REVIEWS SOUNDTRACK RE-RELEASES 05-2017

 


 

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Anatomy of a Murder / The Misfits

Soundtracks Re-Releases - Music by Duke Ellington & Billy Strayhorn * Music by Alex North / beide: Soundtrack Factory / In-Akustik

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Das einprägsame Covermotiiv ist ein Ausschnitt der Original-LP-Optik und stammt aus Saul Bass´ bekannter Titelsequenz, die mit stilisierten Leichenteilen und schneidenden Jazz-Klängen meisterhaft eine Atmosphäre nervöser Spannung heraufbeschwört.

TIPP
 

1 "Darf ein Anwalt keine Platten haben?" "Aber doch nicht solche...", lautete Lee Remicks Antwort gegenüber James Stewart - in dessen Hauptrolle als ehemaliger Bezirksstaatsanwalt Paul Biegler in Otto Premingers schwarz-weißem Gerichts-Drama von 1959. In Anatomy of a Murder spielte auch der Jazz der Komponisten Billy Strayhorn & Duke Ellington teils eine wichtige Rolle - ob in der Titelsequenz oder wenn Teile des Duke´schen Orchestra eine Clubszene on screen untermalen und sich James Stewart kurz zum Duke als `Pie Eye´ ans Piano setzt. Ellington fehlte Entscheidungsspielraum bzgl. des Einsatzes seiner Titel - Regisseur Preminger hatte sich im Vorfeld gar eine Beteiligung an Verkaufserlösen der Filmmusik gesichert. Bei seinem nächsten Filmprojekt Paris Blues gab Ellington bereits keine Rechte mehr her. In der vorbildlichen Soundtrack-Factory-Ausstattung einmal mehr enthalten: alte und neue Liner-Notes sowie eine Vielzahl Szenenfotos, weiterhin insbesondere diverse Poster-Variationen der herausragenden Grafik.

2 Für den Score zu John Houstons The Misfits mit Marilyn Monroe, Clark Gable, Montgomery Clift & Eli Wallach griff Lifetime Achievement Oscar-Preisträger Alex North ebenfalls auf Jazz in Instrumentierung und Komposition zurück. Auch das Dirigat der Filmmusikaufnahmen 1961 in Hollywood ließ sich der Routinier (Spartacus, Cleopatra, A Streetcar Named Desire - letzterer hier als Bonusprogramm komplett mit auf der CD) nicht nehmen. Wesentlich turbulenter verliefen die Dreharbeiten, während der Clifts Drogenprobleme sich besserten, während die der Monroe sich derart verschlimmerten, dass gar eine zweiwöchige Detox-Pause eingelegt werden musste. Regisseur Houston soff ebenfalls kräftig und Gable erlag kurze Zeit nach Drehende einem Herzinfarkt. Die Leistungen des Ensembles sind vor diesem Hintergrund beachtlich und werden erst heute umfänglich gewürdigt - der Film galt zunächst als Flop. Die The Misfits-Plakate und Plattencover waren leider von sehr unterschiedlicher, selten guter Qualität. Neue Liner Notes von Michael Watkins.

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Around the World in 80 Days / The guns of navarone

Soundtrack Re-Releases - Music by Victor Young * by Dimitri Tiomkin - beide: Soundtrack Factory / In-Akustik

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Neue und alte ausführliche Liner Notes, viele Posterabbildungen und Szenenfotos finden sich im lohnenden Booklet. Als Boni zwei Jazz-Versionen der Titelmelodie von Ramsey Lewis und Jonah Jones.

 TIPP
 

1 The Greatest Show on Earth - Das frei nach Jules Verne inszenierte, vor Superlativen & Star-Cameos überquellende Spektakel Around the World in 80 Days mit David Niven als Phileas Fogg, Mario Moreno aka Cantinflas als Passepartout & Shirley MacLaine als Princess Aouda war 1957 in acht Kategorien für einen Oscar nominiert und gewann fünf davon, gegen starke Konkurrenz, u.a. als Bester Film und für Victor Youngs mit Wonne in Zitaten & Länder-Klischees badenden, einprägsamen Gute-Laune-Score. Das Titelthema wurde zu einem vielgecoverten Easy Listening Evergreen. Der bis dato schon 22mal Oscar-nominierte Komponist Young (u.a. für For whom the bell tolls) erlebte zwar, anders als der alkoholkranke Fix-Darsteller Robert Newton, noch die Premiere des Films, verstarb aber überraschend drei Wochen später mit nur 56 Jahren. Sein erster Oscar wurde ihm posthum verliehen. Auch der Produzent des Films, Michael Todd, der Finanzierung und die enorme Logistik des Films mit großer Risikobereitschaft erfolgreich gestemmt hatte, starb nur ein Jahr nach dem Gewinn der Academy Awards (durch einen Flugzeugabsturz) und machte Elizabeth Taylor zur Witwe. Im Nachhinein viel Tragik für einen so heiter gestimmten Abenteuer-Film-Klassiker.

2 Im Kalten Krieg der 60er hatten militaristische Sujets und Kriegsfilme Konjunktur. Im Fall von The Guns of Navarone  (1961) mit den Stars Gregory Peck, David Niven (s.o.) & Anthony Quinn, nebst anderen, schalten die alliierten Helden ein überdimensioniertes Nazi-Geschütz aus und retten unter Höchsteinsatz 2000 britische Soldaten. Der jüdischstämmige russische Komponist Dimitri Tiomkin war bereits bevor die Nazis erstarkten, von Berlin über Paris in die USA ausgewandert und schuf für Hollywood bald Filmmusiken wie am Fließband (und dabei keinesfalls nur für Western, sondern etwa auch für die beiden Hitchcock-Streifen Stranger on a Train & Dial M for Murder). Seine drei Oscars bekam Tiomkin für High Noon, The High and the Mighty und The Old Man and the Sea. Der westernkompatible Heldenchor aus Guns of Navarone gelangte zu einiger Popularität - als Bonus sind hier u.a. vier Versionen von Dorothy Ashby bis Xavier Cugat inkludiert. Neben Arnold Jasons neuen Texten im Booklet auch die umfangreichen Liner Notes der Original Columbia-LP, u.a. von (High Noon-)Produzent Carl Foreman.

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Lolita / Spartacus

Soundtrack Re-Releases - Music by Nelson Riddle * Music by Alex North - beide: Soundtrack Factory / In-Akustik

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 TIPP
 

1 Mit Lolita (1962, mit James Mason, Shelley Winters & Peter Sellers) nahm sich Stanley Kubrick Vladimir Nabokovs `Skandalroman´ von 1955 an - in schwarz-weiß, auch wenn das Cover und einige colorierte Aushangfotos im Booklet mit Arnold Jasons neuen und den alten Original-Liner Notes einen anderen Eindruck vermitteln. Das Werk galt als schwer verfilmbar - und bestätigte dies, obwohl der Regisseur die Dramaturgie im Griff hatte. Die Zensur allerdings machte Kubrick das Leben derart schwer, dass er in den 70ern bekannte, er hätte den Film nicht gedreht, wenn er dies vorausgesehen hätte (und wäre auch einer Neufassung nicht abgeneigt). Nelson Riddle & Co-Autor Bob Harris, von dem das Lolita-Love-Theme stammt, betonten mit Easy-Listening-Tanznummern wie dem wiederkehrenden Lolita Ya Ya die leichten Momente dieses in Wahrheit tief unter die Oberfläche der 50ties US-Gesellschaft bohrenden Parthenophilie-Dramas.

2 Auch beim 1960 bereits in Farbe gedrehten Monumentalfilm Spartacus genoss Stanley Kubrick als Regisseur keine völlige künstlerische Freiheit, hatte er es doch mit dem Alphatier Kirk Douglas als Hauptdarsteller und Produzenten zu tun, der das Rennen gegen ein gleichlautendes Projekt von Yul Brynner gewonnen und bereits keinen Geringeren als Anthony Mann (u.a. El Cid) als Kubricks Vorgänger nach wenigen Tagen am Set gefeuert hatte. Das Drehbuch stammte von Dalton Trumbo - eine Geste gegen die Kommunistenhatz des US-Senators McCarthy, wie auch die berühmten "I am Spartacus"-Gänsehaut-Szenen im Film. Aufgrund diverser Restriktionen war Kubrick trotz des vierfachen Oscar- und großen Kassenerfolges von Spartacus letztlich so unzufrieden, dass er seinen Abschied von Hollywood nahm und fortan nur noch eigene Projekte entwickelte. Für die großteils martialisch trommelnde & scheppernde Musik brachte Alex North (s.o.) das gesamte Orchester in Stellung, lediglich mit dem einprägsam-zarten, wiederkehrenden LoveTheme zeigte er eine andere Seite (der Geschichte). Die Ausstattung der CD rangiert mit den neuen Liner Notes von Michael Watkins und vielen Bilder- & Posterabbildungen auf gewohnt hohem Label-Standard.

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Watership Down

Soundtrack Re-Release - Music by Angela Morley - Vocalion / Harmonia Mundi

2 "’Is it a parable, Mr Adams, an allegory?‘ I always say: ’No, it's a story about rabbits.‘“ Oberflächlich scheint sowohl die Millionenseller-Buchvorlage des Ende 2016 verstorbenen früheren WWII-Soldaten Richard Adams als auch die erfolgreiche Zeichentrickverfilmung von Watership Down (1978, Drehbuch, Regie & Produktion Michael Rosen) beim englischen Kinderbuchklassiker The Wind in the Willows und Bambi kräftig zu borgen. Doch dies ist kein Kuschelprogramm. Nimmt man die düstersten (Jagdtod-)Aspekte des Disney-Films, gibt es hier tatsächlich eine Verbindung - die Kaninchenfiguren durchleiden jedoch ihr Happy End-freies Schicksal eher in der Tradition des ebenfalls britischen Zeichentrick-Klassikers Animal Farm. Die nach längerer Pause neu aufgelegte, teils sperrig wirkende Orchestermusik wurde von der als Mann (Walther Stott) geborenen Angela Morley geschrieben, nachdem deren Vorgänger Malcolm Willliamson zu langsam vorankam. Mike Batts Hit Bright Eyes, gesungen von Art Garfunkel, bleibt ein Fremdkörper. Batt schrieb wie Colin Blunstone (The Zombies) oder Gerry Beckley (America) weitere Songs, die nicht in Film oder Soundtrack Verwendung fanden, kam aber bei der später nachfolgenden TV-Serie zum Zuge. Track by Track-2017er Liner Notes von Robert Walton für die Super Audio CD-Neu-Auflage, sonst nur die Vocalion-typisch- spartanische Ausstattung. Trailer

 
 

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Shotgun Slade / burke´s law * Hugo Montenegro - godfather / dollar trilogy

Soundtrack Re-releases - Gerald Fried - Jazz in the Movies / H´ART * V.A. - Vocalion / Harmonia Mundi

1a Der Titel ist Programm. Bei Jazz in the Movies erscheint ein interessanter Titel mit `blue notes´ im Gefolge ungewöhnlicher Hybrid-TV-Helden. Shotgun Slade (1959-61) mit Scott Brady in der Titel-Rolle des flintenbewehrten Cowboy-Detektivs brachte es in drei Jahren auf beachtliche 78 knapp halbstündige Episoden und stach als Western-Serie durch seinen uptempo Modern Jazz Score hervor. Die treibenden Klänge wurden von Stanley Wilson & seinem Orchester eingespielt. Wilson, mit nur 52 verstorben, stieg in den 50´s bei MCA zum Kreativchef auf und beschäftigte Komponisten wie Elmer Bernstein, Quincy Jones oder eben Gerald Fried, Tonsetzer der ersten vier Kubrick (s.o.)-Filme (und später Zulieferer für TV-Serien wie Man from U.N.C.L.E., Star Trek oder Mission Impossible), von dem der Score zu Shotgun Slade stammte. 1b Die zweite Hälfte der vorliegenden CD ist dem von Herschel Burke Gilbert und seinem Orchester (vor allem Joseph Mullendore, Ernie Hughes & Ernie Freeman) komponierten und eingespielten Big Band Jazz-Score zu Burke´s Law gewidmet. Die von 1963 bis 1966 laufende Serie um Amos Burke (Gene Barry), einen Rolls Royce fahrenden LAPD-Beamten und späteren Agenten. Ein zwölfseitiges 4c-Booklet enthält genaue Aufnahme- & Bestetzungsdaten beider Ensembles, Szenenbilder, Magazincover und die Vorderseiten der Original-LPs, insbesondere das Shotgun Slade-Cover mit dem dreidimensionalen Schriftblock.

TIPP
 
 

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2 Original und Abklatsch. Diesem Baby-Elefanten ist der ganze muntere Schwung genommen, in Hugo Montenegros mitunter verquasten Arrangements ging es mehr um den Novelty-Effekt, auf der risikoarmen Basis bekannter Titel, sonst hätte dem Trittbrettfahrer von Rota, Morricone oder Mancini wohl kaum jemand zugehört. Auf der vorliegenden Vocalion-Super-Audio-CD sind schmucklos zwei Montenegro-LP-Alben mit meist Filmmusik-Neuaufnahmen zusammengefasst, eine davon im Western-Kontext. Nicht einmal für einen eigenen Titel hatte es bei diesen Alben gereicht. Das von 1968 navigiert als Blaupause an Morricones innovativ-genialen, im Original bis heute frischen Westernnummern entlang, Album Numero 2 von 1972 ist dann Muzak der schlimmsten Sorte, mit dem Tiefpunkt am Schluss: Montenegro wagt einen eigens komponierten Titel: Stutterology, der sich auch in etwa so anhört.

 

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Fool Britannia / My Fair Lady - original london & broadway cast

Filmmusic Compilation - Various Artists - él - Cherry Red / Rough Trade * Soundtrack Factory / In-Akustik

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Leslie Bricusse- & Brit-Musical-Fans greifen hier zu: Fool Britannia und Stop the World, I want to get off plus diverse Bonus-Nebengeräusche.

TIPP
 

1 "I came to London with a healthy libido." (Marilyn "Mandy" Rice-Davies) Einen musikalischen Nachklapp zur mehrfach verfilmten `Profumo-Affair´ um den Torie-Kriegsminister und die "blutjungen" Callgirls Rice-Davies & Christine Keeler von 1963 veröffentlichte das bei Cherry Red aufgehängte él-Label im Herbst letzten Jahres. Die Doppel-Cardboard-Compilation beinhaltet period piece-Auszüge aus dem Scandal-Soundtrack ( von 1989 - also ohne Dusty Springfields Nothing Has Been Proved). Flugs war damals auch die Sketch-Revue Fool Britannia aus der Feder von Anthony Newley & Leslie Bricusse mit Peter Sellers am Start. Mandy R-D selbst kommt noch einmal im Original zu Wort - mittels der mit überschaubarem Talent vorgetragenen Gesangstitel ihrer EP Introducing Mandy von 1964. S.E.X.´ier schon das ironische, immerhin (wie Fool Britannia) vom jungen John Barry produzierte Miss X. Weiterhin thematisch passend aufgelegt: Bits aus der BBC-Serie That was the week that was und ein weiteres Bricusse-Musical.

2 Gewöhnt an ihr Gesicht... Ok, wir sind vorbelastet. Sozialisiert mit der meisterlichen My Fair Lady - Originalaufnahme der deutschen Erstaufführung aus dem Theater des Westens (1961 - mit Paul Hubschmid, Karin Huebner u.a.) im elterlichen Plattenschrank, kam erst an zweiter Stelle die Musik aus dem 1964 aufgrund des weltweiten Bühnenerfolges aufgelegten Films mit Audrey Hephurn. Die wurde gesanglich von der legendären Marnie Nixon (West Side Story, The King and I) gedoubelt und auch auf den Brettern von Broadway und West End stand 1956 bzw. 1958 zwar jeweils Filmbesetzung Rex Harrison als verschrobener Sprachforscher Professor Higgins, doch mit einer anderen Eliza. Bevor sie mit Mary Poppins endgültig zum Star wurde, lieferte keine Geringere als Julie Andrews eine herausragende Performance als `Cockney flower girl.´ Die ausgebildete Sängerin führte die Rolle auch schauspielerisch auf ein hohes Niveau, das es vielen Nachfolgerinnen leicht machte, sich in die Herzen der Zuschauer(innen) zu spielen. Die vorliegende Fassung mit beiden Original Cast-Bühnenversionen ermöglicht interessante Vergleiche der Nuancen - in gleicher Titelreihenfolge. Als Bonustracks sind einige Jazzversionen von Klassikern wie I could have danced all night oder On the street where you live (u.a. von Frank Sinatra, Sonny Rollins oder Erroll Garner) inkludiert. Als Tüpfelchen auf dem i finden sich im 4c-Booklet viele s/w-Szenenfotos und ein Interview mit Julie Andrews in den neuen Liner Notes von Arnold Jason.

TIPP
 

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Michel Legrand - Eve & other great filmscores / Rendezvous a paris / Bonjour Paris

Filmmusic Compilations - Soundtrack Factory * Jackpot / beide: In-Akustik

1 Auf den 2 Cds der Compilation Eve & Other Great Film Scores sind Musiken aus neun französischen Spielfilmen der frühen 60er versammelt, die der Komponist, Arrangeur und Pianist Michel Legrand (mit)gestaltet hat. Bis auf zwei von Billie Holiday gesungene Ausnahmen handelt es sich um Legrands eigene Kompositionen. Die Plakate der Filme Eve (Joseph Losey, 1962 - 18 Tracks), Une Femme est une Femme (Jean-Luc Godard, 1961 - 1 Track), Les Sept Peches Capitaux (Claude Chabrol/Jacques Demy, 1962, 1 Track), La Baie des Anges (Jacques Demy, 1962 - 4 Tracks), Cléo de 5 a 7 (Agnes Varda, 1962 - 5 Tracks), Lola (Jacques Demy, 1960, 4 Tracks), Vivre sa Vie (Jean-Luc Godard, 1962, 1 Track), L’ Amérique Insolite (François Reichenbach, 1960, 9 Tracks) und Le Gentleman d’Epsom (Gilles Grangier, 1962, 5 Tracks) finden sich im Booklet auf der Rückseite, einsortiert in die Liner Notes von Marion Lambert. 2 Michel Jean Legrand, mittlerweile 85, war stets bis an die Schmerzgrenze selbstbewusst, was seine musikalischen Fertigkeiten und Leistungen angeht. Nach Studium am Konservatorium in Paris arbeitete er bald mit Miles Davis, John Coltrane, Bill Evans oder Herbie Mann. Auf den o.g. Filmarbeiten aufbauend, zeichnete er für die Musik von Werken wie Les Parapluies de Cherbourg (1964), Les Demoiselles de Rochefort (1967) oder The Thomas Crown Affair (1968) verantwortlich und war bis in die 80er kaum minder aktiv. Danach ließ es der u.a. 2011 vom BR in München ausgezeichnete Meister etwas ruhiger angehen. Hier sind zwei vollständige LPs enthalten: Rendez-vous à Paris (1962), zum ersten Mal auf CD und das bei uns bereits gewürdigte Bonjour Paris (1956). Diese Paris-Hommage-Alben zeigen Legrand als Arrangeur - nur eine Komposition, Lola’s Theme (s.o.) stammt hier von ihm. Auch diesmal alte Original- & neue Liner Notes, letztere einmal mehr von Marion Lambert.

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Knife in the Water / sam `the man´ taylor plays The Bad & The Beautiful

Soundtrack Re-Release - Krzysztof Komeda - Soundtrack Factory * Filmmusic Compilation - Sam Taylor - Phono / beide: In-Akustik

1 Wie an eine bekanntere Zusammenarbeit von Roman Polanski mit dem polnischen Jazzer Krzysztof Komeda, The Fearless Vampire Killers, tastete sich der Regisseur auch für Knife in the Water (1961) zuerst über Szenerie und Atmosphäre an seinen Filmstoff heran. Bei seiner Weltpremiere in der Heimat fielen der Film und sein geradezu provokant jazziger Score weitgehend durch, ein Partei-Funktionär schleuderte gar einen Aschenbecher in Richtung Leinwand und Polanski floh mitsamt seines unerwünschten Filmwerks nach Paris. Später wurde ihm noch, u.a. über ein Time-Magazine-Cover und die folgende Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film internationale Anerkennung zuteil. Bonus hier die Musik für Polanskis Kurzfilm-Fingerübung von 1958, Two Men and a Wardrobe. Für beide Scores zeichnet der früh verstorbene Komeda verantwortlich, seines Zeichens wohl der erste Modern Jazzer Polens, der auch für andere Regisseure wie Andrzej Wajda arbeitete. Kurz nachdem er in L.A. Rosemary´s Baby für Polanski vertont hatte, verunglückte Komeda und fiel ins Koma, aus dem er nicht mehr erwachte. Neue Liner-Notes von Arnold Jason plus Szenenfotos im Booklet.

 
 

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2 Saxophonist Sam ´The Man´ Taylor widmet sich auf dem ersten der hier zusammengefassten Alben diversen Musiktiteln mit Filmbezug, zuvorderst The Bad and the Beautiful von David Raksin aus dem gleichnamigen Film, weiter den berühmten Ladies Film-Parts Suzie Wong, Gloria, Laura oder Anastasia. Taylors improvisatorische Phantasie kreist hier also um Diven, Stars & Sternchen wie ingrid Bergman, Elizabeth Taylor, Nacy Kwan oder Jennifer Jones. Ergänzt wird mit der Bonus-Live-LP von 1958, Jazz for Commuters & Salute to the Saxes, hier ebenfalls erstmals auf CD erhältlich. Sidney Falco und Encyclopedia of Jazz-Autor Leonard Feather ordnen die Aufnahmen des für seine Version von Harlem Nocturne bekanntgewordenen Taylor in den jazz-historischen Kontext ein.  

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Great Hit Movie & TV Themes / Percy Faith - chinatown / romeo & juliet

Filmmusic Compilations - Various Artists - Jasmine / Rough Trade * Vocalion / Harmonia Mundi

1 Nicht unbedingt original zum Film- oder TV-Bild, aber im Gefolge in die Charts: Von den hier versammelten 32 Great Movie & TV Themes - kamen 30 1957 - 1962 in den USA und/oder im Uk auch in die Hitlisten. Nur den beiden Bonustracks war dies nicht vergönnt, dennoch sind auch sie (als UK only-Releases) auf der Insel recht bekannt geworden: The Saint und die Erkennungsmelodie der Dick Powell Show. Kinomelodien wie Exodus, The Guns of Navarone, The Apartment oder Moon River aus Breakfast at Tiffany´s passieren Revue, gemischt mit Silver Screen-Momenten à la Peter Gunn, 77 Sunset Strip oder Bonanza. Unspektakuläre, spartanische Aufmachung, immerhin bietet die britsche Midprice-Compilation diskographische Angaben und knappe Liner Notes. www.jasmine-records.co.uk



 

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2 Nachgespielt, die zweite. Auf der vorliegenden 2 in 1 Super Audio CD fasst Vocalion, typisch einfach gehalten, zwei Percy Faith-Alben zusammen: Chinatown featuring The Enrtertainer von 1974 und Love Theme from Romeo and Juliet von 1969. Warum es erstere aufs Cover der CD geschafft hat, bleibt Geheimnis den Re-Issue-Label-Macher, ein hübsch feminines Retro-Profilfoto wäre auch noch im Angebot gewesen. Der kanadische Orchesterleiter spielt mit seinem Ensemble zwar hauptsächlich Filmmusikalisches, aber auch zwei Musical-Titel aus Hair und Pop-Repertoire wie zwei Harry Nilsson-Tracks, Mike Oldfields Tubular Bells oder Blood, Sweat & Tears´ Spinning Wheel bekommen das Faith´sche Easy-Treatment verpasst. Neue Liner Notes von Tony Clayden.
 
 

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...and God created Women / Ann-margret - Songs from The Swinger

Original Soundtrack - Paul Misraki - Soundtrack Factory / In-Akustik * Marty Paich - Cherry Red / Rough Trade

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 TBC

1 Roger Vadims Et Dieu… créa la femme.

"Tormented by desire..."

 

Im `verruchten´ Ton der Zeit spielte die junge Brigitte Bardot in ...and God created woman eine "devil driven temptress", die das Brüderpaar Christian Marquand und Jean-Louis Trintignant sowie den `deutschen Kleiderschrank´ Curd Jügens reichlich durcheinanderbringt.

Der Film-Trailer mit der kubanischen Tanzeinlage hier.

Text upcoming...

 

Das Album liegt noch nicht vor.

2 Text upcoming

10 Jahre später Projektionsfläche für den männlichen Kinogänger: die bis heute (jüngst mit Going in Style) darstellerisch aktive Ann-Margret. Und auch die schwedische, in den USA aufgewachsene Schauspielerin konnte singen und tanzen... Mit The Swinger verloren die Studios zunächst jedoch das Interesse an ihrem Star...

Das Album liegt noch nicht vor.

 

www.ann-margret.com/

 TBC
 

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