| Der Fünfte Beatle - Die Brian Epstein Story |
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| Vivek J. Tiwari / Andrew C. Robinson / Kyle Baker - Panini TIPP |
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Der `fünfte´ Beatle? Etwa der früh (1961) ausgeschiedene Stu Sutcliffe, der ursprüngliche Drummer Pete Best, der verdienstvolle langjährige Produzent & Arrangeur Sir George Martin, der immer-mal wieder-Bassist & "Revolver"-Cover-Grafiker Klaus Voormann oder gar "Manager" Allan Williams? Einige dieser mal mehr, mal weniger bekannten Weggefährten haben es bereits in die Welt der Grafic Novels geschafft - man denke an "Baby´s in Black" oder "Liverfool". Von einem, der es beurteilen kann, heisst es dazu: „Wenn jemand der fünfte Beatle war, dann Brian.” Paul McCartney meint Brian Epstein, den Manager des beispiellosen Aufstiegs der Fab Four von den Liverpooler Anfängen über das Hamburger Star Club-Engagement bis zur Ed Sullivan-Show und dem Aufrollen der USA. Epstein sah die Beatles erstmals 1961 mit 27 Jahren, signte sie & brachte sie mit Mühe bei George Martins Decca unter. Brian E. blieb dabei ein Außenseiter, der mit den weltweiten Erwartungen an seine Schützlinge, seinem Ehrgeiz und seinen homosexuellen Neigungen kämpfte, bis er mit nur 32 Jahren 1967 starb. Produzent Vivek J. Tiwary (The Addams Family) hat sich für diese auf den sicheren Beatles-Memorabilia-Sammler-Markt zielende Graphic Novel mit Zeichner Andrew C. Robinson (Starman) und Szenarist Kyle Baker (Why I hate Saturn) zusammengetan. Neben Texten von Merseybeat-Musiker Billy J. Kramer, dem ehemaligen Manager der Rolling Stones Andrew Loog Oldham & einem Nachwort von "Stuck Rubber Baby"- Zeichner Howard Cruse komplettieren Skizzen und Alternativcover den aufwendig gestalteten Hochglanz- Band. sr
www.panini.de www.panini.de
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| Aya |
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| Marguerite Abouet & Clément Oubrerie – Reprodukt TIPP! |
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Eine knallbunte Seifenoper von den fernen Gestaden der Elfenbeinküste, genauer aus der Metropole Abidjan, dreht nun auch in Europa unverhoffte Erfolgsrunden. Vor allem in Frankreich, wo sich die ivorische Autorin Marguerite Abouet mit Zeichner Clément Oubrerie zusammentat. Im Stadtteil Yopougon kämpfen sich die Beinahe-Twens Aya, Adjoua und Bintou durch den Alltag von `Yop City´: familiäre Zwänge, die örtlichen Tanzbars und leicht chaotische Liebschaften. Das ist ironisch, liebevoll & luftig erzählt und badet geradezu in den bunten Farben, die Oubrerie dem Plot einige Jahre vor seinem `Pablo´-Zyklus verordnet hat. Die mehrfach Festival-prämierten Stories schafften es u.a. in die "Best of"-Listen von "Washington Post" oder Publishers Weekly". Trotz hastig wirkendem Paradieren der Protagonisten auf den letzten Seiten von Band 3 wirkt das Ganze noch nicht ganz zu Ende erzählt. Einige Handlungsfäden baumeln quasi noch aus dem opulenten Reprodukt-Wälzer heraus, der die bisherigen, früher beim Carlsen Verlag erschienenen drei Einzelbände rechtzeitig zur Buchmesse Leipzig zusammenfasste. Man darf gespannt sein, ob sich der Verlag auch der übrigen, bisher noch nicht ins Englische übersetzten Teile der Originalserie annehmen wird - und der in Frankreich produzierte abendfüllende Zeichentrickstreifen "Aya de Youpugon" es auch bei uns ins Kino schafft. sr www.reprodukt.com
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| Miss October 2 - Right Time To Die |
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| Stephen Desberg & Alain Queireix - schreiber&leser |
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Der zweite Band der gekonnt gemachten Retro-Reihe aus dem Los Angeles der Sixties: Ein Pin-Up-Serienmörder hält die Stadt in Atem - mit Fotos seiner Opfer, drapiert wie Playboy-Foldout-Seiten. Das LAPD steht unter Druck, schnell den Täter dingfest zu machen - bevor er in seiner makabren Monatsliste weiter fortschreitet. Auch die gehörlose Juwelendiebin Lynn aus Beverly Hills gerät ins Visier des Verbrechers - als Miss October... "L.A. Confidential" (nach James Ellroys Romanvorlage) hat hier wohl ebenso Pate gestanden wie das gegenwärtige Revival der frühen Sechziger auf großen und kleinen Screens. Ein Werbetrailer des belgischen Verlages war nicht umsonst mit der Vorspannmusik der "Mad Men" unterlegt. Szenarist Stephen Desberg und Zeichner Alain Quereix, Gäste beim letztjährigen Comic-Festival von Angouleme, kommen bei dieser gemäßigt freizügigen Crime-Story ihre einschlägigen Erfahrungen bei `Ado-Adulte´-Serien wie "All Watcher" zugute. Auch der zweite Band hat es in sich - denn auch Heldin Lynn ist bei der Wahl ihrer Methoden nicht gerade zimperlich. Die Spannung wächst - Der abschließende Band 3 ist noch nicht terminiert... sr www.schreiberundleser.de
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Hergé - Carlsen
Drei schöne neue Items für "Tim Und Struppi"-Freunde liegen mittlerweile in der auf acht Sammelbände angelegten "Tim und Struppi"-Edition bei Carlsen vor. Dennoch ist die Redaktion etwas im Zweifel, ob der jeweils neu gestaltete, wertige Einband auch den Verlust der wunderbaren Cover der Einzelbände wirklich wettmachen kann. Diese wurden einfach ersatzlos gestrichen. Die bisherigen Stories werden damit, zwar in guter Druck- und Papierqualität, aber - was, wie gesagt den Innenteil angeht - doch einigermaßen lieblos aneinandergereiht. Die Verkleinerung im Seiten-Format mag gerade noch durchgehen, ohne Hergés Tableaus allzuviel Gewalt anzutun, doch wäre als Ausgleich Hintergrund- oder Bonusmaterial aus der Welt von Tintin & Co. willkommen gewesen - dieses fehlt leider völlig. Da kann sicher so mancher Fan sich nicht recht zum Kauf entscheiden und wartet weiter vorläufig auf die ultimative deutsche Edition seiner klassischen ´ligne claire´- Helden... sr
Band 2 www.carlsen.de |
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| Schneekreuzer |
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| Lob / Rochette / Legrand - Jacoby & Stuart |
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Durch das ewige Weiß eines feindseligen Winters pflügt sich ein Zug über den vereisten Planeten - ein Perpetuum mobile, das immer in Bewegung bleiben muss, um genügend Wärme für seine Passagiere zu generieren, die letzten Überlebenden der Klimakatastrophe. Im Zug hat sich eine Klassengesellschaft etabliert: hinten herrschen Enge und Elend, vorne Luxus und Überfluss und an der Spitze die `heilige Maschine´. Die Menschen kämpfen um die besten Plätze, verteidigen Privilegien mit Waffengewalt, intrigieren und manipulieren. Sie zeichnen sich aber auch durch Selbstlosigkeit, Liebe und Tapferkeit aus. So bedient sich Autor Jacques Lob des Zuges als einem Gleichnis für das Wesen des Menschen. Als Serie 1983 unter dem Namen "Le Transperceneige" in dem belgischen Comicmagazin "Suivre" erschienen, folgt wenig später das Album bei Casterman. Für die bildliche Umsetzung seiner Ideen holte sich der Autor Jean-Marc Rochette an Bord. Der schuf dann 1999 und 2000 zusammen mit dem Romancier Benjamin Legrand zwei Fortsetzungsbände, wodurch wiederum der koreanische Regisseur Bong Joon Ho auf die Geschichte aufmerksam wurde. Am 3. April kommt seine sehenswerte, durch die Comics inspirierte Endzeitversion als "Snowpiercer" in die deutschen Kinos. Und bei Jacoby & Stuart liegt nun die schön aufgemachte deutsche Graphic Novel-Gesamtausgabe vor: "Schneekreuzer". gb www.jacobystuart.de
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| Antoinette Kehrt Zurück |
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Olivia Vieweg - Egmont
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Antoinette hat es geschafft: sie ist in Los Angeles als Art Director erfolgreich, mit einem Hollywood-Schauspieler liiert, attraktiv und beliebt. Doch die Geister ihrer Vergangenheit lassen sie nicht los. Zwar verleugnet die junge Frau ihre deutsche Herkunft, beobachtet jedoch jeden Tag am Computer ihren Heimatort Harzberg per Webcam. Als eines Tages eine mysterišse Gestalt durchs Bild huscht, wird ihr klar, dass sie zurück muss - einmal noch, um einige offene Rechnungen zu begleichen... Mit ihrer bedrückenden Geschichte zum Thema Mobbing unter Jugendlichen gewann Olivia Vieweg 2012 den von den Egmont Verlagsgesellschaften ausgeschriebenen Wettbewerb zum Thema "Heimat 2.0". Neben der den Spannungsbogen gekonnt haltenden, in Rückblenden erzählten Handlung überzeugen die ausdrucksstarken Figuren. Olivia Vieweg hat "Antoinette kehrt zurück" mit Bleistift gezeichnet und in warmen orangebraunen Tönen koloriert. So entsteht eine irritierend freundliche Atmosphäre, die im Gegensatz zum ernsten Thema steht. Gar nicht so abwegig, denn oft werten Mobbingopfer und Täter dieselbe Begebenheit im Nachhinein völlig unterschiedlich - was Antoinette ein Leben lang verfolgt, haben ihre ehemaligen Klassenkameraden längst vergessen... gb www.egmont-graphic-novel.de
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TIPP!
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Umpah - PahGesamtausgabe
Rene Goscinny / Albert Uderzo - Ehapa
Die noch gar nicht so alte Gesamtausgabe von 2006 war nicht eben von schlechten Eltern - schließlich waren im edlen grünen Einband alle Einzelgeschichten zur vielen deutschen Fans aus dem legendären "Zack"-Magazin bekannten Indianerfigur der Asterix-Schöpfer Goscinny & Uderzo versammelt. Nun ist bei Ehapa frisch eine neu gestaltete Version dieser Gesamtausgabe erschienen - mit lohnenswertem Bonusmaterial. Auf den ersten 28 Seiten wird nicht nur das Zusammentreffen der Autoren und wie deren atlantikübergreifende Zusammenarbeit zu einer ersten (englisch getexteten) Version von "Oompah Pah" führte. Diese offenbarte auf 6 (hier 8) Seiten deutlichen "MAD"-Einfluß und siedelt die Story in der Gegenwart (also der USA der Fifties) an. Wie sich die Rothäute in der Zivilisation des Weißen Mannes behaupten, bietet schon Ansätze, die später bei "Asterix" verfeinert wurden. In der heute bekannten Form des Settings im 18. Jahrhundert, erschien die Serie schließlich ab 1958 in der belgischen Zeitschrift "Tintin". Wermutstropfen: eine genaue Chronologie der Geschichten wird im Rahmen dieser neuen Gesamtausgabe nicht serviert, die deutsche Übersetzung ist stellenweise Geschmackssache. Dennoch einstweilen gelöster Jubel beim Fan... YakYakYak. www.egmont-comic-collection.de sr
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Noah 1-4
Darren Aronowsky, Ari Handel & Niko Henrichon / Egmont
An dieser Aufgabe biblischen Ausmaßes konnte wohl auch ein Phantasie-Gigant wie Darren Aronowsky nur scheitern - zumindest was den aktuell auch in Deutschland anlaufenden Bibel-Film angeht - inklusive verschenkt wirkender Computer-Massenszenen, klotzig-missratener "Archen-Tektur" nebst kurioser, von Nick Nolte gesprochener Felsen-Zwetschgenmanderl als Nephilim und einem nicht minder wirren Methusalem Anthony Hopkins auf Beerensuche im Unterholz. Arronowsky konnte Szenarien und Drehbuch für Noah dabei immerhin über lange Zeit bereits über das Medium Comic ausprobieren. Der Kampf um die Arche mit den tödlich getroffenen, gen Himmel auffahrenden Wächtern ist in Band 3 dabei gar dramatischer als im Film gelungen. Das dem Weltuntergang draußen folgende existenzialistische Kammerspiel im Bauch der Arche endet hier zunächst mit dem Abgang des mörderischen Hordenführers & blinden Passagiers Akkad, dem Ray Winstone im Film (unter dem Namen Tubal-Kain) mehr menschliche Schlechtigkeit zu verleihen vermag. Band 4 soll bald folgen - noch während der Film im Kino zu sehen ist. Watch this space sr Band 2 Band 3 Band 4 www.egmont-graphic-novel.de
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Die Adler Roms IV
Enrico Marini / Carlsen
Der jetzt vorliegende, erwartungsgemäß wieder recht martialisch ausgefallene vierte Band der Antiken-Serie des Schweizers Enrico Marini schreibt den bei "Ben Hur" entliehenen Konflikt zweier Jugendfreunde weiter, die sich schließlich als Gegner gegenüberstehen: die des mittlerweile im Dienst des Imperiums stehenden Germanen Arminus (Hermann der Cherusker) und seines römischen Jugendfreundes Markus. Marini setzt dabei vor allem auf wechselnde, detailliert-brutale Schlachtenszenarien und die eine oder andere eingestreute softerotische Szene. Besonderheit dabei: “Die Adler Roms“, auch mit diesem vierten Band noch nicht abgeschlossen, wurde von Marini im Alleingang geschrieben, gezeichnet und koloriert, was im heutigen Comic-Betrieb meist eher arbeitsteilig erledigt wird. Eine enorme Fleißarbeit - eine Karte des römischen Weltreiches war auch noch drin.
www.carlsen.de sr
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