Reviews Catalog 10-12

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 The Rolling Stones - GRRR! - Greatest Hits
 
  Polydor / Universal
 
 

Die Aufmerksamkeit ist den Stones sicher, das Gorilla-Cover (von Walton Ford!) der neu ins Haus stehenden Greatest Hits kann man schon mal als Volltreffer bezeichnen. Folgende Konfigurationen stehen ab November im Regal: Neben einer Vinyl-Ausgabe mit 50 Tracks, eine Limited Super Deluxe Version Box-Set mit 4 Cds, daneben mehr oder weniger abgespeckte 3er & 2er Versionen.


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www.rollingstones.com


 
BOX- & VINYL-TIPP!


 
 Intercity Sound Association - Phillysound /
Joy Unlimited - Instrumental Impressions / Mladen Bobby Gutesha - ...und...
 
 Various Artists - Sonorama / Groove Attack
 
 

1 Sonorama kratzt wieder so einiges Rare und verloren Geglaubte aus den Archiven. Zum Beispiel das solide deutsche, ebenjenem US-"Phillysound" nacheifernde Intercord-Werk von 1975 mit leicht schwitzigem Coverdesign, produziert und arrangiert von Klaus R. Nagel und Fritz Münzer. Ein Dutzend moderat tanzbarer Instrumentals, Eigenkompositionen, für die TV- und Radiosender des Landes bestimmt (und u.a. bei "Pfiff" dann verwendet), bei denen die Streichergruppe des Süddeutschen Rundfunks (SDR) sowie die Soli von Saxophon, Trompete, Flöte oder analogen Synthies hervorstechen.
2 Zweitens: Library Funk vom Kleinst-Label der Edizione Devega aus Mailand, für das die Mannheimer Jazzfunk-Combo "Joy Unlimited" um Roland Heck (Tasten) und ja, erneut Klaus R. Nagel (Blasinstrumente & Verlagsarbeit) Anno 1972 weitere 12 Tracks mit blitzsauberen Retro-DJ-Steilvorlagen einspielte:"Jamara", "Parabolica", "Soul Gravy", "Laguna Seca" oder "Blue Box" - allesamt nun erstmals offiziell erhältlich, natürlich remastered und im Original-Cover-Design.
3 Als drittes Album im Bunde das 1972 vom serbischen Komponisten, Arrangeur & Bandleader Mladen "Bobby" Gutesha aufgemommene, als LP sehr rare Spiritual Jazz-Funk-Album "...und...", das als p.c.-Plädoyer für Frieden und Toleranz mit Texten von Martin Luther King (Guteshas Vertonung von "I Have A Dream", Bob Dylan ("Mastes Of War"), Wolf Biermann ("Soldat"), des yiddischen Poeten Hirsch Glik und des spanischen Polit-Poeten Andres Eloy Blanco aufwartet.
 
LIBRARY-TIPP
 
 
  Skanish Sound / Saoco!
 
 Various Artists - beide: Vampisoul / Cargo  
 

It´s Vampisoul time again. Diesmal beglückt uns das spanische Retro-Label zunächst mit einer von Multitalent Txarly Brown (Trackauswahl & Booklettext) auch noch grafisch attraktiv gestalteten Compilation zu den Spuren, die jamaikanische Sounds in der iberischen Musikszene der 60er & 70er hinterlassen haben. Dabei geht es nicht um reine Imitation. "Skanish Sound" wartet vielmehr meist mit einem dem Worthybrid aus dem Titel (oder dem Signor Rossi-Zitat im Innenteil des Digipaks) entsprechenden eigenen südländischen Mix von Ska- und Reggae-Elementen mit Schlager, Beat, Bossa Nova, Folk und Soul. Schon die spanische Version von Millies "My Boy Lollipop", „Mi Chico Bonbon“ (dargebracht 1964 von Los Antifaces) ist ein Gute-Laune-Knüller. Ebenfalls weit vorn das "Shantytown"-Äquivalent "Buena Suerte" von „Qué Familia Más Original“. Wieder mal: muy bien!

30 Tracks auf 2 CDs hat dann `The Bomba & Plena Explosion in Puerto Rico 1954-1966´ zu bieten.: Bevor sich Salsa in New York als Musik der Migranten aus Puerto Rico etablierte, wurde der Stil durch die Orchester auf der Heimatinsel in den 1950/60ern entwickelt. Die Rhythmus-Stile Bomba und Plena speisen sich dabei aus karibischen, indischen und westafrikanischen Rhythmen & Perkussion-Elementen. Vorgestellt werden unter anderem Canario & His Group, Baltazar Carrero, Los Caballeros Del Ritmo, Mon Rivera and His Orchestra und vieles mehr. Exzellent wieder mal das umfangreiche zweispachige Booklet mit ausfürlichen Linernotes (Autor Yannis Ruel) und Dutzenden farbiger Coverabbildungen. www.vampisoul.com
 
TIPP


 
 
 Secret Love 6
 
 Sonar Kollektiv / Hoanzl TIPP
 
 
 
Die "Secret Love"-Serie, hier bereits in der sechsten Folge am Start, will nichts weniger als mit dem Besten aus Soul, Pop und Folk eine Schneise durch den zunehmend unübersichtlichen Dschungel aus Veröffentlichungen und Musikangeboten im Internet anbieten. Sonar Kollektiv- und Jazzanova-Member Alex Barck hat dafür zusammen mit Adrian Hoenicke vom Finger Magazine 15 neue und alte, übewiegend sanfte Midtempo-Tracks ausgewähltt, die man nach ihrer Ansicht unbedingt gehört haben sollte. Anspieltipps: der herausragende Opener des britischen Produzentenduos Psychemagik, die einen französisch singendenden David Crosby von 1971 gesampelt haben (was die halbe Miete für das im Alan Parsons-Stil arrangierte "Valley Of Paradise" ausmacht), die A-Ha nacheifernden Texaner Love Inks oder El Perro Del Mar aus Göteborg Weiter dabei Caribou und noch einige unbekanntere Namen, die individuelle Entdeckungen möglich machen. 2 exclusive Tracks.

La Nouvelle Vague / Lost Loves
Filmmusic Compilations - Various Artists - beide: Cherry Red

Da die Soundtrack-Sektion aus allen Nähten platzt, sei an dieser Stelle auf die verdienstvolle Arbeit der Él-Sektion bei Cherry Red hingewiesen, die sich in schöner Regelmäßigkeit interessanter Retro-Themen im Filmbereich annimmmt. Dabei wird sogar über den englischsprachigen Teller-Rand hinausgeblickt, sogar bis über den Kanal zu den Frogs. Mit der Compilation "La Nouvelle Vague - Films Of The French New Wave" werden Original- Filmthemen einiger Klassiker des Genres versammelt wie "Hiroshima, Mon Amor" (R: Alain Resnais, M: Goerges Delerue & Giovanni Fusco), "A Bout De Souffle" (R: Jean-Luc Godard, M: Martial Solal) oder "Les Quatre Cent Coups" (R:Francois Truffait, M:Jean Constatin). Nur beim Booklettext hapert es - zwar werden einige wichitge Regisseure vorgestellt, die Komponisten kommen dagegen eindeutig zu kurz. www.cherryred.co.uk
Die Kreativpaarung Gainsbourg/Bardot widmet das Label mehrere Titel, für die das auf "Lost Loves" versammelte Material gewissermaßen die Ausgangslage dokumentiert, denn SG & BB performen hier nicht gemeinsam. Vielmehr werden zunächst die 10 Stücke von "The Astonishing SG" päsentiert, gefolgt von drei alternativen Versionen von Isabbelle Aubret und Jean-Claude Pascal. Während Gainsbourg also als Songwriter für sich und andere eingeführt wird, folgen dann die frühesten Aufnahmen der Bardot, u.a. für das Flexi-Disc-Magazon Sonorama, sowie mit Kompositionenen von Claude Bolling, Paul Misraki oder Burt Bacharach, dessen "The Night Heaven Fell" von 1960 die CD ausklingt. Erst etwas später fanden Bardot & Gainsbourg dann zusammen, u.a. für die erste Version von "Je t'aime ... moi non plus", dessen Veröffentlichung BB lange verhinderte.
 










 
 
 Fac.Dance 02
 
 Various Artists - Strut / Alive  
 

Post-Punk-Fans aufgepasst: Fac.Dance, die zweite, diesmal zusammengestellt und mit LinerNotes versehen von James Nice (LTM), Ex-Labelmanager von Factory Records Benelux. Das digital noch um 2 Tracks von Kalima & Swamp Children ergänzte CD- & Vinyl-Doppel-Set hat 24 frühe 12"-Versionen von Acts wie Cabaret Voltaire, Durutti Column, A Certain Ratio ESG, The Wake oder Anna Domino zu bieten - 20-seitiges Booklet mit Fotos & Original Factory Artwork inklusive. Kantige Dance Musik-Ausflüge, gern mit dem bei Factory gehegten modernistischen Twist, Funk, Reggae, Dub, No Wave-Instrumentals und sogar Rai erweitern hier noch einmal das Spektrum der geschätzten ersten Ausgabe.
www.strut-records.com


Steve Winwood - Arc Of A Diver
Island / Universal

“While You See A Chance“ als erster Top 10 Hit für Steve Winwood beförderte bald auch das ganze, komplett solo eingespielte zweite Album in die höheren Charts-Positionen. Neben dem Wiederhören mit dem Titeltrack "Arc Of A Diver", "Second Hand Woman" oder "Spanish Dancer", ob als Original oder alternative Version, freut sich der Fan wohl vor allem auf ein für die zweite CD angekündigtes extralanges Instrumental “Night Train“ mit zusätzlichen Gitarren- und Keyboard-Spuren, das damals exklusiv auf einer 12“-Single erschien und bisher nicht digital oder auf CD erhältlich war. Abgerundet wird das ganze durch die BBC Radio-Doku "Arc Of A Diver – The Steve Winwood Story" von Kate Thornton, die die Vorgeschichte Winwoods bei Spencer Davis Group, Blind Faith oder Traffic einbezieht.


A Tribute to Fleetwood Mac
Various Artists - Hear Music - Concord / Universal

Dass das nach ihrer Hoch-Zeit in den 70ern lange als uncool geltende britisch-amerikanische Kollektiv derzeit wieder vermehrt wertgeschätzt wird, dokumentiert dieses mit alten & neuen Prominenten wie MGMT, Billy Gibbons (ZZ Top), Tame Impala, The Kills, Marianne Faithfull, J Mascis (Dinosaur Jr) oder Matt Sweeney & Bonnie Prince Billy besetzte Tribute-Album. Das FM nicht nur einen Kurs- & Ortswechsel aus der britischen Blues-Szene heraus zur US- Westcoast, sondern auch diverse Umbesetzungen überstanden (entscheidende Stichworte Abgang Peter Green, Zugang Christine McVie, Stevie Nicks & Lindsey Buckingham) verdankt sie den herausragenden Gesangsleistungen wie dem Geschick in Kompositon & Arrangement. So sehr das Wiederhören von “Dreams“, “Tusk“, “Gipsy“, "Gold Dust Woman", "Rhiannon" oder "Think About Me" freut, im direkten Vergleich hat gegenüber teils ehrenwerten aktuellen Bemühungen stets das Original die Nase vorn. Selten stimmt es wirklich, aber in diesem Fall haben über 100 Mio. Käufer eben nicht geirrt. Und es geht sogar das Gerücht über eine 2013 anstehende Tour...

Die Liedermacher
5-CD-Box Set - Various Artists - Pure / Universal

Legitim, diese fünf doch so unterschiedlichen Genre-Größen in einer Überblicks-Box zu würdigen, die maßgebliche Beispiele aus dem Repertoire von Georg Danzer, Ludwig Hirsch, Franz Josef Degenhardt, Hannes Wader und Konstantin Wecker enthält. Vielen Interessenten mag diese kompakte Form reichen. Wer hier bei einem der Künstler Blut leckt und nach mehr verlangt - jeder der Genannten hat im Laufe seiner langjährigen Karriere genügend Material produziert, das eine eigene Box gleichen Umfangs ohne Weiteres ermöglichen würde. Als Zuckerli sind hier bisher unveröffentlichte Live-Aufnahmen beigegeben. Im Falle der zur Rezension vorliegenden CD des 2007 tragischerweise viel zu früh an Krebs gestorbenen Georg Danzer sind das "Jö Schau" und "Schau Schazui". Booklettexte von Ingar Solty.


The Story of Roy Porter Sound Machine
Tramp / Groove Attack

Tramp widmet sich weiter vergessenen Rare Groove-Talenten der 60er & 70er. Roy Porter, der seine Karriere als Bebop-Schlagzeuger begann und sich nach einer drogenbedingten Pause erst in den späten Sixties wieder musikalisch betätigte. Schnell hatte der Drummer & Bandleader sich, erst mit Roy Porter Sounds und dann mit der um Bläser erweiterten Formation Roy Porter Sound in der R & B und Soul-Szene einen Namen gemacht. Mit 71 veröffentlichte er 1994 sein letztes Album, bevor er 1998 verstarb. Hier enthalten unter anderem sein Seventies Highlight "Jessica" und "Panama", jeweils in Vocal- und Instrumentalfassung. Booklet & Vinyl-Fassung entziehen sich der Beurteilung durch die Redaktion. www.tramprecords.com
 
VINYL-TIPP




























 
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