Nitin Sawhney - Immigrants

nitin sawhney - immigrants

Masterworks / Sony

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Immigrants haben längst ihren Stempel im kulturellen Erbe des United Kingdom hinterlassen. Nitin Sawhneys Ode an die Vielfalt.


Die in Stuttgart geborene Aruba Red lässt in Replay deutsche Sprachfetzen einfließen und die ungemein vielseitige Abi Sampa, einst entdeckt bei The Voice, brilliert im fantastischen Differences, unterstützt von Kollege Rushil, in einer Bandbreite von virtuosen indischen Gesangs-Kaskaden bis hin zu säuselndem Kate Bush-Timbre. Diese Stimmtalente bindet Sawhney häufig auch in die Lyrics & Komposition der jeweiligen Tracks ein, eine große Stärke dieses sich zu einem der besten Alben der Corona-Phase mausernden Meisterwerks. Sawhney führt zwischen seinen Solo-Albenproduktionen kontinuierlich die Arbeit als Komponist & Produzent für Film- & Serien-Soundtracks oder Theater-Produktionen weiter (u.a. Mowgli: Legend of the Jungle oder demnächst Shekhar Kapurs What´s Love Got To Do With It, in dem Lily James & Emma Thomspon einen indisch-pakistanischen Cast komplettieren).

Live ist Sawhney für das WOMAD- Festival Ende Juli angekündigt.

www.nitinsawhney.com

* Play Tracks 1,3,6,10,12,15,16

 

TIPP
 

Nitin Sawhney ist ein vieldekorierter Musik-Gelehrter. Der im Hauptberuf als Multiinstrumentalist, Producer & Komponist tätige Künstler sammelte schon sechs Ehrendoktor-Titel von britischen Universitäten und wurde u.a. auch mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet. Gleichwohl sah der in der National Front-Hochburg Rochester aufgewachsene Brite indischer Herkunft angesichts einer sich zuletzt kulturpolitisch wieder eher abschottenden Insel die Zeit gekommen für ein Sequel von Beyond Skin, seinem Statement für kulturelle Vielfalt & Toleranz aus dem Jahr 1999. Mit dem in Corona-Zeiten deutlich unter Wert gelaufenen Album Immigrants (2021) knüpft Sawhney überdeutlich an sein Trademark-Album mit dem dort bereits enhaltenen Titel Immigrant an.  Unstreitig die Bereicherung der westlichen, insbesondere der englischen Kultur, durch ebenjene Immigrants, insbesondere aus Asien und der Karibik. Diese Botschaft bettet Sawhney in einen im besten Sinne weltmusikalischen Mix cinematischer Interludes (u.a. mit Cellistin Ayanna Witter-Johnson & Violinistin Anna Phoebe), Electronica-Sprengseln, Piano, Flamenco-Gitarre, exotischer Percussion, mit Spoken Word Passagen & Field Work-Aufnahmen sowie einer Vielzahl sich am Mikro abwechselnder Vocals westlicher, indischer oder karibischer Färbung. Hervorzuheben hier die Beiträge der früheren Smoke City-Sängerin Nina Miranda (bei Vai auf portugiesisch), Langzeit-Kollaborateurin Natacha Atlas oder des britisch-südafrikanisch-stämmigen Dread Natty mit Sawubona.

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