Wer
bei der Diskussion zur Buchvorstellung während der Münchner SZ-"Nacht
der Autoren" miterleben durfte, wie klug Alex Rühle seinem Kollegen Dirk
von Gehlen, dem eloquenten Überflieger aus der jetzt-Redaktion, bei
dessen leicht ketzerischem `Lob der Kopie´ mit Kuchenezepten und mehr
Paroli bot, bekam ein Gefühl dafür, wie komplex sich die Debatte um das
gegenwärtige und zukünftige Urhebberrecht gestaltet. In jedem Fall ist
von Gehlens Plädoyer für den Erhalt und Ausbau
einer Remix-Kultur in Zeiten einer zunehmenden
Urheberrechtskonfusion lesenswert, auch wenn man als Kreativer nicht
ohne weiteres ins Horn unbeleckter Internetpiraten stoßen möchte,
deren Sozialisation wesentlich im Netz stattgefunden hat und die "die
kulturelle Praxis
als kriminalisiert und technologisch erschwert" erleben. Sicherlich ist
sie das stellenweise, das wird Musikberatungs- und Journalistenkollegen
nichts Neues sein - doch kaum ohne Grund. Klar ist, dass sogenannte
Mashups,
das Kopieren, das Zitieren, die Referenz, die Adaption
seit jeher Grundlage von Kunst und Kreativität waren. Im digitalen
Zeitalter
ist es wohl gar unmöglich, "nicht nicht zu kopieren", oder doch? Zum Vertiefen u.a. der Autorenblog: www.dirkvongehlen.de/
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