Reviews Pop-Rock 10-12

* soundtrack * crossover * pop/rock * catalog * jazz * electro * world * audiobook *

 Bat For Lashes - The Haunted Man / A Fine Frenzy - Pines
 
 Parlophone * Virgin / beide: EMI
 
 

Das UK liebt Natasha Khan a.k.a. Bat For Lashes, auch wenn es bei den Mercury Music-Preisverleihungen zweimal knapp nicht geklappt hat. Deutschland als Repräsentant der 3. Welt im Pop ist da noch nicht ganz aufgewacht. Khans nach der vorab veröffentlichten Hammer-Ballade "Laura" mit Spannung drittes Album, "The Haunted Man" könnte zumindest weitere Kreise für die magischen Musikentwürfe der Britin mit (pakistanischem) Migrationshintergrund erschließen. Songs wie "All Your Gold" (Hitpotential) oder "Winter Fields" haben die kompositorische Klasse, im Stile von Ausnahmekünstlern wie Kate Bush (deutliche Running Up That Hill-Referenzen in "A Wall") oder Peter Gabriel abseits hektischer Trends ein großes Publikum zu überzeugen, auch wenn das gesamte Album diesmal bei den ersten Hördurchgängen noch zu heterogen für die Klassikerliga wirkt.

Bis das entsprechend gesackt ist, widmen wir uns einem musikalisch vermeintlich ähnlichen Thema. Stimmlich, beim fantastisch-träumerischen Ansatz, dem Künstler-Pseudonym und auch in manchen Arrangements gibt es Parallelen zur US-Sängerin & Pianistin Alison Sudol. Mit dem ebenfalls dritten Album "Pines" erzählt Sudol eine fiktive Fabel über einen verwunschenen Baum, der die Chance bekommt, sich ein eigenes Leben auszusuchen. Wenn das nicht traumhaft klingt - eine Redwood-Metapher für die Schnelllebigkeit des 21. Jahrhunderts. Die Veröffentlichung wird in den USA zumindest interessanterweise vom Erscheinen eines gleichnamigen Zeichentrickfilms sowie von einem in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Jen Lobo entstandenen Buch flankiert. http://afinefrenzy.com/


Ry Cooder - Election Special Van Morrison - Born To Sing: No Plan B / Paul Carrack - Good Feeling
Nonesuch / Warner * Blue Note / EMI * India / Rough Trade

Ryland Cooders wütender Kommentar zur US-Gesellschaft im Allgemeinen und zur Politik der Republikaner im Besonderen ("Mutt Romney Blues"), zu deren Parteitag das Album in den USA veröffenticht wurde. Der Saitenvirtuose reiht sich nicht einfach pünktlich zum Wahlkampf in den Kanon eher den Demokraten zuneigender US-Künstler ein (in "Guantanamo" kriegt auch Noch-Amtsinhaber Obama mittelbar sein Fett weg). Cooder reicht es wirklich, wenn er z.B. im "Wall Street Part Of Town" sein Roots-Repertoire aus Country Blues & Shuffle mit beissenden Texten auflädt und abschließend "Get your hands off my constitution" bellt. Wer weiß, vielleicht sind Cooders 10 selbstproduzierte und nur mit Sohn Joachim am Garagen-Schlagzeug eingespielte Tracks zur Lage der Nation ja bald das Zünglein an der Waage in Washington. www.nonesuch.com/artists/ry-cooder

Van Morrison, Legende seiner selbst, liefert auf dem schon reichlich selbstbezogen betitelten Album "Born To Sing: No Plan B" auf fünf (!) den Songtexten vorangestellten Bookletseiten Einschätzungen dreier Hofberichterstatter zum aktuellen, dem 34., Opus gleich mit. Jazz & Blues sind vorherrschender als auf anderen Alben des Nordiren, aber mit der Berufung nimmt es The Man dann nicht so genau, er intoniert mit seinen 67 Jahren zunehmend schlampig. Insbesondere "Close Enough For Jazz" oder "Mystic Of The East" leiden darunter. Bei Tracks, wo der Sänger weniger gefordert ist, stellt sich dennoch, mehr wegen des feinen Zusammenspiels seiner Mannschaft, kurz alte Magie ein: "Goin´ Down To Monte Carlo", oder "If In Money We Trust". Doch wann hat man sich schonmal einen besseren Sänger für einen Van Morrison-Track gewünscht? Play Tracks 2, 5, 7, 8.

Deutlich besser bei Stimme ist der fünf Jahre jüngere Paul Carrack auf "Good Feeling", gleich mit dem Titeltrack und den folgenden "Marmalade Moon" (mit Chris Difford von Squeeze geschrieben) und "Nothing Without You" hat er schmissigen Blue-Eyed Soul im Gepäck und erweist in der Folge noch Ray Charles, Nick Lowe und Bruce Springsteen seine Referenz. Am Ende noch eine Parallele zu Ry Cooder: Carracks Sohn spielt auf dem Album mit - am Schlagzeug. Play Tracks 1-3, 6. www.paulcarrack.net

Beak - >> / Black Marble - A Different Arrangement /
Spirit of Talk Talk
Invada * Hardly Art * Fierce Panda / alle : Cargo

1 Producer und Portishead-Mastermind Goeff Barrow mit dem zweiten Album seines Sideprojects Beak mit Matt Williams & Billy Fuller. Das kryptisch betitelte ">>" wurde erklärtermaßen relativ "live" eingespielt, d.h. ohne Overdubs und in einem Take. Was man Tracks wie dem krautrockartig dahinsteppenden "Yatton" dann auch anhört. "Spinning Top" gibt sich ähnlich minimalistisch & hypnotisch. Joy Division lässt auch mal grüßen. Trippige Musik mit Schlagzeug, Gitarre und analogen Synthies, die mit weiteren Hördurchgängen noch zugänglicher wird. http://beak.bandcamp.com/
2 Von Joy Division ebenfalls überdeutlich beeinflusst, geht es mit Black Marbles "A Different Arrangement" noch mehr in Richtung Low-Fi-UK-SynthiePop. Gedämpfte, melancholische, ungemein melodieselige Tracks wie "A Great Design", die gewollt so klingen wie vom im Keller entdeckten Eighties-Cassettentape und darin Perfektion entfalten.
http://blackmarble.bandcamp.com/album/a-different-arrangement
3 20 Jahre gibt es Talk Talk nicht mehr. Die Zeit schien reif für ein Tribute. Mark Hollis & Co haben die nachfolgende Musiker-Generation so nachhaltig beeinflusst, dass das frühere Depeche Mode-Mitglied Alan Wilder als ausführender Produzent keine Probleme hatte, eine Doppel-CD mit 30 Coverversionen von Songs aus den fünf Alben der Band zu füllen. Die Bandbreite ist trotz der Fülle der Acts überschaubar, rekrutieren sich doch fast alle beteiligten Künstler aus der Indieszene, etwa Fyfe Dangerfield, Turin Brakes, White Lies, Duncan Sheik, Joan As A Policewoman oder The TenFiveSixty. Letztere haben sich "It´s My Life" für eine Wall-of-Sound-Uptempo-Nummer als Einstieg in die zweite CD vorgenommen, aber sonst dominieren eher langsame Stücke, die melancholische Seite des Oeuvres wird betont wird. CD-Cover von Talk Talk-Originaldesigner James Marsh Ein Booklet fehlt offenbar mit gutem Grund - auf www.spirtoftalktalk.com können & sollen Fans ein Buch zum CD-Projekt bestellen.
 
TIPP




































 
 
 Amanda Palmer - Theatre Is Evil / Phoebe Killdeer - Innerquake
 
 Cooking Vinyl / Indigo * Jsm / Rough Trade
 
 
 
Mithilfe von Crowdfunding auf die Beine gestellte Kunst hält im Musikbiz Einzug, das interessiert auch Feuilleton & Wirtschaftsteil. Die notorisch exzentrische Amanda "Fucking" Palmer (Ex Dresden Dolls) dürfte von den bei ihren Fans eingesammelten 1,2 Millionen Dollar noch etwas übrig haben, auch wenn "Theatre Is Evil" durchaus aufwendig ausgefallen ist: Üppige Glam-Arrangements für ihre neue Backing Band, The Grand Theft Orchestra und jede Menge Kunst in Booklet sowie einem über die Website erhältlichen großformatigen Buch. Nervöse Balladen wie "Trout Heart Replica" gibts auch. Noch mehr Presse? "So sieht die Zukunft der Musikindustrie aus." ("Kultur Spiegel"). War da Musik oder Crowdfunding gemeint?
Play Tracks 3, 5, 7. www.amandapalmer.net

Rock statt Bossa Nova. Auch die von Nouvelle Vague her mit sanfteren Klängen in Erinnerung befindliche Sängerin Phoebe Killdeer lässt es mit ihrer Band The Short Straws auf ihrem zweiten Album gelegentlich ordentlich krachen. Im Mai diesen Jahres waren bereits einige Tracks von "Innerquake" vom Publikum für gut befunden worden. Das Follow-Up zum Solo-Debüt "Weather's Coming", wurde diesmal von Matt Verta Ray (Heavy Trash) produziert, doch Nouvelle Vague-Mastermind Marc Collin hatte als Executive Producer noch ein Auge aufs große Ganze, das sich mit seinem Desertsurf-Gitarrensound für den Einsatz im nächsten Tarantino-Streifen zu bewerben scheint. 2 Bonustracks. Play Tracks 3, 5, 7, 13. www.phoebekilldeer.com
 


 
 
 Aimee Mann - Charmer / MeShell Ndgeocello - Pour Un Ame Souveraine
 
 Superego - V2 Benelux / Alive * Naive / Indigo
 
 
 
Aimee Mann´s Charme fuktioniert weiter bestens. Natürlich kriegt sie uns auch mit diesem soliden Album, das vielleicht nicht ihre besten Songs enthält, aber neben ihrem melancholischen Timbre als Markenzeichen auch einmal mehr mit stimmigen Arrangements aufwartet. Für Abwechslung sorgen diesmal 80er Synthie-Effekte und ein Duett mit James Mercer (The Shins). Dennoch überwiegen auf "Charmer" die Konstanten. Wie schon "@#%&! Smilers" wurde das aktuelle Werk von Paul Bryan produziert und auf Manns eigenem Superego-Label veröffentlicht. Den Schritt der US-Sängerin in die eigenständige Vermarktung hat sich eine ganze Generation zum Vorbild genommen, Mann engagiert sich auch weiterhin für die von ihr mitbegründete Urheberrechts-Organisation United Musicians.
Play Tracks 3- 6. www.aimeemann.com
Die mit "Weather" im letzten Jahr in popnahe Gefilde übergewechselte Meshell Ndegeocello hat nicht lange mit der Veröffentlichung ihres nächsten Projekts gewartet. Auf dem französisch betitelten Nina Simone-Tribute-Album lässt sich MN von Chris Bruce (g), Jebin Bruni (kb) und Deantoni Parks (dr) begleiten und nimmt sich von oder für geschriebene Stücke, aber auch nicht nur von La Simone her bekannte Cover vor, bspweise "Suzanne", "To Be Young, Gifted And Black", "House of the Rising Sun" oder "Feelin Good". "She was a loud, proud black, female voice during a time when black female voices were not encouraged to make themselves heard." Nina Simones "black classical music" - re-interpretiert mit einer Menge prominenter Gäste, u.a. Sinead O Connor, Lizz Wright, Toshi Reagon oder Cody Chesnutt. www.meshell.com
 

 
 
 Suzanne Vega - Close-Up Vol.4 / Robin McKelle & The Flytones - Soul Flower
 
 Cooking Vinyl / Indigo * RCA Victor / Sony
 
 
 
Aimee Mann (s.o.) hätte wohl Beifall geklatscht. Mit dem vierten Album ihrer Neuaufnahmen-Serie "Close-Up" hat sich Suzanne Vega ihr im Original in Majorarchiven abgelegtes Repertoire nahezu komplett `wiederangeeignet´. Die US-Singer/Songwriterin schrieb einen kurzen Booklettext für diese finale Folge, die um das Thema "Family" kreisen. "Daddy is a dark riddle, momma´s a headful of bees, you are my little kite..." singt die Vega beispielsweise im wunderbaren "Soap And Water", 25 Jahre nach ihrem Debüt, mit dem es hier tatsächlich nicht eine Songüberschneidung gibt. "Silver Lady" geht dafür noch weiter zurück, geschrieben, als Suzanne Vega erst 14 war...

www.suzannevega.com/

Die über die Klassik zum Jazz gekommene New Yorker Sängerin Robin McKelle verändert sich mit dem Nachfolger zu "Mess Around" weiter: Auf ihrem im Spätsommer erschienenen Album "Soulflower" dreht sich alles um Soul, bevorzugt den der Sixties, Marke Motown. Stilistisch, denn gegeben werden Eigenkompositionen und Versionen von aus anderen Genres bekannten Tracks wie "Walk On By" von Burt Bacharach oder "To Love Somebody" der Bee Gees (hier als Duett mit Lee Fields).
Play Tracks 3, 5, 7.
Im Oktober auf Tour in Deutschland & Österreich. http://robinmckelle.com/
 

 
 Featurecast - Run For Cover
 
 Jalapeno / Groove Attack
 
 

UK-DJ & Producer Featurecast liefert auf seinem neuen Album "Run For Cover" mit dem soulig-poppigen "Ain´t My Style" (feat. John Turrell) zumindest einen Track mit echtem Hitpotential. Ansonsten tummeln sich hier noch Hip Hop (mit Pugs Atomz oder Alaska MC), Breaks ("Give It To Ya" feat. Abstract Artform), das stark in Richtung Was (Not) Was tendierende "Soul Children" mit Greg Blackman, R & B ("Ego Tripping" feat. Farina Miss), Retro-Soul ("Morning Sun" feat. Pat Fulgoni und Drum & Bass ("Get Lovely" und das gleichwohl poppige Instrumental "Ofelia").

Play Tracks 3, 6, 11, 12. https://twitter.com/Featurecast

 


 
 
 Menahan Street Band - The Crossing /
Luca Sapio & Capiozzo And Mecco - Who Knows
 
 Dunham - Daptone / Groove Attack * Ali Buma Ye / Rough Trade
 
 
 
Charles Bradleys Backing Band vom Daptone-Ableger Dunham Records setzt sich aus erfahrenen Musikern von Sharon Jones´ Dapkings, der Budos Band und Antibalas unter der Leitung von Bandleader & Composer Thomas Brenneck zusammen. Insofern sind die Erwartungen klar - doch: "The Crossing" ist zwar ein Instrumental-Album, verharrt seinem Titel entsprechend aber nicht nur beim bläserbestückten Neo-Soul. Feine Arrangements mit verhallten Slidegitarren, verschleppten Rhythmen und vereinzelte, fast träumerische Weirdo-Syntietöne wie aus dem Kinderschlafzimmer machen mehr draus. Check it out.

www.facebook.com/Menahan Street Band

Und Tommy "TNT" Brenneck & die Menahan Street Band stecken auch hinter der zweiten hier vorgestellten Aufnahme. Der mit der Musik seines soulbegeisterten Vaters in den Staaten aufgewachsene Italiener Luca Sapio (optisch verwandt mit "Bully" Herbig), Insidern von seiner Zusammenarbeit mit dem italienischen Soul-Jazz-Duo Capiozzo & Mecco ein Begriff, hat in den USA schon für Tony Scott, Eumir Deodato oder Juliette Lewis gerbeitet. Brennecks Arrangements geben Sapios neun meist entschleunigten Eigenkompositionen den letzten Schliff im 60´s Soul Blues-Sound. Zwei Coverversionen gibt es auch: Marion Blacks "Who Knows" und Jim Sullivans "Rosey". Play Track 6, 10.
www.lucasapio.com/
 


 
 
 Alberta Cross - Songs Of Patience / Gus Black - Split The Moon
 
 PIAS UK - Arc * India / beide: Rough Trade
 
 

Schon die vorausgeschickte hymnische Single "Magnolia", die jetzt das Album eröffnet, versprach Großes. Alberta Cross? Das Debütalbum "Broken Side Of Time" katapultierte den außergewöhnlichen schwedischen Sänger & Gitarristen Petter Ericson Stakee und den aus London stammenden Bassisten Terry Wolfers schon ins Bewußtsein der Kritiker. Nun schicken sich die beiden Wahl-Brooklynites an, auch ein breiteres Publikum auf ihre Seite zu ziehen - mit weiteren grandiosen, in Wall-of-Sound-Arrangements gebetteten Folk-Rock-Songs zwischen Neil Young, The Cult, Oasis oder The Verve. Das Album entstand in ausgedehnten Studiosessions in LA mit Produzent Joe Chiccarelli (White Stripes) und New York mit Claudius Mittendorfer (Muse, Interpol). Auf der 'European Version' des Albums finden sich auch noch zwei Bonus Tracks. Play Tracks 1, 3, 5, 8,9.

Mal ein Live-Album mit Berechtigung. Der an dieser Stelle schon mit The Day I Realized und dem Vorgänger "Today Is Not The Day..." vorstellig gewordene Singer/Songwriter Gus Black liess das Abschlußkonzert seiner letztjährigen Deutschland-Tournee aus dem Berliner Lido für das nun vorliegende "Split The Moon" mitschneiden. Bis auf den von Carole King geschriebenen Klassiker "Will You Still Love Me Tomorrow" & "Femme Fatale" von Velvet Underground intoniert der Kalifornier mit seiner eingespielten Band im Rücken hier Eigenkompositionen in neuen Arrangements., allen voran "Love Is A Stranger", Und Ende Oktober kommt er bereits wieder auf Tour - u.a. am 31.10. im Münchner Ampere. www.gusblack.com


Maceo Parker - Soul Classics /
Larry Graham & Graham Central Station - Raise Up
beide: Moosicus / Indigo

Maceo Parker wird das Statement zugeschrieben, seine Musik sei zu 2% Jazz und zu 98 Prozent Funk. Dafür versteht sich der frühere James Brown-Saxophonist recht gut mit der WDR Big Band, die ihn bei dieser, am 10. November 2011 bei den Leverkusener Jazztagen gemachten Aufnahme unterstützen - neben zwei weiteren Solisten: Christian McBride am Bass und Cora Coleman-Dunham, die u. a. schon für Prince und Beyonce an den Drums saß. Das "Soul Classics"-Repertoire: 70% Funk´n Soul, 10% Blues, 10% Ballade, 10% Ansagen... www.maceo.com
Noch funkiger wird es beim stilprägenden Slap-Bassisten Larry Graham & seiner Graham Central Station (& Millfield Horns). Auf "Raise Up" präsentiert der ehemalige Sly And The Family Stone-Bassman recht prominente Gäste. Beim ersten Album seit...1999 (sic!) ist der Künstler, der sich wieder Prince nennt, natürlich erste Wahl. Auch noch dabei Raphael Saadiq & Ashling Cole, die Stevie Wonders "Higher Ground" singt, das man mit der Version von Maceo Parker & Big Band vergleichen kann (s.o.). www.larrygraham.com


Blumentopf - Nieder Mit Der GBR /
Sofa Surfers - Superluminal
Virgin / EMI * Monoscope / Rough Trade

Wir sind immer noch dieselben - verdammte Antihelden." Auch wer weder mit Deutschrap noch mit Hip Hop allzuviel am Hut hat, stolpert -als Münchner zumindest- dennoch hin und wieder über das Blumentopf-Kollektiv. Die Mittdreißiger um Mastermind Sepalot und MCee Florian Schuster , die zuletzt mit Solo- und Nebenprojekten reüssierten, kommen auf ihrem siebten Album, dessen Basis-CD hier vorliegt (auch als Deluxe-Doppel-CD), wieder lockerer als auf dem Vorgänger daher. Blumentopf thematisieren 2012 öfters sachte sozialkritisch & meist unterhaltsam "Midlife"- & Finanz-Krisen sowie anderen Unbill. Für die Weiterführung der Story der legendären "Skandal im Sperrbezirk"-Rosi holt man sich Günther Sigl von der Spider Murphy Gang mit ans Mikro (& später leider auch die Fußball-Kumpels Sportfreunde Stiller). Oba so is holt in Minga... www.blumentopf.com
Bonuszeugs auf www.gbr-bonus.de

Die Sofa Surfers knipsen gleich mit dem Opener das Licht aus. Dunkel dräuend düster soll es sein, passend zum Albumdesign von "Superluminal". Lichtgeschwindigkeit erreicht dann allerdings keiner der neuen Downtempo-Tracks, die Wiener haben sich mit dem nun fest installierten nigerianisch-britischen Sänger Mani Obeya (& gelegentlich der in Wien siedelnde Ami Jonny Sass) in einem mal schleppenden, mal drängenden Postrock-Sound festgefahren, an dem man im Laufe des Albums leider zunehmend das Interesse verliert. Da nützen auch der Trademark-Wühlbaß und gesellschaftskritische Texte wenig. Die Surfers in der Massive Attack-Sackgasse. www.sofasurfers.info

 
TIPP & LIVE-TIPP

























 
 
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