Reviews Crossover 08-2015

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 Max Richter - from SLEEP
 Deutsche Grammophon / Universal TIPP & LIVE-TIPP
 
 

Der britische Komponist Max Richter (u.a. durch seine Re-Komposition der Vier Jahreszeiten von Vivaldi bekannt) hat sich aktuell einem nicht weniger als acht(!)stündigen Musikstück für Klavier, Streicher, Elektronik & lautmalerischen Gesang verschrieben: "SLEEP" thematisiert als Mammut-Wiegenlied die Wechselwirkungen von Musik, Bewusstsein & den menschlichen Hirnwindungen - und soll die Zuhörer (der Gesamtfassung) durchaus in den Schlaf begleiten - für Familienvater Richter auch ein "Manifest einer langsameren Gangart des Lebens". Für die kompakte CD-Fassung wünscht er sich durchaus ein aufmerksames Zuhören - und dieses wird belohnt. Programmatisch klingt John Cage, musikalisch eher Terry Riley (s.u.) an, aber auch zu Bachs Goldbergvariationen, einst eine Auftragsarbeit zur Behandlung der Schlaflosigkeit (sic!) des Reichsgrafen von Keyserlingk, wird eine Parallele gezogen. Ein ruhiger und beruhigender Klangfluß, mehrfach versüßt vom repetitiven "Path"-Thema, Uraufführung von SLEEP im Oktober in Berlin - watch: www.maxrichtermusic.com www.klassikakzente.de

 


 
 Aurora Orchestra - Insomnia  
 Warner Classics  
 
 

Und nocheimal "Insomnia". Kaum hat das britische Aurora Kammerorchester mit seinem Americana- "Roadtrip" für Aufhorchen gesorgt, folgt schon das nächste Konzeptalbum - Crowdfunding macht´s möglich. In Zusammenarbeit mit Tenor Allan Clayton enstand ein durchweg der Nacht gewidmetes Werk, u.a. mit Benjamin Brittens "Nocturne", Ivor Gurneys kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges entstandenem "Sleep" oder der Paul McCartney-Komposition "Blackbird". Dessen durchgängiger Metronom-Schlag wird in Ligetis experimentellem "Poème Symphonique for 100 Metronomes" fortgeschrieben, während es offensichtlichere Kandidaten wie Vivaldis "La Notte" oder James MacMillan’s "Deep but Dazzling Darkness" letztendlich nicht auf den Tonträger geschafft haben. Nicholas Collon & Co. bleiben - wohl ganz bewusst - schwer auszurechnen. www.auroraorchestra.com www.warnerclassics.com

 



 
 Mari & Hakon Samuelsen * James Horner - Pas De Deux  
 Mercury Classics / Universal  
 
 

In den letzten 30 Jahren war Hollywood-Top-Komponist James Horner mit seinen Film-Scores reichlich ausgelastet - u.a. schrieb er für Welt-Erfolge wie "Titanic", "Avatar", "Braveheart", "Apollo 13", "Der Name der Rose" oder den im Herbst in Deutschland anlaufenden "Wolf Totem" die Musik. Mit "Pas de Deux" komponierte Horner erstmals seit 30 Jahren wieder für den Konzertsaal. Das Konzert für Violine, Cello & Orchester wurde den norwegischen Geschwistern Mari & Hakon Samuelsen quasi auf den Leib geschrieben, die auch die Uraufführung im November 2014 (zum 175. Jubiläum des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra) unter Dirigent Vasily Petrenko bestritten haben. Dieselbe Besetzung spielte auch die hier vorliegende Fassung ein, die mit passenden Werken wie Arvo Pärts ebenfalls schon mehrfach zu filmmusikalischen Ehren gekommenes "Fratres", Ludovico Einaudis "Divenire" und Giovanni Sollimas "Violoncelles, Vibrez!" kombiniert wird. Nachträglich wie ein böses Omen wirkt, dass Hobbypilot Horner das Vorspielen der Geschwister Samuelsen fast verpasst hätte, da er sein Privatflugzeug an diesem Tag nur mit Mühe landen konnte. Am 22.6. starb Horner beim Absturz seiner Tucano Turboprop-Maschine im Los Padres National Forest in Kalifornien. http://jameshorner-filmmusic.com www.samuelsenmusic.com

Kronos Quartet - Terry Riley - Sunrise of the Planetary Dream Collector
Nonesuch / Warner

"Right away, I felt Terry was a quartet composer. There´s something about his gererosity of spirit that made me think, ´I want this man´s music in our work.´" Diese Einschätzung von Violinist David Harrington steht für die Erfolgsgeschichte seines Kronos Quartets mit den Tonschöpfungen des Komponisten Terry Riley, der seit 1978 nicht weniger als 23 Werke für das legendäre Streichquartett komponiert hat. Zur Feier des 80. Geburtstages des Minimalismus-Pioniers veröffentlicht Nonesuch die 5-CD-Box "One Earth, One People, One Love" mit Werken aus den letzten drei Jahrzehnten (zum Teil in Neuaufnahmen). Das daraus `ausgekoppelte´ Einzel-Album "Sunrise of the Planetary Dream Collector" enthält mit dem gleichnamigen Stück eine der ersten Riley-Kronos Kollaborationen, hier erstmals veröffentlicht oder "Cry of a Lafy" mit dem Chor `Le Mystére des Voix Bulgares´.
www.kronosquartet.org
 
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www.mercury-classics.com








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