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Kristin Asbjörnsen - Wayfaring Stranger - a Spiritual Songbook
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| EmArcy - Universal
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| Diese Stimme lässt wirklich aufhorchen. Mit “Wayfaring Stranger” legt die norwegische Ausnahmesängerin Kristin Asbjørnsen, deren Beteiligung am "Factotum"-Soundtrack bereits Aufmerksamkeit erregte, endlich ihr
erstes Album unter eigenem Namen vor: eine Kollektion von
großtteils kaum bekannten afro-amerikanischen Sprituals, die
Asbjørnsen durch die aus Chicago stammende schwarze Sängerin Ruth Reese
kennenlernte, die 1960 nach Norwegen ausgewandert war und dort bis zu
ihrem Tod im Jahr 1990 lebte. Reese vermachte Asbjørnsen vor ihrem Tod
ihr umfangreiches Songbook mit Spirituals (religiöse Volkslieder von Nachfahren der Sklaven). Bis ins 17. Jahrhundert gegen einige zurück und wurden durch
mündliche Überlieferung von Generation zu Generation weitergereicht.
Die Lieder erzählen von Sehnsucht, Trauer, Einsamkeit und
Überlebenskampf, aber auch von Hoffnung.. In der Interpretation von Kristin Asbjørnsen und ihrer versierten Band werden diese Fundstücke univesell zugänglich und zu neuem Leben erweckt. Empfehlung. www.kristinsong.com Diverse Oktober-Livedaten auf der deutschen website: www.kristinsong.de/live.html | |
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| Rigmor Gustafsson - Alone With You
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| Solveig Slettahjell - Domestic Songs Olaf Kübler - So War´s - Voll Daneben alle: ACT / Edel
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| Die Stunde der Wahrheit. Rigmor Gustafsson, europaweit als (u.a. Bacharach- & Legrand-)Interpretin der gehobenen Güteklasse bekannt & beliebt, bleckt auf Cover und Klapp-Digipak die blitzblank-länglichen Beißerchen wie Vampirella und gibt uns auf dem neuen Album - ausschließlich eigene Kompositionen. Gerade mal auf viereinhalb von 13 Tracks dürfen noch Fremdtexter ran, ansonsten hat die Schwedin auch die Worte zur Musik höchstselbst verfasst. Das ist ein in dieser Konsequenz auch nach langer strategischer Vorbereitung noch ein bemerkenswerter, mutiger - und profitabler- Schritt und man kann nicht sagen, daß er künstlerisch mißlungen wäre. Publikum & excellente Band im Rücken, sind auch den Eigenkompositionen der Sängerin erhöhe Aufmerksamkeit sicher, zumal nun (bis auf einige Stellen im Opener) auf ihr Stimmspektrum zugeschnittene Stücke dominieren.
Die norwegische Sängerin Solveig
Slettahjell hält es mit ihren aktuellen "Domestic Songs" bewusst schlicht - in ihr Wohnzimmer zurückgezogen entstand das neue Material zumeist am neuen Steinwayflügel. Vereinzelt durften Musiker ihres bewährten Slow Motion Quintets dazusatossen und mit
Trompete, Gitarre, Glockenspiel, Euphonium und sparsamer Perkussion musikalische Akzente setzen, ohne die intime Atmosphäre
zu stören.
Tom Waits und Lennon/McCartney werden je einmal gecovert (wobei sich "Because" eher nach Waits anhört), ansonsten stehen auch hier die eigenen Kompositionen von Slettahjell und ihrem Trompeter Sjur Miljeteig hoch im Kurs. Solide, aber weniger einnehmend als das Vorgängeralbum.
Einen hübschen Querschnitt über die (bei ACT traditionell hoch im Kurs stehenden) weiblichen "Magic Nordic Voices" beinhaltet der gleichnamige Sampler, der ebenfalls dieser Tage veröffentlicht wurde: neben Gustafsson & Slettahjell Rebecca Bakken, Mari Boine, Victoria Tolstoy, Ida Sand, Silje Nergaard u.v.a. Last but not least sei anlässlich einiger Konzerte zum 70. Geburtstag von Olaf Kübler, dem großartigen Tenorsaxophonisten & Erzähler dessen Platte aus dem letzten Jahr mit dem entsprechenden Programm erwähnt. Melodiöser Jazz, mit Anleihen bei Rock und Pop plus Küblers Geschichten...Wer mit Peter Thomas, Amon Düül II, Klaus Doldinger, Udo Lindenberg, Eberhard Schöner oder Westernhagen (um nur die einheimischen Stars zu nennen) zusammen Bühnenschlachten geschlagen hat, dem sollte man tunlichst zuhören, sobald sich in der Nähe eine Möglichkeit dazu bietet.
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| Martin Reiter - Alma
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| material records / Harmionia Mundi
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| Der 29-jährige österreichische Pianist Martin Reiter mit seinem bereits dritten Album, das sich insbesondere der neueren Música Popular Brasileira annähert, also dem Stil, der auf die Bossa Nova
der 60er folgte, ohne den für ihn charakteristischen swingenden
Mainstream-Sound hinter sich zu lassen. Reiter und seine gut ausbalancierte Band spielen routiniert, aber nicht unterkühlt, sondern durchaus mit Seele (und damit auch dem Album-Titel
entsprechend - er bedeutet ebendies auf Spanisch und Portugiesisch): Seine Sängerin Ana Paula da Silva, den Flugelhorn-Spieler Matthieu Michel und den Gitarristen Alegre Correa lobt Reiter (nicht nur) im Booklet in den höchsten Tönen - er hat ihnen eigene Kompositionen gewidmet. Harmonie pur, ein wirklich ausgeglichenes Album.
www.materialrecords.com www.martinreiter.com
Yakou Tribe - rituals Traumton / Indigo
Der Berliner Stamm Yakou Tribe hat sich anderthalb
Jahre Zeit für die Produktion ihres dritten Albums genommen, macht incl. Aufnahmen immerhin fast drei Jahre seit dem letzten Album. Kai Brückner (Gitarre & Dobro), Jan von Klewitz (Alt-Saxophon),
Johannes Gunkel (Kontrabass) und Rainer Winch (Schlagzeug) verspüren offenbar keinen Veröffentlichungsdruck und setzen mit „rituals“ stattdessen auf die Eingespieltheit und Beständigkeit ihres beharrlich und vor allem live arbeitenden
Jazz-Kollektivs. Eine geschlossene Produktion ist das Ergebnis: Modern Jazz & Americana sind weiter die wichtigesten Einflüsse im stimmigen Klangbild der Hauptstädter. Im Oktober auf Tour durch Deutschland, Daten auf: www.yakoutribe.de
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| Baptiste Trotignon & David El-Malek - Fool Time
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| naive / Indigo
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| Auf seinem vor genau einem Jahr im Pariser Duc des Lombards aufgenommenen Live-Doppelalbum "Fool Time" präsentiert sich das Quartett um den
französischen Pianisten Baptiste Trotignon und den israelischen Saxophonisten David El-Malek in Hochform. Zusammen mit dem amerikanischen Bassisten Darryl Hall und dem Belgier Dré
Pallemaerts am Schlagzeug fangen die beiden langjährig miteinander eingespielten Leader auf "Fool Time" die Magie des jeweilgen Augenblicks im Club ein, ohne in ihrem Spiel vorhersehbar zu werden, definitely not fooling around...
www.davidelmalek.com www.baptistetrtignon.com
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| 99x Jazz
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| Universal Jazz
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| Ein ambitioniertes Projekt. Die maßgeblichen Strömungen der Jazz-Entwicklung bis zum heutigen Tag, die wichtigsten Künstler und Stilistiken, geschichtlich relevante Aufführungsorte und Fachbegriffe unterhaltsam vorstellen - all dies auf drei CDs, kommentiert von Roger Willemsen und fallweise anderen Auskennern wie Götz Alsmann, aber auch diversen Musikern. Da wird es selbst bei einem Dreierpack schnell eng, Roger Willemsens Moderationen, die eine Mischung aus Biografien, Musik und Anekdoten wiedergeben, können zuviel nur anreissen, einige Hörbeispiele fallen zu kurz aus oder fehlen ganz. Niemanden wird überraschen, daß hier generell Universal-Künstler im Vordergrund stehen. Für Einsteiger zur Orientierung im Jazz-Kosmos dennoch eine lohende Sache.
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| Previous Issue: Reviews 34 - 8 - 07: * soundtrack * filmmusic * pop/rock * catalog * jazz * electro * world * audiobook *
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