Frieze Art Special 06-17

1 slide ART

 

Die Vielseitigkeit des frieze-Themenspektrums, das weit über klassische Kunstthemen hinausgeht, veranschaulichen zum Beispiel der Text By Design (Alice Rawsthorn, 2015), der unter dem Stichwort "Interfaces" das Design von Betriebssystemen untersucht, eine Abhandlung von Kunst im öffentlichen Raum unter dem Oberbegriff "Gentrification" (Steven Stern, 1998) oder die Aufarbeitung von Homophobie in der Kunst Südafrikas unter Q wie "Queer" (Sean O'Toole, 2010). Der renommierte amerikanische Kunstkritiker Peter Schjeldhal ist unter dem Buchstaben `M wie "Museums"´ mit einem Text von 1997 über das damals neue Guggenheim Museum in Bilbao vertreten.

Der Hardcover-Band ist übersichtlich gestaltet und mit zahlreichen Farbabbildungen versehen. Das zweispaltige Seitenlayout erinnert an das Design von Zeitschriften. In ihrem Vorwort plaudern Sharp und Slotover aus dem Nähkästchen und lassen den Leser an den Herausforderungen der Gründungsphase teilhaben. Sie unterstreichen zudem die Rolle von Kunstjournalismus im Zeitalter des Internets und Social Media - "we believe art writing has only become more important, as a way of navigating this abundance." Die deutsch-englische Ausgabe der frieze wurde allerdings 2016 nach fünf Jahren eingestellt. Es bleibt zu hoffen, dass das englische Original die Kunstwelt noch einige Jahre länger bereichern wird. frieze - A to Z of Contemporary Art manifestiert jedenfalls den Anspruch, eine feste Kontrollinstanz im Kulturbetrieb zu bleiben. clc 

https://frieze.com

www.artspace.com/phaidon/frieze-a-to-z-of-contemporary-art


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das englische Kunstmagazin frieze wurde 1991 von Amanda Sharp & Matthew Slotover gegründet und gilt seitdem als Wegbereiter progressiver Kulturberichterstattung - in (Kunst-)Buchhandlungen weltweit gehört es seit langem zum Standardrepertoire. Der vorliegende - englischsprachige - Sammelband zelebriert das 25jährige Jubiläum mit einer Kollektion von über die Jahre im Heft erschienener Essays zu Themen von `A wie Avant-garde´ bis `Z wie Zeitgeist´.

books 06 17 Frieze

Mittlerweile ist frieze zu einem kleinen Imperium herangewachsen und umfasst zusätzlich zum Heft und der expandierenden Webseite noch die frieze Art Fair, eine jährliche stattfindende Messe für zeitgenössische Kunst in London und New York, sowie die gemeinnützige frieze Foundation.