Kneecap - Kinostart, Fine Art & Music from the Motion Picture
kneecap
Atlas Film / Die FilmAgentinnen - Deutscher Kinostart 23.01.2025 * V.A. - Music from the Motion Picture / Fine Art
* Deutscher Trailer * Originaltrailer * Verleih-Film-Website *
Als West-Belfasts Antwort auf die Sleaford Mods gerieren sich die drei Knie-Knappen auch auf ihrem im Vorjahr beim PIAS-Vertriebs-Label Heavenly veröffentlichen Album Fine Art - gesellschaftskritische, satirische & gern auch mal obszöne, sowie in der Grundtendenz antibritische Raps - unterlegt mal im Hip Hop-Schunkelmodus à la House of Pain, mal in heftigerem Nineties-Uptempo Marke Prodigy (wie der Title Track). Auch The Streets-, Leftfield- oder Fatboy Slim-Anklänge sind auszumachen, immer wieder eingebettet in hörspielartige Passagen, angesiedelt in einem fiktionalen Pub, The Rutz in West-Belfast. Das Ganze eine Blaupause für den Kneecap-Film und den dazu vorgelegten Music from the Motion Picture-Soundtrack, auf dem auch einige Fine Art-Tracks zu hören sind. Etwa das auf der Oscar-Shortlist gelandete Sick in the Head, das nun als Opener fungierende Parful oder das untypisch hymnische 3Cag (feat. Radie Peat, Sängerin der Band Lankum) - aber auch neue, wie Amoch Anocht (mit Jump Around-Sample). Neben zehnmal Kneecap (und sind acht Stücke der Originalmusik von Mikey J., Irish Folk mit The Bonny Men und weitere Source-Tracks von Fontaines DC, Bicep oder Orbital enthalten. In der Machart eifert man auch ein bissl dem Trainspotting-Soundtrack nach. So ikonisch wird es zwar nicht, aber unterhaltsam ist die Mischung schon, auch für des Belfast-Slangs nur begrenzt Mächtige. Live läuft es im UK eh - nach Festival-Gigs in Reading, Leeds und beim Glastonbury, sowie einer ausverkauften Tour durch Irland und Großbritannien 2024, mit einem Heimspiel in Belfast als Höhepunkt stehen heuer weitere Headliner-Gigs (u.a. beim Wide Awake, beim 2000 Trees und im Dubliner Fairview Park, die mit 8000 Besuchern bislang größte Show) an. |
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Die Hoffnungen auf eine Sick In The Head-Performance bei der diesjährigen Oscar-Verleihung haben sich zwar gerade zerschlagen - das fiktionalisierte Biopic des nordirischen Rap-Trios Kneecap schaffte es nicht von der Shortlist in die Nominierungen (weder als Bester Internationaler Film noch bei den Songs). Bei den Mitte Februar anstehenden BAFTA-Awards hat der Streifen aber noch Chancen - in den Kategorien Outstanding Debut, Original Screenplay, Casting, Editing and Outstanding British Film und: Film Not In The English Language. Denn die saftigen Dialoge dieses so temporeichen wie anti-britischen Hip Hop-Trips entern natürlich in irischem Slang die Gehörgänge. Die annähernd wahre Erfolgs-Geschichte von Kneecap (featuring Michael Fassbender in einer gewichtigen Nebenrolle als notorischer IRA-Aktivist), inszeniert von Drehbuchautor Rich Peppiatt, reüssierte auch außerhalb des UK, wurde gleich bei seiner Sundance-Weltpremiere prämiert und auch beim Hamburger Filmfest eingeladen. Die Belfast-Partynasen Liam Óg und Naoise bemühen gern ihr angebliches Bürgerkriegstrauma in der Arztpraxis, um günstigst an Psychopharmaka zu kommen, geraten aber hin & wieder mit kurios kostümiertem Paramilitär (Radical Republicans against Drugs) und der Polizei aneinander. Beim Verhör wird ein des Irischen kundiger Übersetzer benötigt - Musiklehrer JJ springt ein. Dessen als DJ Próvai gezimmerte Garagen-Beats zu Texten aus Liams Notizbuch bilden bald die Grundlage für die Show der beiden `Lads´ als Mo Chara und Móglaí Bap. Kneecap, seinen Ensemble-Namen bei einer fiesen IRA-Foltermethode entlehnend, tritt seinen Siegeszug auf zunehmend größeren irischen (und UK-)Bühnen an... Mit `Stolen from Ireland by the British Museum´ - Eck-Banderole auf der Rückseite: Kneecap - Fine Art (2024) ♦ Und Kneecap zum dritten - der `British Advisory Irish Language´ - Soundtrack ♦ |
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