Comic Music Special 01-22

• Cinesoundz * Music & Comic-Special ´22

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• 1. Starman - Bowie´s Ziggy Stardust Years * Deluxe * Kalender
• 2. The Rolling Stones - Das Comic!
• 3. Leonard Cohen - Like A Bird On A Wire
• 4. Reddition Musik & Comic Special 74/75
• 5. The Armagideon Times (no.3) with The Clash - Sandinista
• 6. Noch mehr Music Comics: V.A. & The Beatles...

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  incl. Verlosung: Zwei schicke Bowie-Kalender zu gewinnen!

Glam meets Pop Art - Reinhard Kleists Ziggy als Lavalampe, "waiting in the sky..." * "Ein Prophet aus Licht, Schminke und Sex!"

* GEWINNSPIEL! * R.KLEIST - BOWIE - KALENDER 2022 *

TIPPs

Generalstabsmäßig das Starman-Timing zu David Bowies 75. Geburtstag (am 08.01.22) - wenn Corona nicht noch hässlich zucken würde, könnte sich auch Reinhard Kleists geplante Tournee zu seiner ersten Bowie-Hommage voll entfalten (s.o.).

Der wie zuletzt die Allred/Horton-Graphic Novel Sternenstaub, Strahlenkanonen und Tagträume in weiten Teilen Bowies erstem großen Alter Ego Ziggy Stardust gewidmete Band beschreibt - mit gröberem Strich - auch kurze Episoden aus der Jugend des Davy Jones und die Anfänge im Musikbiz unter wechselnden Künstlernamen bis zum Durchbruch mit Space Oddity.

Die für Kleist untypisch knalligen Frühsiebziger-Glitter-Passagen in den Kansai-Yamamoto-Outfits ließ der Starzeichner denn auch von Carlsen-Grafiker Thomas Gilke kolorieren, während er selbst den farblich sparsameren Rückblenden den letzten Schliff verlieh.

Kleist zieht sich auch hier, mit seiner mittlerweile mehrjährigen Musiker-Bio-Graphic Novel-Erfahrung (Johnny Cash 2006, Nick Cave 2017) achtbar aus der Affäre und schildert gewieft, wie die Glam-Persona Ziggy Stardust, dieser "Verführer aus Glitter, Exzess und Gosse" nach erfolgreichen, aber zehrenden Shows mit den Spiders of Mars bald das Kommando über den Künstler & Menschen Bowie zu übernehmen droht. 

Auch das Spannungsverhältnis zwischen Norm & Individualität, Hetero- und Homo-Rollenklischees dürfte Kleist fasziniert haben, der Bowie bereits ein erstes Mal kurz in Berliner Mythen (2016) auftreten ließ und diese spätere Phase (u. a. Heroes & Low von 1977) noch in einem zweiten Hommage-Band ausführlicher inszenieren wird. Allerdings: „Zwei Jahre dauert das bestimmt noch“.

↑ © Reinhard Kleist - Bowie in Berlin...

Leider immer noch nicht in der Redaktion angekommen:

The Rolling Stones - Das Comic! Der Wiener Verlag mit seiner Tradition an basisdemokratischem Betrieb und revolutionären Texten widmet sich der größten Rockband der Welt mit einer Mischung aus gezeichneten Episoden, biografischen Texten und umfangreichem Fotomaterial.

Die bebilderte, seit nun geschlagenen 50 Jahren andauernde Karriere der Rhythm ʼnʼ Blues-Oldtimer, die im letzten Jahr ihren angestammten Drummer Charlie Watts verloren und sich dennoch bislang nicht zum Aufhören durchringen konnten, wird dabei von einer neuen Generation franko-belgischer Comiczeichner mit 21 separaten Strips inszeniert.

Auf die Ende letzten Jahres erschienene Comic-Compilation der Stones um ihr einander in Hassliebe verbundenes Songwriter-Duo Mick Jagger und Keith Richards, deren erste Begegnung hier den Anfang bildet, darf man gespannt sein.

Die Comicbiographie - Leonard Cohen – Like A Bird On A Wire spult der kanadische Autor und Zeichner Philippe Girard (wie Cohen gebürtig aus der Provinz Québec) solide, aber doch zeichnerisch relativ überraschungsarm herunter. Erzählerische Klammer ist, dass der durch eine Chemotherapie geschwächte, alte Poet, Songwriter & Musiker aus dem Bett fällt und sein Leben am bewegungsunfähig auf dem Boden Liegenden vorbeizieht. Vor dem Fenster: ein Vogel auf einer Telegrafenleitung. Dieses Motiv kehrt wieder beim Entstehen des Songs auf der saronischen Insel Hydra südwestlich von Athen, inspiriert wie So long Marianne von Cohens großer Liebe Marianne Ihlen (deren Beziehung Thema des berührenden Dokumentarfilms Marianne & Leonard - Words of Love ist) und in den Schlußbildern, in denen sich der besungene Vogel vom Draht zu einem riesigen Wandgemälde des Stars aufschwingt.

Eingefasst zwischen den Bildern aus Cohens letzter Nacht 2016 sind Episoden aus dem Leben der Musiklegende - Begegnungen mit Lou Reed, einer betont abstoßend portraitierten Nico, mit Judy Collins, mit Janis Joplin im legendären Chelsea Hotel, Joni Mitchell, Cohens langjähriger Managerin Kelley Lynch, dem Produzenten Albert Hammond oder dem Maniac Phil Spector. Auch die Jugend in Montreal, erste schriftstellerische (Miss-)Erfolge, der jüdische Glaube und sein Engagement in Israel, die spätere Zen-Weltflucht und die Partnerschaft mit Anjani Thomas, sowie die Zusammenarbeit mit seinem Sohn Adam (mit dem das Abschiedsalbum You Want It Darker sowie posthum Thanks For The Dance entstanden) klingen an. In eher schlichtem Strich verdichtet Girard naturgemäß, was als als Einstieg in das Werk Cohens taugt, dem Geheimnis des großen Melancholikers atmosphärisch aber kaum auf die Spur kommt.

Der Anhang nach 114 Comic-Seiten besteht aus einer - hilfreichen - Personengalerie und einer kurz kommentierten Playlist aus dem bekanntesten Dutzend Cohen-Songs - im Verlauf der Geschichte werden u.a. genannt und zitiert: Famous Blue Raincoat, Suzanne, So Long Marianne, das unvermeidliche Hallelujah und natürlich Bird On The Wire.

www.cross-cult.de

Cover: Jimi Hendrix in einem neuen Portrait von Timo Wuerz © 2021

Aus dem Inhalt Rock, Metal & Pop: Parallelen zwischen Comics und Popmusik - Jens Balzer vs. Michael Hein * Gezeichnete Musik - Peter Lau vs. Björn Bischoff * Musiker schreiben Comics * Beatles und Comics * Reinhard Kleist im Interview * David Bowie im Comic * Die Comic-Karriere von KISS * Rock’n’Clerc - Serge Clerc und seine Liebe zur Musik * Wild Thing: Sienkiewicz zeichnet Hendrix * Frank Margerin und Lucien: Im Herzen Rocker * Marvel Music: Ein kurzlebiger Imprint * Timo Wuerz im Interview * Comics, Musik und … Jamie Delano * Hervé Bourhis: Kleine Bücher, großer Klang * Ingo Römling im Interview * 

Back-Cover: Serge Clerc - © 2021 - von ihm stammt auch der exklusive Druck für Abonnenten.

Aus dem Inhalt Jazz, Soul & Hip Hop: Emanon von Wayne Shorter * Hip-Hop und Comic *Jacques Ferrandez * Barney und die Blue Note * Crumb und Comics * Vince Guaraldi und der Klang der Peanuts

Ein Muss für alle auch nur ansatzweise wechselseitig an Comics & Musik Interessierte!

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www.reddition.de

TIPP!

Wayne Shorter machte es Reddition-Mastermind Volker Hamann vergleichsweise einfach. Das Ende 2018 auf Blue Note erschienene Album Emanon des 85-jährigen, legendären Tenorsaxophonisten (und seines Quartets) wurde mit einem exklusiven, 74-seitigen Comicalbum veröffentlicht, für das Shorter selbst mit Autorin Monica Sly das Szenario beisteuerte (Zeichnungen Randy DuBurke)!

Nach diesem sich selbst aufstellenden ALFONZ-Beitrag treffen sich in der MItte der vorliegenden, 100-seitigen Doppelnummer zum Thema Comics und Musik noch einige prächtige, von Comiczeichnern gestaltete Plattencover, von der einen Seite aus Jazz, Soul & Hip Hop (1/4-Umfang der Texte), von der anderen aus Rock, Metal & Pop (3/4). Die Cover animieren durch ihre Anordnung auf der jeweils letzten `Seite´ der eigenen Hefthälfte die Leser zum Drehen der Reddition 74/75 - ein interessantes Haptik-Experiment (was durch Übergang in Manga-Lese-Modus von rechts nach links auf die Spitze zu treiben, die Macher sich aber in diesem Kontext doch sparen).

Die beiden Schwerpunkte werden mit jeweils eigenem Cover eingeleitet: von Timo Wuerz und Serge Clerc (von ihm kennt man etwa Joe Jackson´s Big World von 1986) stammen die formidablen Illustrationen.

Klassik-Fans werden im Vorwort auf eine spätere Gelegenheit vertröstet (schließlich war auch gerade erst Beethoven-Jahr). Und auch ohne die sogenannte E-Abteilung fiel die Auswahl zum Dossier sicherl schon schwer genug - so viele Schnittmengen aus Musik und Neunter Kunst gibt es mittlerweile. Und sei es (im ersten von zwei Fach-Gesprächen über Parallelen & Unmöglichkeiten zwischen Comics & Musik) der nach Art Spiegelman zitierte "Überbietungswettbewerb in Sachen Sex, Gewalt und Misogynie". Doch glücklicherweise sind der Parallelen noch andere, beglückendere.

Zu dem hier präsentierten Füllhorn sich anbietender Themen gehören natürlich aktuell Kleist vs. Bowie (s.o.), als Dauerbrenner die Beatles (s.u.) vier Seiten zu Vince Guaraldis Trademark-Sound für Charles M. Schulz´ Peanuts und Robert Crumbs zweite große Leidenschaft als Sammler alter 78´er Schellack-Schallplatten. Fünf Seiten sind der noch vergleichsweise jungen Wechselbeziehung von Hip Hop und Comic gewidmet, für Autor Thorsten Hanisch eine etwas einseitige Liebe.

Volker Hamann selbst widmet sich weiteren eigenen Vorlieben wie Frank Margerins Tollen-Rocker Lucien oder ←Serge Clerc (s.o.). Verdienstvoll auch Peter Osterieds A-Z der Musiker, die sich als Comic-Autoren versucht haben (u.a. Glenn Danzig, Courtney Love, Jane Wiedlin (The Go-Go´s) oder Rapper KRS-One - zu ergänzen wäre etwa Ziggy Marley).

Neben den breitere Fangruppen bedienenden Leitartikeln schlummern auch Spezialitäten für Eingeweihte, wie Barney Wilen, Jaques Ferrandez, Hervé Bourhis oder Jamie Delano, deren Biographien & Oeuvre es hier zu entdecken gibt.

Steve Bell - Armagideon Times no.3, p.1: Ivan Meets G.I. Joe, 1980
Copyright © Steve Bell 1980/2022 – All Rights Reserved

www.theguardian.com/profile/stevebell * https://belltoons.co.uk/hotoffpress

Cartoon-Video © Steve Bell: www.youtube.com/watch?v=5XblaGwAOyw

TIPP!

Und rein ins Bonusprogramm...

Ihrem Meisterwerk London Calling ließen The Clash auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität beireits 1980 das Triple(!)-Album Sandinista folgen. Angeführt von der Disco-Single The Magnificient Seven fand sich unter den 36 Tracks die größtmögliche Stilvielfalt incl. Smashs wie Somebody Got Murdered, Charlie Don´t Surf, Police On May Back, Washington Bullets oder The Call Up. Besonders experimentierfreudig bedienten sich Strummer, Jones, Simonon & Headon diverser Dub- & Studio-Effekte, so auch im Mischpult-Apocalypso von Ivan Meets G.I.Joe, dessen Story sich angesichts neuer Ost/West-Konfrontationen in Krim & Ost-Ukraine grausig aktuell liest: "Tonight´s the night..." Für ihre Armagideon Times (no.3), das im LP-Format sechsseitige Booklet inkl. aller Texte, hatten sich die Clash den linken (späteren Guardian-) Zeichner Steve Bell für ein Dutzend hochkarätige Cartoons an Bord geholt. Im Centerpiece inszenierte der das oben genannte `Ivan vs G.I.Joe´ als tighten One-Pager: ein zackig-sinnloser Dancefloor-Showdown zwischen Atom-Biestern, der sich gewaschen hat (und die Erde `clean as a plate´ zurücklässt): "but the crowd are bored and off they go - over the road to watch China blow...".

Virtuos & quasi zeitlos auf den Punkt - Hall of Fame-Material.

Kürzlich ebenfalls in diesem Theater gelaufen:

⭐ Bowie - Sternenstaub, Strahlenkanonen & Tagträume /

Bowie - ein illustriertes Leben

⭐ Sex Pistols - Die Graphic Novel,

⭐ Nick Cave - Mercy on Me / Artbook,

⭐ Mama Cass (Elliott): California Dreamin´ 2 / California Dreamin´ 1,

⭐ Ziggy Marley´s Marijuanaman,

⭐ Die Rolling Stones in München
... in letzterer Ausstellung (Pasinger Fabrik) waren im Vorjahr u.a. einige lohnende Karikaturen zu sehen.

TIPPs

CLIPs:

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&

TIPPs

↑ Die Beatles im Comic-Austellung @ Comicfestival München Anno 2015...

← ...und natürlich finden sich in der Comic- & Graphic-Novel-Gemeinde auch reichlich Fans der Liverpooler Pilzköpfe. Vier feine Beispiele für ganze Bände über, unter Beteiligung, aus dem Umfeld und wegen The Beatles, allesamt natürlich zuzeiten auch bei Cinesoundz zu finden:

⭐The Beatles - Yellow Submarine,

⭐ Die Beatles im Comic / The Beatles ,

⭐ Liverfool,

⭐ Der fünfte Beatle - Die Brian Epstein Story.