REVIEWS COMIC 02-2019
OST - WEST
Pierre Christin - Philippe Aymond / Carlsen
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Pierre |
The Beatles - Yellow Submarine
Bill Morrison on the shoulders of Heinz Edelmann a.o./ Panini
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"Once upon a time... or maybe twice, there was an unearthly paradise called Pepperland - a place where happiness and music reigned supreme. But all that was threatened when the terrible Blue Meanies declared war and sent in their army led by a menacing Flying Glove to destroy all that was good. Enter John, Paul, George and Ringo to save the day..." 50 Jahre Yellow Submarine. Nachdem offenbar Expertise in Sachen Gelb gefragt war, ließen sich Simpsons-Chefzeichner Bill Morrison & Co. in der nah am legendären Zeichentrick-Film-Original von Heinz Edelmann operierenden Graphic Novel zum Jubiläum als Beatles-Fans die Gelegenheit nicht entgehen, einen in ihr angestammtes Territorium navigierenden Teil der Bandhistorie mit einer knallbunten Hommage zu würdigen. Und wer zwischen Meermonstern, Blaumiesen, Meeting Heinz Edelmann * www.thebeatles.com/film/yellow-submarine * www.panini.de |
PEANUTS Sonntagsseiten - Snoopy & seine Freunde
Charles M. Schulz / Carlsen
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Sunday Papers... Nach der wuchtigen Sonntagsseiten-Zusammenstellung von 2017 mit dem leicht irreführenden Titel Snoopy, der Star und den Wochenend-Farb-Strips der Jahre 1961 bis 1970 muss beim nun vorliegenden Folge-Band mit dem Programm der Jahre 1971 bis 1980 wieder der notorisch populäre Beagle im Untertitel ran: Snoopy und seine Freunde. What happened to Good ol´ Charly Brown, folks? Der sympathische Verlierer wird natürlich noch auf jeder Seite drinnen `gefeatured´, aber fürs Cover wird die Strahlkraft seines Hunde-Gefährten offenbar als stärker eingeschätzt. In Format & Umfang unverändert, erfüllt natürlich auch dieses formidable Seventies-Schwergewicht mit über 500 farbigen Comic-Einseitern aus der Feder des seligen Charles M. Schulz die Erwartungen - als prima Ergänzung der chronologischen Werkausgaben beim Verlag. www. carlsen.de |
Bericht aus Japan
Igort / Reprodukt
Igor Tuveris aka Igorts erster, seinem Seelenort Japan gewidmeter Band, Eine Reise ins Reich der Zeichen wurde 2016 an dieser Stelle bereits vorgestellt. Kurz vor dessen Release reiste Igort erneut geschäftlich gen Nippon. Wer sich je näher mit dem Land & seinen Menschen, ihrer Geschichte und Kultur befasst hat, wer die Inseln bereist und Japaner kennengelernt hat, für denjenigen (oder diejenige) ist auch der zweite Band, Ein Zeichner auf Wanderschaft, ein Muss. Der Italiener tut sich schwer mit dem stetigen Wechsel in seinem "alten geschmeidigen" Tokyo, dieser Mega-City im ständigen Wandel, doch inspiriert vom Haiku-Dichter Matsuo Basho begibt sich Igort nach Erledigung seiner Geschäfte erstmals auf eine Reise ohne Ziel. Er philosophiert unterwegs, lässt sich treiben und das Publikum an japanischer Kulturgeschichte (incl. Musik, Mythologie & Poesie), sozialen Phänomenen und eigenen Reise-Erfahrungen im immer wieder fremden Land teilhaben. Etwa wenn er im Sento seiner Ryokan-Anlage in die Knie geht, um sich rasieren zu können (statt einen der kleinen Bade-Hocker zu benutzen). Yasunari Kawabata, Musashi Miyamoto, Shigeru Mizuki und andere passieren Revue, manche als alte Bekannte, manche als Neuentdeckungen je nach Japanophilie-Grad der Leserin / des Betrachters. Im zweiseitigen Anhang des Bandes fallen Bilder von Ryuichi Sakamoto & Beat Takeshi (Kitano) ins Auge, bevor ein letzter Besuch beim 2017 verstorbenen, berühmten Kollegen Jiro Taniguchi geschildert wird. Auch das Trauma des Atombomben-Abwurfs auf Hiroshima wird nicht ausgeblendet. www.reprodukt.com |
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Angel Wings 2 - Black Widow & angel wings 3 - Ziel: Broadway
beide: Yann - Romain Hugault / Salleck Publications
1 `Neue Abenteuer im Dschungel von Burma.´ Mehr als zwei Jahre hat es gedauert - jetzt liegen gleich beide Fortsetzungsbände der Burma Banshees-Trilogie von Yann/Hugault in deutscher Übersetzung bei Salleck vor. Die kurvige Transportfliegerin Angela McCloud sitzt noch immer im Dschungel nahe der Front fest. In der Fliegerstaffel gibt es einen Verräter, den Angie im Auftrag des US-Geheimdienstes OSS enttarnen soll. Mit dem glamourösen, zur Truppenerbauung eingeflogenen Hollywood-Starlet Jinx Falkenburg steht die McCloud eher auf Kriegsfuß, denn beide haben ein Auge auf den Basis-Piloten Rob geworfen. Doch der stürzt über Feindesland ab und muss sich vor der japanischen Kempeitai-Geheimpolizei verbergen. Und auch Angela & Jinx werden abgeschossen und stellen den Zickenkrieg zwischenzeitlich ein, um sich ganz dem Überlebenskampf im Dschungel zu widmen. Vorher hatte Miss McCloud noch ausreichend Gelegenheit, ihre Vorzüge ins rechte Licht zu rücken, ob im Abendkleid, als Pin-Up auf der Seite einer der (erneut bestechend genau wiedergegebenen) Miltärmaschinen, oder gar beim Sonnenbad auf einer Flugzeug-Tragfläche... |
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2 Und weiter geht´s mit dem dritten Band: Piloten-Skelette, rote Ameisen, Blutegel, Moskitoschwärme, militante Ureinwohner - die robustere Angie hat auf dem Marsch durch den Dschungel das Kommando übernommen, aber auch Ex-Schwimmerin Jinx punktet, als es darum geht, einen Fluss lebend zu passieren. Währenddessen tobt um die beiden Frauen herum der Luft- & Bodenkampf gegen die Japaner. Aus dem Schlamassel befreit sie letzten Endes der zwischenzeitlich verschollene Pilot Rob(bins) per waghalsiger Landung auf der von einer Gurkha-Einheit in den Urwald gefrästen Behelfspiste. Die Trilogie endet in San Francisco, wo Angel(a) noch erledigen muss, das mit dem Mord an ihrer Schwester zu tun hat... Im Schlussbild lässt eine prachtvolle viermotorige Boeing 314 Clipper mit Ms. McCloud an Bord die Golden Gate Bridge hinter sich - mit Kurs auf Honolulu, Hawaii. "Einige Turbulenzen sind auf dem Flug nicht ausgeschlossen." Angel Wings 4, ick hör dir trapsen... Band 2 & 3 gibt es natürlich auch diesmal als als höherpreisige Vorzugsausgabe mit alternativem, weniger zurückhaltendem Pin-Up-Cover, für manche diesmal vielleicht etwas zu prall ausgestattet. https://salleckpublications.de |
Lucky Luke - Ein Cowboy in Paris / Lincoln - 2. Der in den Wind spricht
Jul - Achdé / Ehapa Media * Jérôme, Anne-Claire & Olivier Jouvray - Schreiber & Leser
1 Wie gehabt singend in den Sonnenuntergang getrabt, diesmal mit einem französischen Victor Hugo-Text auf den Lippen. Der Schluß des aktuellen Lucky Luke-Bandes funktioniert jenseits des Rheins wohl besser als hierzulande, dennoch ist auf den gut 40 Seiten zuvor einiges Vergnügliche geboten. Der vor allem in Deutschland weiter Millionenverkäufe garantierende, mittlerweile von Achdé & Jul inszenierte Westerner reist samt Jolly Jumper erstmalig transatlantisch (was ihm ziemlich zusetzt), um auf dem Rückweg keine geringere Fracht als die Freiheitsstaue zu eskortieren: Ein Cowboy in Paris. Dabei ergeben sich reizvolle Szenen. Etwa, wenn Jolly J mit Luke L im Sattel in Freiheitsmission über die Pariser Boulevards galoppiert. Und ein Franquins Joseph Longtarin (aka `Wachtmeister Knüsel´) nicht unähnlicher Polizeibeamter mit allem was er hat, in seine Pfeife pustet. Und woher kennt man derartige Reminiszenzen? Natürlich vom (auch eine Zeitlang mit Lucky Luke betrauten) Meisterszenaristen René Goscinny. Die im Laufe des vorliegenden Comics in Mitleidenschaft gezogene Nase der Freiheitsstatue erinnert natürlich an das seit Katastrophen-Tourist Obelix ruinierte Riechorgan der Sphinx (Asterix & Cleopatra). www.egmont-shop.de/comics |
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2 "Da sprach der alte Häuptling der Indianer..." Wie weiland in Gus Backus´ (r.i.p.) Seventies-Schlager bekommt der alteingeborene Stammesvorstand auch hier viel Redezeit. Für den zweiten Band mit Nihilisten-Cowboy Lincoln (im Original Indian Tonic) wurde erneut ein - treffender - deutscher Untertitel gewählt: Der in den Wind spricht. Nicht nur mit mitteilsamen Ureinwohnern bekommt es der immer noch widerwillig als Gottes unsterbliches Versuchskaninchen verpflichtete Anti-Westernheld nun zu tun, auch der im ersten Band Auf Teufel Komm Raus angekündigte Satan persönlich will jetzt "ein bißchen Spaß haben". Teufels programmatischer Beitrag dazu: "Hey, dies ist der Wilde Westen, Junge. Jeder schiesst auf jeden, das gehört hier zur Folklore." Gottes Werk hat offenbar zuvor doch ein bissl was bewirkt, denn dem Höllenvorstand traut Lincoln erst recht nicht über den Weg, sondern sorgt dafür, dass sich die miesesten der Schurken aus der Nachfolgestory gegenseitig massakrieren. Schade, dass es keinen Anhang mit offenbar beim Verlag vorhandenen Studien und Bonusmaterial wie der schönen The Good The Bad & The Ugly-Hommage gibt. Eine kleine Lucky Luke-Reminiszenz hat es immerhin in die Geschichte geschafft. Ein wenig würde man den verbesserlichen Ungutmenschen Lincoln doch vermissen, sollte es keinen dritten deutschen Band hierzu von Olivier, Anne-Claire und Jérôme Jouvray mehr geben (in Frankreich hat die Familie jedoch schon fleißig vorgelegt - es sieht also gut aus für Fans der leicht philosophischen Genre-Parodie. Um es wie zu Beginn in Worte des alten Schlager-Häuptlings zu kleiden: "Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf. Uff." Noch genug zu tun für Lincoln & Co. www.schreiberundleser.de * Trailer Band 1 |
Hommage an das Marsupilami
V.A. / Carlsen
Neue Geschichten aus Palumbien... Das 1952 André Franquins Feder (zunächst als exotische Nebenfigur im Spirou & Fantasio-Kosmos) entsprungene, einzigartig wirbelschwänzig-leopardengemusterte Marsupilami bekommt bei Carlsen gleich eine ganze Hommagen-Serie aufgelegt. Deren erste Folge, mit einem von Federico Bertolucci entworfenen Cover, liegt nun vor. Das erstaunliche Dschungelviech aus der grünen Hölle Palumbiens animierte noch 17 weitere Comic-Künstler, eine Geschichte für den Band beizusteuern. Und wer fällt nicht alles ein in den Marsu-Yard, um sich auf die eine oder andere Art zu bereichern: Touristen, Söldner, verschiedene Großwildjäger, Konzern-Schergen... und Teenager! Unsere Favoriten unter den Beiträgen von Comic-Künstlern wie Bocquet, Filippi, Ramon oder Tako sind der von José Luis Munuera (Zyklotrop), in dem sich Marsu-Mom & Nachwuchs die Habitat-Nachbarn Kroko, Jaguar & Piranhas vorknüpfen - und Silvio Cambonis Familien-Teilzusammenführung per Zivilisationspause mit einem Wochenende im Dschungel. |
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Das Ritual / Akissi
(Nicolas) Mahler * Marguerite Abouet - Sapin / beide: Reprodukt
1 Seine Figur Flaschko, aus der Stripserie für die Welt Kompakt, steckte der auch bei NZZ, Die Zeit, Titanic oder ORF beliebte Wiener Cartoonist Nicolas Mahler (Kunsttheorie versus Frau Goldgruber, Kratochvil, Die Zumutungen der Moderne) bevorzugt in eine Heizdecke. Hier aber geht es um Männer in Gummi-Kostümen - glücklicherweise bescheidene, pflegeleichte Kollegen. Mahler nimmt sich der (bei ihm erst recht) skurril anmutenden Welt der klassischen analogen japanischen Monsterfilme der Marke Gojira & Co. an. Einem der Meister historischer Special Effects dürfen die Leser im vorliegenden Reprodukt-Band Das Ritual über die Schulter schauen. Der "kommt eigentlich vom Modellbau" und reitet im Team - mit kleinen Variationen - immer die gleiche Disaster-Masche. "Unzählige Male habe ich Tokyo neu aufgebaut, nur um es wieder zu zerstören." Ein Wahlspruch seines Protagonisten scheint auch für Mahler zu gelten: "Um Realismus habe ich mich nie gekümmert." Der Autor & Zeichner kombiniert hier in bewusst einfachem, fast krakelig wirkenden Strich schwarzweißgraue und farbige Seiten mit seinen beiläufig scheinenden Kurztexten. Zuguterletzt noch hervorzuheben: die angenehme Haptik des vom Verlag gewählten Papiers. |
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2 Afrikanischer Spin-off. Mit Akissi bekommt die kleine Schwester der gewieften Aja aus Abidjans Stadtteil Youpugon nun auch in deutscher Sprache eine eigene, sich an jüngere Comicfans richtende Reihe. Die kleine Nervensäge lässt sich durch kleinere Rückschläge nicht entmutigen - in Afrikas Metropolen kommt es schließlich schon von Kindesbeinen darauf an, immer wieder aufzustehen. Akissi kabbelt sich mit den fischklauenden Katzen der Nachbarschaft, mit ihrem Äffchen Bubu, dem Superhelden-verrückten Edmond oder ihrem nervigen Bruder Fofana. Das ist mit Witz erzählt, auch wenn Läuse oder Mäuse regelmäßig mit Akissi das Bett teilen und den meisten Erste-Welt-Lesern spätestens bei der Bandwurmstory das Lachen im Halse stecken bleiben dürfte. Angelehnt an die Bilderwelt von Aya-Zeichner Clément Oubrerie setzt nun Mathieu Sapin die Stories der in der Elfenbeinküste aufgewachsenen Autorin Marguerite Abouet um. Als Bonus am Ende des Bandes noch fünf Seiten mit "Wörterbuch" und zwei `süßen Rezepten´. www.reprodukt.com |
Katz & Goldt - Das Vierzehnte Buch dieser beiden Herren
Stefan Katz & Max Goldt / Edition Moderne
Das vierzehnte Buch dieser beiden Herren also. Wieder polarisierend. Gut möglich, dass die eine oder der andere Betrachter*in hier ratlos außen vor bleibt. Beim Humor-Hybriden aus der virtuosen Sprach-Jonglage des einstigen Foyer des Arts-Masterminds Goldt steht der (scheint´s) simpel-simple Cartoonstil des kongenialen Kollegen Katz stets im größtmöglichen Kontrast zu ersterens Texten. Doch wer Magritte-meets- Ernie Bushmiller-Doppelhommage im Titel & auf den Schmuckseiten zu goutieren vermag, ist hier einmal mehr richtig. Drinnen auf den fast 90 Seiten mal sofort Zündendes, mal mit Aufwand Dechiffrierbares, mal Überraschendes, Rätselhaftes, auch mal Plattes (?) - aber vielleicht hat ja auch ein preisgekröntes Comicduo mal einen gebrauchten Tag. Und ohne jetzt hier die Me too-Genderfach-Police zu geben - Kontrovers-Potential haben die beiden auch im Köcher. Schwule Lust am Provozieren oder post-stilsicher, das? Von "Prinzessinnen-Schwester-Schleim" über "Frau Clintons Vaginalmaden" bis "Ungemach in der Büchse" - ohne Lach-Garantie auf Vollständigkeit. www.editionmoderne.ch * www.katzundgoldt.de * Cinesoundz-Rezension des dreizehnten Buches dieser beiden Herren |
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Wohl Einzelschicksal: Mittelseite nicht mitgeheftet, aber auch kein Fold-Out-Poster !? |
Fulgur 2 - Die Überlebenden der Finsternis
Christophe Bec & Dejan Nenadov / Splitter
Was für ein Einstieg - dem Cliffhanger aus Band 1 entsprechend. Leser*in ist sofort wieder voll drin in Becs & Nenadovs Fulgur-Abenteuer mit Jules Verne-, Arthur Conan Doyle- & Steampunk-Touch. Dem monströsen Mosasaurier durch ein waghalsiges Auf- & Ab-Tauchmanöver gerade noch einmal entkommen, haben auch die Protagonisten aus der Besatzung des Radiofulgurit-betriebenen Tauchbootes begriffen: "Genau genommen ist diese ganze Expedition der reinste Wahnsinn!" (S.7). Die Reise zum Mittelpunkt der Erde lässt im Verlauf der meist in dunkle Türkis- & Braun- Töne getauchten Geschichte mehrfach grüßen. Und gerade als es für die Betrachter ein wenig eintönig zu werden droht in der fantastischen Unterwelt, stößt die Entdeckertruppe um Bergsteiger-As & Überlebenskünstler Maraval tatsächlich auf andere Menschen: Die Überlebenden der Finsternis. Ob und wie es die nun wieder vergrößerte Schar zurück an die Erdoberfläche schafft, ist dem dritten und letzten Band der Comic-Erzählung mit weiteren vier Kapiteln vorbehalten, der beim Verlag für den Sommer des Jahres angekündigt ist: Verbrannte Erde. |
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Doppel 7
Yann - André Juillard / Salleck Publikations
Kein reiner Fliegercomic, diese von Angel Wings-Szenarist Yann erdachte Story aus den Wirren des Spanischen Bürgerkrieges (1936-39). Ein mit Skizzen illustriertes Intro erklärt sinnvollerweise die wirklich komplizierte Gemengelage der rivalisierenden Parteien - Brigadisten, Falangisten, Trotzkisten, Faschisten, Politkomissare und Söldner, Patriot(inn)en und Putschisten im tödlichen Mit- und Gegeneinander. Vor dem Hintergrund des mehr oder weniger revolutionären Stellvertreterkonflikts, der als Aufmarschgelände für die Mächte des heraufziehenden Zweiten Weltkrieges (und das hispanophile Mannsbild Ernest Hemingway, hier in einem Cameo) diente, wird eine tragisch endende Liebesgeschichte erzählt: die zwischen der spanischen Mujeres Libres-Aktivistin Lulia und dem russischen Kampfpiloten Roman. Beide mit dem Herz auf dem rechten Fleck, aber schon aus den eigenen Reihen angefeindet - eine schwierige Kriegs-Liebe auf dem Präsentierteller. Luftkämpfe wie die Konflike am Boden werden zeichnerisch in einer Mischung aus Sachlichkeit und Überhöhung inszeniert, sozialistischer Kunst am Bau nicht unähnlich - am Schluß gibt es dann noch eine Coda mit Verweis auf Picassos berühmtes Bürgerkriegsgemälde Guernica. Auch als höherpreisige Vorzugsausgabe mit alternativem Cover. |
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Zyklotrop 2 - Der Lehrling des Bösen
José Luis Munuera / Carlsen
"Se Ebel Portolkyz!" Betonte das vorläufige Cover der Zyklotrop-Fortsetzung bei Carlsen noch die Weltherrschaftsansprüche des genial-tölpelhaften Fieslings mit dem Faible für Rückwarts-Sprech, steht in der endgültigen Version die familiäre Anbindung an Teenager-Androiden-Töchterchen Zandra im Mittelpunkt. Nun hätte Z mit derselben schon wahrlich genug auf der Agenda, doch bekommt er es in José Luis Munueras zweitem Band des Spirou-Spin Offs außerdem noch mit einem frühreif-neunmalklugen Genie namens Cedric zu tun, das tatsächlich beim wahnhaftesten aller Wissenschaftler hospitieren will - als Lehrling des Bösen. Mit einem wüsten Waffengeschäft geht es zu Beginn schwung- und effektvoll in die Vollen, auch die bewährte Ausklapp-Doppelseite wird erneut aufgefahren, dann jedoch lahmt die Story mit Kabbeleien der Teens untereinander, mit Zandras Freundin Shine und suboptimal programmierten Zyklobots leider nicht unerheblich. Zeichnerisch top - vielleicht doch einmal mit einem Co-Szenaristen in Runde drei? www. carlsen.de * Rezension Band 1 * Mythos Zyklotrop |
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