World - Appetizers 11-20: Bantu - et al.

 bantu - everybody get agenda

Soledad Productions / Broken Silence

world 11 20 Bantu

Die wilde 13. Agenda-Musik aus Lagos, Nigeria: Ade Bantu startet ein neues Label. * https://www.facebook.com/bantucrew *

Digipak-CD mit 16-seitigem Booklet inklusive aller Texte, sowie als Vinyl-LP.

Aufgenommen in Lagos, gemischt in Köln. Play all Tracks - durchgängig im uptempo-Modus

TIPP
 

Der umtriebige Brothers Keepers-Main Man Ade Bantu hat unter seinem Namen in der nigerianischen Millionenmetropole Lagos seit geraumer Zeit ein Dutzend Musiker*innen um sich geschart, darunter eine Bläsersektion und drei weitere Dänger (neben ihm selbst). Nach Agberos International von 2017 veröffentlicht Bantu auf dem neuen eigenen Label Soledad Productions mit seinem sonst über die nigerianische Musikszene verstreuten Ensemble heuer ein explizit politisches Album - Everybody Get Agenda: "Wir zwingen eine die politische Landschaft der Nation bestimmende kleptokratische Klasse, dazu, sich mit der Realität auseinanderzusetzen." Bantu prangert nigerianische Innenpolitik, im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge (Water Cemetary) Korruption oder andere Fehlentwicklungen in der Megacity Lagos an oder mokiert sich über sinnfreie YéYé Theory. Für diesen abschließenden Track konnte er den derzeitigen Egypt 80-Leader. Seun Kuti gewinnen. Die Big Band-Tradition von dessen legendärem Vater Fela oder King Sunny Ade wird denn auch mit treibendem Afro-Beat, -Funk und -Soul, nebst Highlife-, R‘n‘B- und Yoruba-Elementen und mehrstimmigen Mantra-Vocals hochgehalten.

 asian dub foundation - access denied

X-Ray Production / Broken Silence

Seit Mitte der Neunziger hat das britisch-migrantische Dub-Reggae-Kollektiv Asian Dub Foundation eine starke Fanbase in Frankreich. Insofern ist es keine Sensation, dass ihr neuntes Studioalbum als CD und Doppel-LP ( letztere incl. Gatefoldcover, & Downloadcode) auf dem französischen Hinterland-Label X-Ray Production veröffentlicht wird. Mit ihrem Fokus auf sozialen Ungerechtigkeiten punktet das Sextett - in wechselnden Formationen - regelmäßig auf beiden Seiten des Kanals. Auf Access Denied widmen sich die Londoner Sozialarbeiter um Lead-Sänger Aktar Ahmed ebenfalls politischen Themen wie der Grenz-Abschottung, dem Brexit-Drama oder dem Klimawandel. Als Transportmittel fungiert hier die bewährte Mischung aus Breakbeat-Rhythmen, wuchtigen Bässen, Dub- Effekten und hardrockigen Passagen. Sieben Jahre nach The Signal And The Noise muss sich das aktuelle Werk bis auf Weiteres ohne die gewohnte Tour-Flankierung behaupten. Man bemüht sich um Abwechslung: Gast-Cameos absolvieren hier 47 Soul, Ana Tijoux, Lee Stewart - und Greta Thunberg. Wie zuvor bereits The 1975 hat die Foundation der schwedischen Teen-Klimaaktivistin ein Plätzchen reserviert: Youthquake Pt.1 - Greta speaks.

* https://asiandubfoundation.com/site


 

world 10 20 acces denied ADF

Zutritt verweigert. ADF Number 9.

 the architect - une plage sur la lune

X-Ray Production / Broken Silence

De-Phazz - French Style. L´Entourloop-Produzent The Architect bewegt sich auf seinem vorliegenden, im Sommer gelaunchten Debütalbum Une Plage Sur La Lune (als CD im Digisleeve mit 12-seitigem Posterbooklet oder als Doppel-LP inklusive Downloadcode) genreübergreifend zwischen Downbeat, Hip-Hop, Smooth Jazz, Electro, Soul-, Dub- und Reggae-Elementen. Für Abwechslung ist gesorgt, auch weil der bislang auf Konserve nur mit der reggaelastigen EP Foundations von 2013 in Erscheinung getretene Sample-Virtuose hier sieben Jahre später fast ein Dutzend Vokalisten ins Rennen schickt: u.a. Reverie, Johaz, Kill Emil, Aaron Cohen & Chip Fu oder Paz. Auch als Doppel-Vinyl. The Architect als DJ in Aktion - inkl. Tracklist.

https://www.xrayproduction.com/categorie-produit/the-architect

Video Sin Jaza (feat. Paz) * Video Crétin de Terrien (zu Bildern aus Trafic von Jaques Tati * Video Baile de Sol *

 

world 10 20 architect

Buddeln im Mondstaub mit DJ/Producer The Architect.

 soom t - the arch

X-Ray Production / Broken Silence

Und nocheinmal Aktuelles aus dem X-Ray-Stall: The Arch bietet Uptempo Digital-Reggae aus Glasgow, meist bis in die letzten Takte zugetoastet von `Raggamuffin-Prinzessin´ Soom T . Die schottische Sängerin feuert auf ihrem zweiten Soloalben (nach Free As a Bird von 2015) ein rundes Dutzend Salven meist politischer Agenda mitten in den Krisen-Herbst des United Kingdom. Dabei bleibt T´s Fokus nicht allein auf die britischen Inseln beschränkt - gleich zu Beginn, mit Original That´s Me kriegt der noch amtierende US-Präsident sein Fett weg ("bring down Trump, he´s a little too orange to be president"). In anderen Tracks wie Likkle England thematisiert T ihre indische Herkunft (die auch im Idiom anklingt), Vampire of the Empire liefert weitere Gesellschaftskritik. Das mit dem vierköpfigen Lyoner Bandkollektiv Highly Seen eingespielte und vom befreundeten DJ Kunta produzierte Album ist außerdem Soom T´s Auseinandersetzung mit christlicher Philosophie & Gospel, wie das Kirchenfenster-Cover andeutet. Musikalisch ein zweigeteilter Longplayer - der Rezensent präferiert gegenüber den Ragga-Kaskaden die gesungenen Reggae-Parts: Play Tracks 1,4,6-8, 10.

http://soom-t.com/en/home-3

 

world 10 20 soom TIn der Schwebe. Artwork by Pupa Tattoo.

 

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