3,5. * Hörlink * www.songsofalost.world


* Video: Release Day-Livestream vom 1.11.24, aus dem Roxy, London.


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Da langt sich zumindest der Pop-Fan ans Hirn. Robert Smith ist erkennbar (welt-)müde - aber macht er auch Schluss mit The Cure? Berichten zufolge wird erstmal weiter erfolgreich weltweit getourt und dann entschieden.
 

Das 14. The Cure-Studio-Album. Nach zig-facher Ankündigung, Corona-Unterbrechungen & häppchenweise live bereits dargebotenen  neuen Songs war einigermaßen klar, dass aktuell auf eine Renaissance des Uptempo-Postpunk der frühen Jahre oder der bis in die 90er folgenden Pop-Geniestreiche beim mittlerweile Mittsechziger Robert Smith nicht zu hoffen ist. Somit ist an Songs for a lost World vielleicht die einzige (Negativ-)Überraschung, dass hier wirklich keiner dieser großartigen Uptempo-Songs lauert, die der Cure-Mastermind auch in seinen dunkelsten & lärmigsten Phasen immer wieder in petto hatte. Hier ist alles gruftig, schwarz und in Zeitlupe, musikalisch & textlich. "This is the end of every song that we sing / The fire burned out to ash and the stars grow dim with tears" sind Smiths erste Zeilen auf dem Album, die im Opener (!) Alone (sic!) erst nach fast dreieinhalb Minuten zu vernehmen sind. Der altbekannte Kniff wird hier mehrfach ins Extrem getrieben - die offenbar nachwachsende Zielgruppe schwelgt im sich düster dahinschleppenden Bombast (zu Phil Collins-Gedächtnis-Schlagwerk-Gepolter), noch schlimmer der zweite Track And nothing is forever mit gar schröcklichem Synthie-Gewaber. Das folgende A Fragile Thing bleibt (neben dem Riff von Drone:Nodrone) der bislang anhörbarste Part, dann fräst sich Warsong seinem Thema gemäß mit Gitarristen-Zugang Reeves Gabrels´ (of Tin Machine anti-fame) verzerrter Gitarre schmerzhaft in die Gehörgänge. Mit dem auf einprägsamen Pianoklängen aufbauenden I Can Never Say Goodbye holt Smith die so oft schon besungene Todeserfahrung ein - er betrauert hier seinen älteren, real verstorbenen Bruder mit dem Macbeth-Zitat "Something wicked this way comes". All I Ever Am klingt zunächst wie ein Joy Division-Outtake und nach dem (mit allem?) abschließenden Endsong(!), wo sich Smiths Klagen erst nach 6(! von 10) Minuten überproduzierter Strapaze vernehmen lässt, ist erstmal Schluß. 

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